Wenn Christopher Nolan ruft, dann scheint Hollywood Schlange zu sehen. Das unterstreicht das gewaltige Staraufgebot von „Oppenheimer“. Neben Cillian Murphy, Robert Downey Jr., Emily Blunt und Matt Damon tauchen reihenweise weitere prominente Stars auf. In größeren Nebenrollen sind so unter anderem Florence Pugh, Dane DeHaan, Josh Hartnett oder Benny Safdie (siehe Bild) zu sehen. Teilweise nur für wenige winzige Szenen schauen unter anderem Casey Affleck, Rami Malek oder Matthias Schweighöfer vorbei.
Trotzdem gelang es Nolan, „Oppenheimer“ für gerade einmal 100 Millionen Dollar zu realisieren – und damit deutlich günstiger als einige seiner vorherigen Filme wie „Tenet“ (200 Millionen Dollar) oder „The Dark Knight Rises“ (250 Millionen Dollar). Wie ging das? Unter anderem war das möglich, weil viele Stars auf eine Menge Geld verzichteten.
Für Nolan verlangte Robert Downey Jr. nur ein Bruchteil seines üblichen Salärs
Natürlich kosteten Malek und Co. für ihre Mini-Auftritte und nur wenige Drehtage nicht so viel, wie sie sonst verlangen. Aber selbst die Stars, welche quasi die ganze Zeit am Set waren, machten gewaltige Abstriche. Laut dem Branchenmagazin Variety kassierten so Emily Blunt und Matt Damon „nur“ jeweils vier Millionen Dollar – obwohl sie sonst nicht unter zehn Millionen Dollar (und teilweise sogar deutlich mehr) für vergleichbare Angebote aufrufen.
Besonders deutlich wird dies bei Robert Downey Jr. Er spielt quasi die zweite Hauptrolle nach Cillian Murphy. Seit seinen Erfolgen als Iron Man bei Marvel ist er einer der teuersten Stars in Hollywood und kann 20 Millionen Dollar aufrufen. Doch für die Chance, endlich mit Christopher Nolan zu arbeiten, rückte er davon ab und verlangte ebenfalls nur vier Millionen Dollar. Allein das Trio dürfte mit dem Abrücken von üblichen Gehaltsforderungen das Budget von „Oppenheimer“ um 30 bis 40 Millionen Dollar gedrückt haben.
Cillian Murphy soll übrigens fünf Millionen Dollar bekommen haben (frühere Berichte über ein Salär von zehn Millionen Dollar sind angeblich falsch). Nolan war es angeblich wichtig, dass sein Hauptdarsteller, der auch die größte Arbeit zu schultern hat, das höchste Salär bekommt.
Für Christopher Nolan musste sogar Matt Damons Frau eine Ausnahme machen
Wie sehr es für viele Stars ein Traum zu sein scheint, mit Nolan arbeiten zu dürfen, zeigt eine besondere Geschichte über Matt Damon. Der auch als Produzent sehr geschäftige Schauspieler wollte unbedingt eine Auszeit nehmen. Dies hatte er seiner Frau schon lange versprochen. Nach dem Dreh zu „Air“ und dem kommenden Film „Drive-Away Dolls“ sollte es soweit sein. In der gemeinsamen Paartherapie einigte man sich darauf, dass Damon vorerst keine Rolle mehr annimmt – doch eine Ausnahme behielt er sich in der getroffenen Vereinbarung vor: Falls Christopher Nolan anrufe, dürfe er zusagen. Denn seit „Interstellar“ von 2014 wollte er wieder mit Nolan arbeiten.
Er ahnte damals noch nichts davon, dass Nolan gerade „Oppenheimer“ vorbereitet und eine Rolle für Damon im Sinn hat. Kurz nach der Vereinbarung klingelte so das Telefon … und der „Good Will Hunting“-Star musste seiner Frau beibringen, dass es mit der gemeinsamen Zeit erst einmal nichts wird, weil er nun einige Zeit in der Wüste New Mexicos verbringen wird. Mittlerweile hat sich Damon die Auszeit aber genommen und diese nur für die Promotour zu „Oppenheimer“ unterbrochen.
Begeisterung, aber auch Kritik am "Oppenheimer"-Star-Schaulaufen im Podcast
Wenn ihr mehr über „Oppenheimer“ wissen wollt, empfehlen wir euch auch unseren Podcast Leinwandliebe.
In der aktuellen Folge sprechen wir nämlich über Christopher Nolans Drama zum Erfinder der Atombombe. Dabei wird auch das gewaltige Star-Schaulaufen thematisiert. Ist es vielleicht auch ein bisschen störend und ablenkend? Die Meinung wird trotz aller Begeisterung über die Leistung der Beteiligten durchaus geäußert. Und an einem Star-Auftritt üben wir sogar deutliche Kritik.
Vor "Oppenheimer" hat Christopher Nolan seinem Hauptdarsteller für eine andere MEGA-ROLLE noch eine klare Abfuhr erteilt!