Mit „Alien“ (1979) und „Blade Runner“ (1982) hat Ridley Scott innerhalb kurzer Zeit zwei absolute Meilensteine der Filmgeschichte vorgelegt, bevor im Rest der 80er Jahre eine kleine Durstreckte folgte (trotz solcher Werke wie das später durchaus zum Kult avancierte Tom-Cruise-Fantasy-Abenteuer „Legende“). Eindrucksvoll beendet hat Scott diese dann aber 1991 mit seinem dritten Meisterwerk „Thelma & Louise“, das nicht nur Fans der Regielegende unbedingt gesehen haben sollten. Möglich ist eine solche Sichtung seit neuestem nun auch beim Streamingdienst Paramount+ (daneben gibt es den Film zudem bei Magenta TV oder dem über Amazon Prime Video verfügbaren Streaming-Channel MGM+).
Eines der vielen Highlights von „Thelma & Louise“ (auch aus schauspielhistorischer Sicht) ist dabei der Auftritt des späteren Superstars Brad Pitt, der damals mit Ende 20 in einer seiner ersten größeren Kinorollen zu sehen war. Als trampender, charismatisch-ambivalenter Ganove hinterließ Szenendieb Pitt trotz vergleichsweise wenig Screen-Time einen derart bleibenden Eindruck, dass er sich bald nicht mehr vor (Haupt-)Rollenangeboten retten konnte und somit den Grundstein für seinen steilen Aufstieg zu einem der gefragtesten Männer Hollywoods legte.
Ohne diesen Durchbruch in „Thelma & Louise“ wäre die Karriere des bis heute erfolgreichen Oscarpreisträgers mit ziemlicher Sicherheit anders verlaufen (und dabei war er nicht mal die erste Wahl für den Part, der zuvor fast an William Baldwin, George Clooney oder Robert Downey Jr. gegangen wäre).
Darum geht's in "Thelma & Louise"
Im eigentlichen Zentrum von „Thelma & Louise“ stehen aber natürlich die beiden titelgebenden Frauen. Während Thelma (Geena Davis) von ihrem tyrannischen Ehemann (Christopher McDonald) ständig unterdrückt wird, lebt Louise (Susan Sarandon) ein Dasein als durch und durch selbstbewusste und emanzipierte Frau.
Um ihrem Alltag zu entfliehen, überredet Louise Thelma eines Tages zu einem Wochenendausflug mit dem Auto, der ganz harmlos beginnt, aber schon bald aus dem Ruder läuft. Nach einem Mord im Affekt geraten die Freundinnen immer tiefer ins Schlamassel – aus dem es letztlich kein Entkommen mehr zu geben scheint...
30 Jahre später noch immer ein absolutes Juwel
„Thelma & Louise“ hat dabei auch über drei Jahrzehnte nach seinem Erscheinen nichts von seiner Kraft eingebüßt, die schon damals mit sechs Oscarnominierungen bedacht wurde (eine Auszeichnung gab es in der Kategorie Bestes Drehbuch). Mit der so fesselnden (und vor allem fesselnd gespielten) charakterlichen Reise, die von den malerischen Landschaftsaufnahmen reflektiert wird und in ein ebenso legendäres wie unvermeidliches Finale am Grand Canyon mündet, hat uns Regie-Tausendsassa Scott nicht nur einen Höhepunkt des feministischen Kinos, sondern einen der besten Filme der an Film-Perlen reichen 90er Jahre beschert.
Oder wie es treffend in der FILMSTARTS-Kritik heißt, in der „Thelma & Louise“ mit den vollen 5 von 5 Sternen bedacht wurde: „Ridley Scott ist ein atmosphärisch dichter, humorvoller, stimmiger und sauber inszenierter Film voller Kinomagie gelungen, der nicht zuletzt eine mitreißende Geschichte erzählt – schlicht und ergreifend ein Klassiker.“
Ab September endlich im Streaming-Abo: DAS Fantasy-Highlight des Jahres – das im Kino leider gefloppt ist*Bei diesem Link zu Paramount+ handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.