Neu im Heimkino: Dieser wahnsinnige Psychothriller hat nun endlich (!) ungekürzt seine FSK-18-Freigabe

Brillante, sich auf die Netzhaut brennende Farbwelten. Sexualität, die wild zwischen siffig-schmierig und aufreizend-galant schwankt. Und manische Figuren, die für derb-blutige Gewalt sorgen: Das Thriller-Horror-Subgenre Giallo ist eine ganz besondere Spannungskino-Spielwiese und hat sich über die Jahre eine eingefleischte Fanbase erarbeitet. Doch während manche Genre-Einträge weit über diese Fankreise bekannt sind, gibt es eine lange Liste an Titeln, die bloß Giallo-Begeisterten ein Begriff sind.

Dazu zählt auch „Das Parfüm der Dame in Schwarz“: Der Schocker genießt unter Genrefans einen glänzenden Ruf, kam jedoch erst 42 Jahre (!) nach seiner Weltpremiere nach Deutschland – und das limitiert sowie ohne Segen der FSK. Der Prominenz des Films hat das nicht gerade geholfen, doch rund sieben weitere Jahre später bekommt er eine neue Chance:

Seit dieser Woche gibt es „Das Parfüm der Dame in Schwarz“ als Heimkino-Neuauflage – und zwar erstmals uncut mit FSK-Freigabe ab 18 Jahren!

Neben den Standard-Veröffentlichungen auf DVD und Blu-ray erhielt „Das Parfüm der Dame in Schwarz“ außerdem zwei Sammeleditionen in Form zweier Mediabooks. Cover A geht einen stilvollen Weg:

Cover B wiederum übernimmt das etwas reißerischere Titelbild der Standard-Auflagen:

Die Mediabooks sind auf jeweils 500 Exemplare limitiert und enthalten „Das Parfüm der Dame in Schwarz“ auf DVD und Blu-ray sowie ein Booklet über die Hintergründe zum Film.

"Das Parfüm der Dame in Schwarz": Einsamkeit und Schreck und Nilpferd

Silvia Hackerman (Mimsy Farmer) wird von Albträumen heimgesucht, die Erinnerungen an den rätselhaften Tod ihrer Mutter wecken. Obwohl es durchaus Menschen in ihrem Leben gibt, die sich um sie sorgen, fühlt sich Siliva einsam und unverstanden. Ihr Freund Roberto (Maurizio Bonuglia) hält sie für geistig verwirrt, sie selbst zieht sich in die Abgeschiedenheit ihres Apartments zurück und verliert daher ihre letzten zwischenmenschlichen Kontakte. Dort wird sie immer ängstlicher und es kommt gehäuft zu sonderbaren Vorfällen...

Hauptdarstellerin Mimsy Farmer ist kein unbeschriebenes Blatt in der Welt der Giallo-Schocker – spielte sie doch auch im berühmten Genre-Meilenstein „Vier Fliegen auf grauem Samt“ von Dario Argento mit. An Argentos Ruhm konnte „Das Parfüm der Dame in Schwarz“-Regisseur Francesco Barilli nicht anschließen, dennoch erntete auch er wiederholt Lob von Giallo-Fans.

So gilt „Das Parfüm der Dame in Schwarz“ zwar als gemächlich in Fahrt kommender Psychothriller über Einsamkeit, Manie und Begehren. Allerdings wird der Film zugleich von Genrekenner*innen als stylisch ausgeleuchtet und markant-nervenaufreibend gefilmt gefeiert und für seinen geradezu umwerfenden Schlussakt bestaunt.

In dem Film, in dem Silvias erdrückend-detailreich eingerichtete Wohnung für bleibenden Eindruck sorgt, spielt unter anderem auch Mario Scaccia („Liebe, Sex und Ärgernisse“) mit. Als echte Szenendiebe agieren aber die prominent in Szene gesetzten, zerbrechlichen Nilpferd-Figuren, die zugleich als schweigende Augenzeugen grausiger Dinge dienen.

Ebenfalls wertgeschätzt wird die Filmmusik von Nicola Piovani, der nicht nur im bluttriefenden Giallo-Genre beheimatet war, sondern auch Musik für die italienische Regielegende Federico Fellini und den Oscar-Abräumer „Das Leben ist schön“ verfasst hat.

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