Die einzelnen Filme und Serien aus dem „Star Wars“-Universum fallen mal mehr, mal weniger düster aus, sind trotz so mancher abgeschlagener Gliedmaßen und Köpfe aber stets noch (einigermaßen) familienfreundlich. Anders hätte das bei einem einst geplanten Film über den beliebten Kopfgeldjäger Boba Fett aussehen können. Das verriet nun „Logan - The Wolverine“-Macher James Mangold im Rahmen eines längeren Interviews zu seinem neuen Film „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“.
Nachdem nämlich der ursprünglich für die Inszenierung des „Star Wars“-Spin-offs vorgesehene Josh Trank nach dem Debakel um seinen „Fantastic Four“-Film den Regiestuhl räumen musste, sollte sich Mangold der Sache annehmen. Und was er für das Leinwand-Abenteuer geplant hatte, hätte uns wahrscheinlich einen Film aus der weit, weit entfernten Galaxis beschert, wie wir ihn dort noch nicht gesehen haben...
Wäre "Boba Fett" wie "Logan" geworden?
Wie Mangold im „Happy Sad Confused“-Podcast erklärte, hat er sich seinen Boba-Fett-Film als einen auf einem einzigen Planeten spielenden Spaghetti-Western an der Grenze zum R-Rating, also der US-Altersfreigabe für Erwachsene, vorgestellt. Das klingt ein wenig wie der raue und kompromisslose Ansatz, den Mangold zu jener Zeit bereits bei seinem gefeierten X-Men-Beitrag „Logan - The Wolverine“ in die Tat umsetzen konnte. Uns hätte hier also nichts weniger als der brutalste „Star Wars“-Film überhaupt erwarten können.
Schon damals war sich Mangold aber offenbar bewusst, dass er es mit seinem Ansatz bei den Entscheidungsträger*innen des „Star Wars“-Studios Lucasfilm schwer gehabt hätte: „Ich habe wahrscheinlich allen eine Scheißangst eingejagt“, so der Filmemacher.
Was das Projekt gekillt hat, war aber letztlich nicht Mangolds gewagte Herangehensweise, sondern die Tatsache, dass Lucasfilm nach dem Misserfolg von „Solo: A Star Wars Story“ generell Abstand von seinem Spin-off-Vorhaben genommen hat. James Mangold ist also gar nicht erst dazu gekommen, seine Idee großartig weiterzuentwickeln.
Stattdessen hat Boba Fett dann einige Jahre später in der zweiten Staffel der „Star Wars“-Serie „The Mandalorian“ und wenig später auch in seinem eigenen Ableger „Das Buch von Boba Fett“ auf Disney+ ein (familienfreundlicheres) Comeback gefeiert. Und es dürfte nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir den Kopfgeldjäger aus der originalen „Star Wars“-Trilogie gesehen haben.
James Mangold macht trotzdem einen "Star Wars"-Film
Verscherzt hat es sich James Mangold mit den „Star Wars“-Verantwortlichen damals jedoch nicht. Denn auch wenn aus seinem Boba-Fett-Abenteuer für Erwachsene nichts geworden ist, wird er demnächst ein anderes neues „Star Wars“-Projekt verantworten. In einem noch unbetitelten Kinofilm wird er weit in die Vergangenheit des „Star Wars“-Universums zurückgehen, um die Ursprünge der Macht und der ersten Jedi zu ergründen.
Wann James Mangolds „Star Wars“-Film, den er selbst schon mit biblischen Epen wie „Die zehn Gebote“ verglichen hat, in die Lichtspielhäuser kommen wird, ist noch unklar. Für 2026 sind zwar gleich zwei neue „Star Wars“-Filme angekündigt, jedoch ist es wahrscheinlicher, dass es sich hierbei um die Saga-Fortführung mit Rey (Daisy Ridley) sowie das Mandoverse-Finale von Dave Filoni handelt, in dem die Ereignisse aus den Serien „The Mandalorian“, „Das Buch von Boba Fett“ und „Ahsoka“ abgeschlossen werden sollen.
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