18,5 Millionen Views vermeldet Netflix für die Startwoche von „One Piece“ für die hauseigene Anime-Adaption. In 93 Ländern ist die Serie in den internen Top-10 des Streamingdienstes für die komplette Woche. In 46, also fast exakt der Hälfte, sogar auf dem ersten Platz der Wochen-Charts. Das hört sich doch erst mal richtig gut an. Ja, es ist ein starkes Ergebnis. Aber wie ein Vergleich mit anderen Netflix-Titeln zeigt, sind die Zahlen dann doch weit entfernt von herausragend – und vor allem auch von einer Endplatzierung in der Serien-All-Time-Rangliste.
Zur Vergleichbarkeit der Zahlen muss man kurz anmerken, dass Netflix vor einiger Zeit seine Metrik für die Messung umgestellt hat. Früher wurde einfach verkündet, wie viele Stunden von jedem Titel geschaut wurden – lange Serien mit vielen Episoden mit vielleicht auch jeweils noch längeren Folgen-Laufzeiten waren so im Vorteil. Nun ermittelt Netflix seine Rangliste anhand der sogenannten „Views“. Dabei gibt der Streamingdienst aber weiterhin nicht an, wie viele Menschen wirklich eine Serie geschaut haben, sondern teilt nur die gemessene Anzahl der Stunden durch die jeweilige Laufzeit der Staffel. Dies macht es möglich, die aktuellen mit historischen Zahlen zu vergleichen.
"One Piece": Deutlich hinter anderen Netflix-Hit-Serien
Und da zeigt sich deutlich, dass „One Piece“ hinter Hit-Serien der jüngeren Vergangenheit zurückstecken muss. So startete „Queen Charlotte“ im Mai mit umgerechnet auf die neue Metrik rund 24 Millionen Views – also rund 30 Prozent mehr Views. Das ist schon eine deutliche Hausnummer – und das übrigens obwohl „Queen Charlotte“ an einem Donnerstag anlief und „One Piece“ an einem Mittwoch und somit einen Tag weniger in der Startwoche zur Verfügung hatte (die Zahlen werden immer von Montag bis Sonntag gemessen).
„Queen Charlotte“ ist deswegen ein interessanter und von uns gewählter Vergleichspunkt, weil es noch eine recht aktuelle Serie ist und sich die Netflix-Zahlen seitdem nicht sonderlich verändert haben dürften. Vor allem liegt aber „Bridgerton“-Spin-off aktuell auf dem zehnten Rang der Netflix-All-Time-Rangliste. Wenn „One Piece“ in die Top-10 einziehen will, muss die Serie also in den nächsten Wochen mit viel positiver Mundpropaganda reichlich Boden gut machen.
"One Piece"-Erfolgsrezept: Darum ist die Netflix-Adaption des Kult-Phänomens so gut gewordenVon der immer noch erfolgreichsten Netflix-Serie aller Zeiten ist „One Piece“ natürlich erst recht ewig weit entfernt. „Wednesday“ lief im November 2022 mit umgerechnet auf die neue Metrik rund 43 Millionen Views an – also mit mehr als doppelt so viel wie „One Piece“.
Sogar Adams Sandlers Familie ist vor "One Piece"
Ein großer Vorteil der neuen Metrik ist die nun mögliche Vergleichbarkeit von Filmen und Serien. Denn der vorherige Vorteil von Serien, dass sich aufgrund der deutlich längeren Laufzeit viel höhere Stunden ansammelten, wurde durch die neue Metrik ausgeglichen.
Dabei zeigt sich für die vergangene Woche, dass sich „One Piece“ sogar einem aktuellen Titel geschlagen geben musste. Die von Adam Sandler produzierte Komödie „Du bist sowas von nicht zu meiner Bat-Mizwa eingeladen“ mit seiner Tochter Sunny Sandler in der Hauptrolle (und der restlichen Familie des Sandmans in Nebenrollen) sammelte in seiner zweiten Woche nämlich richtig starke 21,9 Millionen Views.
Allerdings muss hier eine Einschränkung gemacht werden. „Du bist sowas von nicht zu meiner Bat-Mizwa eingeladen“ war die komplette Woche verfügbar, hatte also im Vergleich zu „One Piece“ zwei Tage mehr Zeit, um Views zu sammeln. Es ist sehr wahrscheinlich, dass „One Piece“ mit sieben Tagen die 21,9 Millionen Views übertroffen hätte. Sicher sagen lässt es sich aber nicht.
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