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    Bitterer Rückschlag: "One Piece" verliert wichtige Netflix-Position – was bedeutet das für Staffel 2?
    Annemarie Havran
    Annemarie Havran
    -Mitglied der Chefredaktion
    Film- und Serien-Fan mit Leib und Seele. Immer, wenn im Kinosaal das Licht ausgeht oder der Vorspann einer starken Serie beginnt, kommt die Gänsehaut.

    Viele „One Piece“-Fans jubeln gerade: Die Drehbücher für Staffel 2 sind wohl fertig, die Serien-Produzenten nannten auch schon einen möglichen Startzeitraum. Das fette ABER: Es gibt noch kein grünes Licht von Netflix & die Zahlen sehen nicht gut aus…

    Netflix

    Bei der Netflix-Adaption von „One Piece“ ist gerade ein sehr interessantes Phänomen zu beobachten: Die Serie kommt beim Publikum hervorragend an, was nach teils hämischen Reaktionen auf den ersten Trailer und bei einer üblicherweise sehr kritischen Fanbase des Originals nicht unbedingt zu erwarten war. Der Publikums-Score bei Rotten Tomatoes liegt bei großartigen 96 Prozent positiven Wertungen, bei der IMDb gibt es die ebenfalls enorm starke Durchschnittswertung von 8,5/10 Punkten.

    Doch die Begeisterung der Fans schlägt sich nicht unbedingt in den Abrufzahlen nieder: Zwar startete „One Piece“ erwartbar auf Platz 1 der internationalen Wochencharts von Netflix, allerdings kam es trotz des Hypes nicht zu einem Rekordergebnis, auf das viele wohl gehofft haben dürften. FILMSTARTS-Redakteur Björn Becher hat die „One Piece“-Zahlen bereits ausführlich für euch eingeordnet. Und nun gibt es eine weitere, nicht ganz so rosige Nachricht bezüglich der Netflix-Position der Serie:

    In den USA ist „One Piece“ in den Tages-Top-Ten von Netflix bereits von Platz 1 auf Platz 2 abgestürzt, und das nach gerade mal einer Woche. Vom Thron verdrängt wurde „One Piece“ dabei nicht etwa von einer anderen großen Serien-Produktion, sondern von einem Comedy-Special: „Shane Gillis: Beautiful Dogs“.

    Von Platz 1 verdrängt - ist das bedenklich?

    Dieses Special ist sogar nur kurze 52 Minuten lang, was es noch bitterer Macht, dass es eine Serie mit acht rund einstündigen Folgen bei den Tageswerten überholen konnte. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird „One Piece“, weil die Serie eben doch deutlich mehr Laufzeit hat, dann auch bald wieder den ersten Platz zurückerobern und wahrscheinlich auch die Wochencharts weiter dominieren. Aber auf dem wichtigen US-Markt so kurz nach Start schon auf Rang 2 zu fallen, ist kein besonders gutes Zeichen für „One Piece“, was auch Branchenmagazine wie Forbes deutlich herausstellen.

    Doch wir wollen uns den Unkenrufen nicht zu vorschnell anschließen und einen Blick darauf werfen, was diese Werte nun für Staffel 2 von „One Piece“ bedeuten können. Ja, grünes Licht gibt es für die Fortsetzung tatsächlich noch nicht. Wie immer schaut sich Netflix erst einmal den Erfolg der ersten Staffel an, in diesem Fall wohl besonders genau, weil „One Piece“ eine sehr teure Serie ist.

    Der Erfolg fällt bisher vielleicht weniger überragend aus als von vielen erhofft – hier könnte es „One Piece“ aber zugutekommen, dass Netflix den Beobachtungszeitraum für seine All-Time-Charts gerade erst von vier Wochen auf drei Monate erhöht hat.

    Kann "One Piece" von Mundpropaganda profitieren?

    Denn durch die enorm positiven Reaktionen von Fans – und auch die Kritiken zur Serie schneiden gut ab – könnte „One Piece“ in den kommenden Wochen ordentlich von Mundpropaganda profitieren. Dass es zwar starke Bewertungen, aber bislang keine Rekordzahlen gibt, könnte nämlich daran liegen, dass bislang eben nur Fans der Manga-Vorlage oder der Anime-Serie eingeschaltet haben.

    Da die Fanbase der Realverfilmung nun ihr Gütesiegel aufgedrückt hat, könnte nun auch das Mainstream-Publikum, das absolut gar nichts mit Monkey D. Ruffys (Iñaki Godoy) Strohhutbande anfangen kann, auf „One Piece“ aufmerksam werden.

    Somit sind die bislang nicht überragenden Zuschauer*innenzahlen sowie der Absturz auf Platz 2 in den USA zwar ein Warnsignal. Aber es ist möglich, dass „One Piece“ am Ende doch noch einen langen Atem entwickelt – und erfolgreich genug wird, damit Netflix Staffel 2 der hochpreisigen Serie bestellt.

    Drehbücher zu Staffel 2 sind fertig

    Zu dieser gab es übrigens ganz frisch sogar schon ein vielversprechendes Update. Marty Adelstein, einer der Produzent*innen von „One Piece“, erklärte gegenüber Variety, dass die Drehbücher zu Staffel 2 bereits fertig seien.

    Die Arbeit an den neuen Folgen könne natürlich erst beginnen, wenn der Streik der Schauspielergewerkschaft beendet ist. Aber Produzentin Becky Clements hält es für realistisch, dass Staffel 2 von „One Piece“ in 12 bis 18 Monaten veröffentlicht werden könnte. Das bedeutet, dass ein Start 2024 sogar noch möglich wäre, spätestens dann aber eben Anfang 2025.

    Zudem sollen die Verantwortlichen bereits positive Signale von Netflix selbst für eine mögliche Verlängerung erhalten haben. Nach dem Start von „One Piece“ sei ihnen in Telefonaten gesagt worden, dass sie die Erwartungen von Netflix übertroffen hätten.

    Podcast für "One Piece"-Fans: Die deutsche Ruffy-Stimme im Interview

    Jan Felix Wuttig von unserer Schwesterseite Moviepilot hat im Podcast Streamgestöber mit Daniel Schlauch gesprochen, der seit über 20 Jahren Strohhut-Pirat Ruffy seine Stimme leiht. Es geht nicht nur um Daniel Schlauchs Mitarbeit an der Netflix-Realverfilmung, sondern auch um die Highlights aus der neuen Serie und warum sie den Fluch der schlechten Anime-Verfilmungen brechen konnte. Hört einfach mal rein:

    Und auch FILMSTARTS-Videoredakteur Sebastian Gerdshikow hat Netflix‘ „One Piece“ genau unter die Lupe genommen und erklärt in einem Video, warum die Live-Action-Adaption der Manga-Vorlage von Eiichirō Oda so gut geworden ist. Dass Oda selbst an der Netflix-Serie mitgewirkt hat, dürfte zum Beispiel einen großen Anteil daran gehabt haben – immerhin konnte er so sicherstellen, dass die neue Serie der Vorlage treu bleibt:

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