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    "One Piece"-Erfolgsrezept: Darum ist die Netflix-Adaption des Kult-Phänomens so gut geworden
    Markus Trutt
    Markus Trutt
    -Redakteur
    Vom Spurenverwischen mit Dexter bis zu Weltraum-Abenteuern mit Picard. Markus hat ein Herz für Serien aller Art – und schüttet es gern in Artikeln aus.

    Die Skepsis im Vorfeld der „One Piece“-Live-Action-Serie von Netflix war groß. Der Release von Staffel 1 konnte die Zweifel aber spielend wegblasen – und das ist wohl nicht zuletzt Manga-Vorlagen-Schöpfer Eiichirō Oda zu verdanken.

    Wenn ein solches Phänomen mit gigantischer Anhängerschar wie „One Piece“ eine Real-Adaption bekommt, schlägt einem derartigen Vorhaben schon von Beginn an jede Menge Ablehnung und Skepsis entgegen. Schließlich ist es kein Leichtes, eine von Millionen Fans weltweit so liebgewonnene Vorlage zufriedenstellend neu aufzulegen. Doch im Fall von „One Piece“ ist das Kunststück zur Überraschung vieler tatsächlich geglückt.

    Die am 31. August 2023 gestartete Netflix-Adaption des seit 1997 erscheinenden Manga-Hits (das schon eine nicht minder beliebte Anime-Serie mit inzwischen über 1.000 Folgen hervorgebracht hat) konnte die Herzen von Fans und Nicht-Fans gleichermaßen im Sturm erobern. Für die neue Version des spaßigen Abenteuers um Monkey D. Ruffy (Iñaki Godoy), der auszieht, um einen sagenumwobenen Schatz zu finden und der größte Pirat der Welt zu werden, sind offenbar genau die richtigen Leute zusammengekommen. Der große Einfluss von Manga-Schöpfer Eiichirō Oda dürfte aber einen ganz entscheidenden Teil zum Gelingen beigetragen haben.

    "Alles ging über Oda"

    Dass Autoren und Autorinnen bei der Verfilmung ihrer Werke gerne als Berater herangezogen werden, ist nichts Ungewöhnliches. Die Beteiligung von Eiichirō Oda an der „One Piece“-Live-Action-Serie geht aber noch ein Stück weiter, wie Regisseurin Emma Sullivan und Editorin Tessa Verfuss gegenüber der Website Screen Rant verrieten: „Alles ging über Oda“, erklärte Sullivan so, während Verfuss ergänzte, dass gerade das dem Team ein Gefühl von Sicherheit gab:

    „Da Oda diese übergeordnete Präsenz bei der ganzen Sache hatte, sagten wir: ‚Cool, wir sind in einem tollen Umfeld. Lasst uns sein Feedback einholen und das tun, was wir tun müssen, um ihn glücklich zu machen.‘ Denn natürlich ist es absolut essentiell, seinen Segen zu haben, um eine Serie abzuliefern, wie die Fans sie sich wünschen.“ Das leuchtet definitiv ein. Wenn jemand dafür sorgen kann, dass eine Adaption trotz einer Verdichtung weiterhin dem Kern der Geschichte, der Welt und der Figuren treu bleibt, dann wohl die Person hinter der Vorlage selbst.

    "One Piece"-Schöpfer ließ Szenen neu drehen

    Dass Eiichirō Oda in der Tat nicht einfach nur blind alles durchwinkte, sondern wirklich von seinem Veto-Recht Gebrauch machte, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, zeigt sich unter anderem daran, dass ganze Szenen sogar neu gedreht wurden, wenn er einen größeren Einwand hatte. Dazu lieferte Emma Sullivan im Screen-Rant-Interview auch ein konkretes Beispiel: „Wir hatten bereits eine Szene gedreht, in der Kuina und der junge Zorro kämpfen. Oda hat sie sich angeschaut und gesagt: ‚Ich möchte nicht, dass sie die Kendo-Masken dabei tragen. Ich möchte, dass es neu gedreht wird.‘ Also sind wir nach Kapstadt zurück und haben es noch einmal gedreht. Es war besser.“

    Diese Schilderungen passen zu einem Brief, den Oda bereits im Juli 2023 veröffentlicht hat. In diesem offenbarte der 48-Jährige schon, dass nach dem Ende der Hauptdreharbeiten mehrere Szenen, die in seinen Augen nicht gut genug waren, noch einmal neu angegangen wurden:

    Netflix

    Trotz (oder gerade wegen) fehlender Live-Action-Expertise lieferte Oda immer wieder Anmerkungen für kleinere und größere Änderungen, die teilweise aus althergebrachten Serien-Mechanismen ausbrachen. Und dem Mangaka diese wichtige Rolle zuzugestehen, die laut Sullivan und Verfuss mitunter sogar größeres Gewicht als die Notizen des Produktionsstudios gehabt zu haben schien, hat sich trotz des gelegentlichen Mehraufwands ausgezahlt. „One Piece“ erfreut sich auf Netflix größter Beliebtheit, sodass einer (bisher noch nicht bestätigten) zweiten Staffel wohl nichts im Weg stehen dürfte.

    "One Piece" bei Netflix: Wie viele Episoden der Anime-Serie deckt die erste Staffel der Live-Action-Adaption ab?

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