Den Harry Potter ist Daniel Radcliffe auch mehr als ein Jahrzehnt später noch nicht ganz losgeworden – kein Wunder, wenn man zehn Jahre und acht Filme lang in einer ikonischen Rolle zu sehen ist, die eine ganze Generation von Kindern geprägt hat wie kaum eine andere.
Doch obwohl kein Artikel über den 34-Jährigen ohne Verweis auf den von Joanne K. Rowling geschaffenen Zauberer auskommt, hat Radcliffe längst bewiesen, wie wandelbar er abseits von Hogwarts ist: Zuletzt verkörperte er in „Weird: Die Al Yankovic Story“ den titelgebenden, kultisch verehrten Musiker und Parodisten (derzeit auf Netflix zu sehen), davor schnappte er sich die Bösewicht-Rolle in der Abenteuer-RomCom „The Lost City“ oder ballerte sich durch die FSK:18-Action-Komödie „Guns Akimbo“.
Doch wie fing das alles eigentlich an? Bevor er in „Harry Potter und der Stein der Weisen“ (2001) erstmals in das Magier-Kostüm schlüpfte, hatte Radcliffe erst zwei Filmauftritte – einen im Fernseh-Zweiteiler „David Copperfield“ (basierend auf dem gleichnamigen Roman von Charles Dickens), den anderen in „Der Schneider von Panama“, der Verfilmung des gleichnamigen Romans von John le Carré, die mit Pierce Brosnan, Jamie Lee Curtis, Geoffrey Rush und Brendan Gleeson ziemlich hochkarätig besetzt ist. Dass auch der damals neunjährige Radcliffe zu einem Megastar werden würde, hat am Set wohl noch niemand geahnt!
Nur wenige Monate vor dem Kinostart des ersten „Harry Potter“-Films landete die Agenten-Komödie auf der Leinwand, in der Rush einen Schneider namens Harry Pendel spielt, der von einem britischen Spion (Pierce Brosnan) erpresst wird. Radcliffe spielt in dem Film von John Boorman eines der Kinder von Pendel und seiner Frau Louisa (Jamie Lee Curtis) und ist nur in wenigen Szenen zu sehen, die das Familienleben der Pendels schildern – zum Beispiel hier am Frühstückstisch:
Im Interview-Format PeopleTV hat sich Radcliffe an seine erste Kinorolle zurückerinnert: „Ich war ein neunjähriger Junge, der mit Pierce Brosnan zusammenarbeitete, der zu diesem Zeitpunkt gerade seine James-Bond-Phase durchmachte“, erzählt der Schauspieler. „Ich muss ihn genervt haben. Er war sehr nett zu mir, aber ich kam mit einer Liste an und bat ihn, Fotos für meine ganze Klasse zu signieren. Und er hat es getan, er war so nett!“
Und auch an seine Filmeltern denkt Radcliffe heute noch gerne zurück: „Jamie Lee Curtis war meine Mutter, Geoffrey Rush war mein Vater: ziemlich gut für meine ersten Leinwand-Eltern! Und wir drehten in Panama! (…) Es war ziemlich unglaublich, so zu beginnen, und danach bekam ich dann auch direkt die Rolle als Harry Potter.“
„Der Schneider von Panama“ war an den Kinokassen mäßig erfolgreich, obwohl Brosnan dank drei Bond-Filmen zu diesem Zeitpunkt auf dem Höhepunkt seiner Popularität war. Was der Film für Radcliffes Karriere leistete, ist aber wohl unbezahlbar.
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