Es zeichnete sich bereits vorher ab, dass „The Expendables 4“ an den Kinokassen mächtig baden gehen wird. Doch wie sehr dies nun erfolgte, ist ziemlich erschütternd. In Deutschland wurden laut Hochrechnungen so nur rund 65.000 Tickets gelöst. Das ist noch einmal hinter allen ohnehin schon niedrigen Erwartungen und Prognosen. Zum Vergleich: Die vorherigen Teile der Reihe starteten mit 250.000 („The Expendables“), 290.000 („The Expendables 3“) und 380.000 („The Expendables 3“) Besucher*innen. Der vierte Teil hat also nur einen Bruchteil dieser Zahlen.
Ein weiterer Vergleich: Es gingen damit am vergangenen Wochenende sogar weniger Menschen in das vierte Abenteuer mit Sylvester Stallone, Jason Statham und Co. als in den ein sehr ähnliches Zielpublikum ansprechenden „The Equalizer 3 - The Final Chapter“ mit Denzel Washington. Der verkaufte nämlich rund 71.000 Tickets. ABER: Das Finale der „Equalizer“-Reihe ist bereits das vierte (!) Wochenende in den Kinos und ist nicht gerade erst gestartet.
Auch der überraschend stabil laufende Krimi „A Haunting in Venice“ lockte mehr Menschen in die Kinos (rund 72.000). Charts-Spitzenreiter ist in Deutschland mit deutlichem Abstand „The Nun II“. Rund 250.000 Tickets wurden für den Horrorfilm gelöst.
Ein Negativ-Rekord in den USA!
In den USA startete „The Expendables 4“ ebenfalls katastrophal - mit Einnahmen von gerade einmal 8,3 Millionen Dollar. Das liegt noch einmal deutlich unter den schon enttäuschend niedrigen Prognosen, die von immerhin 15 Millionen Dollar ausgingen. Damit landete man knapp auf dem zweiten Platz hinter dem hier bereits seit mehreren Wochen laufenden Horrorfilm „The Nun II“ (8,4 Millionen Dollar).
Vor allem ist „The Expendables 4“ damit für einen Negativ-Rekord mitverantwortlich. Wenn selbst der beste Neustart nicht einmal zehn Millionen Dollar einspielt, sieht es düster aus. An keinem Wochenende des Jahres 2023 haben so dann auch die Top-10 zusammen so wenig Geld eingespielt wie an diesem. Abgelöst wurde das traditionell schwache Super-Bowl-Wochenende aus dem Februar. Dort sind die Kinozahlen immer niedrig, weil quasi ein ganzer Tag wegfällt. Denn am Sonntag geht kaum jemand ins Kino, weil die Nation gemeinsam vor dem TV das Sportereignis schaut. Eine solche Ausrede gibt es für dieses Wochenende nicht.
Wird "The Expendables 4" zum Mega-Flop?
Die „The Expendables“-Reihe schwächelte zuletzt bereits an den US-Kinokassen, lief dann aber international sehr erfolgreich. Das wird sich aber – siehe die deutschen Zahlen – dieses Mal voraussichtlich nicht wiederholen. Man kann schon jetzt sagen, dass „The Expendables 4“ an den Kinokassen ein großer Flop werden dürfte – doch es könnte schlimmer werden.
Mit ihren starken Anleihen an Direct-to-Video-Actioner lebte die „The Expendables“-Reihe auch immer von der späteren Heimkino-Auswertung. Doch mit den katastrophalen Kino-Zahlen und enttäuschten Stimmen von Fans und Kritik im Rücken muss da auch dieses Mal ein Fragezeichen dahinter gemacht werden – gerade angesichts der hohen Produktionskosten von angeblich 100 Millionen Dollar, zu denen auch noch einmal Ausgaben für Marketing kommen.
Gegenüber Variety erklärte der die Beratungsfirma Franchise Entertainment Research Critics leitende David A. Gross, dass er weiterhin davon ausgehe, dass die zusätzlichen Einnahmen (Verkauf von DVD, Blu-ray, VoD, weitere Streaming- und TV-Rechte) „stark sein sollten“. Trotzdem ist der Branchenexperte der Ansicht, dass es der vierte „The Expendables“-Teil „schwer haben wird, profitabel zu werden“.
Die Ausrede ist verdammt absurd: Darum scheiterte ein "The Expendables 4" nur mit Frauen wirklich