Als Morten (Marc Hosemann), einer von vielen Sensenmännern im Auftrag von Erzengel Michaela (Lina Beckmann), bei Altenpfleger Reiner (Dimitrij Schaad) an der Tür klingelt, bedeutet das eigentlich Exitus. Aber durch eine Verkettung „unglücklicher“ Umstände braucht der Tod zu lang, um seinen Job zu machen – und so darf Reiner erst mal weiterleben.
Das Problem ist nur: Solange er nicht rausgefunden hat, wie er in einem solchen Fall verfahren soll, muss Morten nah bei seinem dummerweise noch lebenden Klienten bleiben – und so schließt er sich einem Roadtrip von Reiner und seiner Ex-Freundin Sophia (Anna Maria Mühe) an, die zum Geburtstag von Mutter Lore (Johanna Gastdorf) in den deutschen Norden aufbrechen...
Die Story mit dem Tod als fünftes Rad am Wagen mag im ersten Moment nach Slapstick oder gar Klamauk klingen. Aber Pustekuchen: Schließlich stammt der Roman (» hier bei Amazon*) von Tomte-Sänger Thees Uhlmann – und auf dem Regiestuhl sitzt „Mittagsstunde“-Star Charly Hübner, der hier seinen Einstand als Spielfilmregisseur gibt. Das Ergebnis ist so auch nicht etwa albern, sondern ganz wunderbar norddeutsch, voll berührender Melancholie und überraschender Momente.
» zur ausführlichen Filmkritik zu "Sophia, der Tod und ich"
Zumal „Sophia, der Tod und ich“, der ein wenig an die lakonischen Klassiker des finnischen Meisterregisseurs Aki Kaurismäki (dessen „Fallende Blätter“ gerade von der internationalen Filmkritik zum besten Film des Jahres gewählt wurde) erinnert, auch inszenatorisch sehr viel ambitionierter daherkommt, als man es bei einer solchen Roadtrip-Geschichte wohl gemeinhin erwarten würde. In unserer Podcast-Episode zu „Sophia, der Tod und ich“ sprechen wir deshalb auch mit Charly Hübner über den ungewöhnlichen Look des Films – der sieht nämlich tatsächlich fast so aus, als sei er auf 35mm-Film gedreht worden:
PS: Um dem immer mal wieder vorgebrachten „Vorurteil vom lahmen deutschen Film“ etwas entgegenzusetzen, hat sich die FILMSTARTS-Redaktion dazu entschieden, die Initiative „Deutsches Kino ist (doch) geil!“ zu starten: Jeden Monat wählen wir einen deutschen Film aus, der uns besonders gut gefallen, inspiriert oder fasziniert hat, um den Kinostart – unabhängig von seiner Größe – redaktionell wie einen Blockbuster zu begleiten (also mit einer Mehrzahl von Artikeln, einer eigenen Podcast-Episode und so weiter). „Sophia, der Tod und ich“ ist der erste Film, dem wir dieses Siegel verleihen.
Nachfolge von Netflix-Hit "Im Westen nichts Neues": Kino-Highlight geht 2024 für Deutschland ins Oscar-Rennen*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.