Filme, in denen Liam Neeson als alter Knurrhahn böse Buben jagt, erscheinen mit erstaunlicher Regelmäßigkeit. Nicht wenige davon wirken wie aus einem Guss, doch der neuste Thriller mit dem „96 Hours“-Star bricht aus dem gewohnten Schema aus:
„Marlowe“ ist eine Hommage an klassische Film-Noir-Thriller und zeigt Neeson als Privatschnüffler im Los Angeles der 1930er-Jahre – all das unter der Regie des „Interview mit einem Vampir“-Machers Neil Jordan. Seit dieser Woche ist „Marlowe“ im Heimkino erhältlich.
Der Film ist auch auf DVD* erschienen sowie in einer 4K-Edition* – dabei handelt es sich um ein limitiertes Mediabook mit 24-seitigem Booklet. Darüber hinaus ist „Marlowe“ als VOD verfügbar, beispielsweise bei Prime Video*.
"Marlowe": Neeson in Bogarts Schuhen
Privatdetektiv Philip Marlowe (Liam Neeson) erlebt gerade eine Dürre an Aufträgen. Doch dann spaziert Clare Cavendish (Diane Kruger) in sein heruntergekommenes Büro und schenkt dem Schnüffler neuen Mut – in Form einer neuen Aufgabe: Er soll ihren verschollenen Liebhaber Nico Peterson (François Arnaud) wieder ausfindig machen.
Der wird zwar für das Opfer eines tödlichen Unfalls mit Fahrerflucht gehalten, allerdings ist Clare überzeugt, dass das eine Lügengeschichte ist. Also geht Marlowe den Spuren nach und begegnet sämtlichen Indizien mit einer großen Prise Misstrauen – bis er damit einer ebenso mächtigen wie reichen Familie in die Quere kommt...
In Nebenrollen sind unter anderem „GoldenEye“-Nebendarsteller Alan Cumming, „American Horror Story“-Star Jessica Lange und der aus „Lost“ sowie „Suicide Squad“ bekannte Adewale Akinnuoye-Agbaje zu sehen, ebenso wie Daniela Melchior. Mit Auftritten in Filmen wie „The Suicide Squad“, „Fast & Furious 10“ und „Guardians Of The Galaxy Volume 3“ hat Melchior bereits innerhalb kurzer Zeit sogleich mehrere große Hollywood-Franchises abgehakt.
Der Film basiert lose auf dem Roman „Die Blonde mit den schwarzen Augen“, mit dem sich Schriftsteller John Banville unter dem Pseudonym Benjamin Black vor den Detektivromanen (und deren Verfilmungen) der 1930er- und 1940er-Jahre verneigt. Fans des Genres dürften die Hauptfigur des Stoffes sogar bereits kennen: Philip Marlowe ist der Protagonist einiger klassischer Schnüfflergeschichten und wurde beispielsweise von Humphrey Bogart im Genre-Meilenstein „Tote schlafen fest“ verkörpert.
An die Qualität des Bogart-Klassikers reicht „Marlowe“ allerdings nicht heran. In seiner FILMSTARTS-Kritik schreibt Oliver Kube beispielsweise, dass Neeson die ikonische Figur zwar auf eine „für ihn typische, abgeklärte Weise ohne größere Manierismen“ spielt. Allerdings gerate das etwas eintönig, zudem sei der Plot nicht nur für Genre-Fans vorhersehbar.
Jedoch punktet „Marlowe“ in der FILMSTARTS-Rezension durch die passioniert-altmodische Ausstattung und Atmosphäre. Jordan und sein Kameramann Xavi Giménez („Der Maschinist“) lassen „klassisches Hollywood-Feeling“ aufkommen und auch das raue Gehabe der zahlreichen Figuren wird von Kube als authentisches Noir-Vergnügen gelobt.
Heimkino-Knaller: Dieser brutale Action-Reißer des "Face/Off"-Regisseurs war lange indiziert – jetzt erscheint er uncut*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.