Dass es mit den Eberhofer-Krimis auch mal zu Ende gehen muss, ist klar. Aber wir haben immer gedacht, dass es dann bestimmt damit zu tun hat, dass …
- … das Publikumsinteresse doch irgendwann mal zurückgeht
- … die Autorin Rita Falk einfach keine neuen Bücher mehr schreibt
- … die Schauspieler*innen graue Haare bekommen und in Rente gehen
Aber Pustekuchen! Der neunte Teil „Rehragout-Rendezvous“ ist gerade besser als alle seine Vorgänger in den deutschen Kinos gestartet – dazu haben die Schauspieler*innen weiterhin richtig Bock auf die Eberhofer-Reihe und Autorin Rita Falk bringt schon in wenigen Wochen mit „Steckerlfischfiasko“ den 12. Band der Krimi-Reihe auf den Markt:
Und trotzdem steht die Zukunft der immer nur noch erfolgreicher werdenden Kino-Reihe aktuell in den Sternen: Nachdem Rita Falk sich in einem Interview mit dem Spiegel bitterlich über „Rehragout-Rendezvous“ und ein mangelhaftes Eingehen auf ihre am Skript vorgebrachten Kritikpunkte beschwert hat (und das direkt vor dem Kinostart), scheint es aktuell längst nicht mehr sicher, dass die Autorin weiterhin mit dem Verleih Constantin und dem bisher für alle Teile verantwortlich zeichnenden Regisseur Ed Herzog (der seit „Winterkartoffelknödel“ auch an den Drehbüchern mitgeschrieben hat) zusammenarbeiten möchte.
Aber was genau bedeutet das jetzt für die Eberhofer-Filmreihe: Könnten auch noch weitere Verfilmungen ohne das Einverständnis der Autorin erscheinen? Oder liegt es jetzt allein in den Händen von Rita Falk, ob noch ein weiterer Kino-Fall kommt oder nicht?
Was ist mit "Zwetschgendatschikomplott" & "Weißwurstconnection"?
Von den elf bereits erschienenen Eberhofer-Büchern wurden zwei bisher bei den Verfilmungen einfach übersprungen – und zwar der sechste und der achte Fall: In „Zwetschgendatschikomplott“ bekommt Rudi von einer Krähe plötzlich einen abgetrennten Frauenfinger vor die Füße gelegt, woraufhin er gemeinsam mit Kumpel Eberhofer im Münchner Rotlichtmilieu ermittelt…
In "Weißwurstconnection" wiederrum eröffnet in Niederkaltenkirchen ein Luxus-Hotel, was ein Großteil der Dorfgemeinschaft nicht gerade toll findet. Kurz nach den Protesten liegt dann schon auch die erste Leiche in einer der Marmorbadewannen des neueröffneten Etablissements...
Auf diese zwei bereits erschienenen Büchern besitzt Constantin Film offenbar die Optionen – und die könnte das Studio wahrscheinlich auch ziehen, ohne dass die Autorin noch einmal extra zustimmen müsste. Statt den eigentlich nächsten Roman „Steckerlfischfiasko“ zu verfilmen, könnten die Filmemacher*innen also noch mal zurückgehen und eines der zwischendrin übersprungenen Bücher verfilmen.
Auf der anderen Seite gab es aber wohl auch gute Gründe dafür, diese Bücher bei den Kinofilm-Umsetzungen außen vor zu lassen: „Zwetschgendatschikomplott“ spielt etwa vergleichsweise wenig im fiktiven bayerischen Kult-Dorf Niederkaltenkirchen – und zudem wurden einige Motive aus den Büchern nun auch schon in anderen Filmen aufgenommen.
Was ist mit "Steckerlfischfiasko"?
Von dem, was bisher bekannt ist, haben Constantin Film und Rita Falk zumindest bei den neueren Bänden jeweils nur für ein Buch verhandelt – weshalb das Studio am im Oktober 2023 erscheinenden „Steckerlfischfiasko“ offenbar noch nicht die Rechte hat. Ohne eine Einigung mit der Autorin wäre es deshalb nicht möglich, einen Kinofilm aus der Story des neuen Romans zu machen:
Nachdem sie in „Rehragout-Rendevouz“ schon kurzzeitig zur Stellvertretenden Bürgermeisterin ernannt wurde, kandidiert Susi diesmal offiziell für das Amt der Bürgermeisterin – was den Puls des aktuellen Amtsinhabers natürlich in die Höhe treibt. Unterdessen muss sich Franz mit den Schickimicki-Arschlöchern vom Golfclub rumschlagen – in deren Spa-Landschaft wurde nämlich der Steckerlfischkönig tot aufgefunden. Erste Spuren führen in die Parallelwelt eines höchst dubiosen Volksfest-Clans…
Hoffnung auf eine Einigung
Wie jedenfalls drücken fest die Daumen, dass es doch noch mit einer Einigung klappt: Bock auf noch mehr Eberhofer und Niederkaltenkirchen hätten wir schließlich auf jeden Fall! Zumal wir ehrlich gesagt die Schärfe der Kritik von Rita Falk auch nicht so richtig nachvollziehen können – denn in unserer Wahrnehmung unterscheidet sich „Rehragout-Rendevouz“ im Ton gar nicht so wahnsinnig von seinen Vorgängern wie „Guglhupfgeschwader“ oder „Kaiserschmarrndrama“.
Inzwischen hat sich auch Constantin-Boss Martin Moszkowicz gegenüber der Nachrichtenagentur DPA zu Wort gemeldet - und ein beschwichtigendes Interview gegeben, in dem er die Zusammenarbeit mit Rita Falk als „immer respektvoll“ beschreibt, zugleich aber darauf hinweist, dass bei einer Filmproduktion viele kreative Sichtweisen der verschiedenen Beteiligten unter einen Hut gebracht werden müssen. Aber wie die Sache auch ausgeht: Vor 2025 wird es sicherlich nichts mit einem zehnten Eberhofer-Film. Fans werden sich also auf jeden Fall auf ein Eberhofer-loses Jahr 2024 einstellen müssen…
Wie erwartet und trotzdem kaum zu glauben: "Rehragout-Rendevouz" stellt unglaublichen Rekord an den Kinokassen auf!