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    "Marvel hat sie ruiniert": Dieses Genre ist praktisch tot – und ein Sitcom-Star gibt dem MCU die Schuld!
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Es gab eine Zeit, da lockte kaum ein Genre die Massen so verlässlich ins Kino wie die Komödie. Das ist nun schon lange vorbei – und zumindest wenn es nach einem Sitcom-Star geht, ist das MCU dafür verantwortlich...

    Disney und seine verbundenen Unternehmen / Marvel Studios

    Das goldene Zeitalter der Kino-Komödie liegt schon eine ganze Weile zurück. Während sie in den 80er-, 90er- und teilweise auch noch den 2000er Jahren zu einem der erfolgreichsten Genres überhaupt gehörte, gilt die Komödie heute („Barbie“ mal ausgeklammert) als Kassengift. 2013 war das bis dato letzte Jahr, in dem es mit „Hangover 3“ eine Komödie in die Top 10 der weltweit erfolgreichsten Filme des Jahres geschafft hat. Dementsprechend findet sie bis auf wenige Ausnahmen wie zuletzt „No Hard Feelings“ oder „Joy Ride“ mittlerweile immer öfter auf Streamingdiensten wie Netflix statt.

    Ist das einfach ganz allgemein auf einen veränderten Zeitgeist zurückzuführen? Oder gibt es am Ende einen konkreten Schuldigen an dieser Entwicklung? Zumindest Adam Devine (bekannt aus der Sitcom „Workaholics“. „Modern Family“ und Filmen wie „Pitch Perfect 2“) ist der Meinung, dass die Dominanz des Superhelden-Kinos dafür verantwortlich ist – konkreter: das MCU!

    Dieser Star lehnte Rolle in Marvel-Hit ab: "Wer will schon einen Film über einen sprechenden Baum und einen Waschbären sehen?"

    Im Podcast This Past Weekend hat Devine darüber gesprochen, wie es Low- und Mid-Budget-Komödien zwischen den Marvel-Blockbustern immer schwerer haben. „Wenn man sich heutzutage Komödien ansieht, denkt man: ,Das ist keine verfickte Komödie! Wo sind die Witze? Wo sind die Bits?'“, so der 39-Jährige.

    „Meine Theorie: Marvel hat sie ruiniert. Ich habe das Gefühl, dass Superhelden-Filme die Komödie ruiniert haben, weil die Leute mit der Erwartung ins Kino gehen, etwas zu sehen, dessen Herstellung 200 Millionen Dollar gekostet hat – und Komödien sind das nicht. Also denken sie sich: ,Warum sollte ich so viel Geld ausgeben, um mir eine kleine Komödie im Kino anzusehen, wenn ich das gleiche Geld ausgeben kann, um etwas zu sehen, das 200 Millionen Dollar wert ist?'“

    Zwar haben viele Marvel-Filme wie „Iron Man“ oder „Guardians Of The Galaxy“ selbst deutliche Comedy-Anteile, doch laut Devine ist das nicht dasselbe: „Ja, sie versuchen schon, dass ihre Filme auch irgendwie lustig sind: ,OMG, der Waschbär spricht?! Zum Totlachen!' Sie sind schon lustig, aber es ist keine richtige Comedy.“

    Gibt "Barbie" der Kino-Komödie wieder Auftrieb?

    Früher habe jedes Studio mehrere Komödien pro Jahr herausgebracht, fährt Devine fort. „Es kamen etwa 45 Komödien pro Jahr in die Kinos, ungefähr jede Woche eine neue. Jetzt, im letzten Jahr, waren es vielleicht 6 oder 7.“

    Da hat Devine natürlich einen Punkt – zumal diese Tendenz ihn natürlich ganz direkt betrifft. Zuletzt war der Schauspieler und Comedian in der Netflix-Actionkomödie „The Out-Laws“ zu sehen, aber seine Auftritte in Filmen sind in den vergangenen Jahren merklich seltener geworden.

    Trotzdem ruderte er auf X (ehemals Twitter) später ein wenig zurück, nachdem seine Aussagen zu Marvel vom Branchenblatt Variety aufgegriffen wurden – und in der Folge ziemlich hohe Wellen schlugen. „Ich mag Marvel und denke, dass diese Filme cool sind. Ich wollte damit einfach sagen, dass die Studios (um mit Marvel zu konkurrieren) aufgehört haben, Komödien mit mittlerem Budget zu machen. Ich vermisse es, Komödien in den Kinos zu sehen!“

    Damit ist Devine mit Sicherheit nicht allein – die nächsten Jahre werden zeigen, ob die Kino-Komödie mit dem gigantischen Erfolg von „Barbie“ endlich ihre Renaissance feiern darf...

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