Nachdem ich „The Animal Kingdom“ (noch gibt es leider keinen Trailer) bei der Weltpremiere beim Filmfestival in Cannes gesehen habe, ging von mir direkt eine WhatsApp-Nachricht an die Programmplaner*innen vom Fantasy Filmfest raus – aber die hatten das vollkommen originäre Fantasy-Drama mit den französischen Superstars Romain Duris („Final Cut Of The Dead“) und Adèle Exarchopoulos („Blau ist eine warme Farbe“) natürlich längst auf dem Schirm. Trotzdem freut es mich sehr, dass der zweite Film von „Liebe auf den ersten Schlag“-Regisseur Thomas Cailley nun sogar in einem herausstechenden Slot als Centerpiece im Programm laufen wird!
„The Animal Kingdom“ spielt in einer nahen Zukunft, in der einige Menschen begonnen haben, zu Tieren zu mutieren: Wessen Hände sich langsam zu Klauen formen oder wem plötzlich Federn auf dem Rücken wachsen, der wird in ein spezielles Reservat gesperrt – zum einen natürlich, um die Gesellschaft vor den zunehmend instinktgetriebenen Mutanten zu schützen. Aber auch andersherum rotten sich immer wieder Gruppen zusammen, um regelrecht Jagd auf (vermeintliche) Tier-Mutanten im Anfangsstadium zu machen. Sicherlich auch eine Corona-Allegorie, ist „The Animal Kingdom“ aber noch so viel mehr – vor allem auch, weil er nicht auf matschiges CGI setzt, sondern überwiegend mit handgemachten und deshalb so authentisch-verstörenden Effekten arbeitet...
Die doppelte Packung totaler Wahnsinn
Der ultra-brutale und ultra-stylische Serienmörder-Thriller „Limbo“ hat gerade erst bei den Fantasy Filmfest Nights für volle Säle und ein begeistertes (wenn auch leicht traumatisiertes) Publikum gesorgt: Nun läuft direkt der nächste Film von Regisseur Soi Cheang – und der wird kaum minder wahnsinnig, geht es doch wieder um einen sadistischen Serienmörder, der diesmal jedoch nicht nur von der Polizei, sondern auch noch von einem Wahrsager (Gordon Lam) gejagt wird. Wir haben „Mad Fate“ bereits auf der Berlinale gesehen und können bestätigen: voll drüber in jeder erdenklichen Hinsicht!
Beim nächsten Film müssen wir wohl kaum erklären, warum wir hier von totalem Wahnsinn sprechen, schließlich spielt Nicolas Cage die Hauptrolle. Nachdem er zuletzt vor allem mit „Pig“ die Herzen des Festivalpublikums erobern konnte, verkörpert der Gott des grenzenlosen Overactings in „Sympathy For The Devil“ einen mysteriösen Fremden, der einen scheinbar wahllos ausgesuchten Mann (Joel Kinnaman) mit vorgehaltener Waffe dazu zwingt, ihn zu kutschieren. Der Beginn eines twistreichen Katz-und-Maus-Spiels – womöglich sogar mit einem Schuss „Collateral“?
Sekten-Thriller mit Superstar-Cast
Regisseur Nick Cassavetes hat mit „Wie ein einziger Tag“ und „Beim Leben meiner Schwester“ bereits zwei Klassiker des modernen Tränenzieher-Kinos abgeliefert. Aber nun schlägt er mit „God Is A Bullet“ plötzlich noch mal eine ganz andere Richtung ein – und hat sich dafür die Unterstützung einiger (Genre-)Superstars wie u. a. Jamie Foxx („Django Unchained“) gesichert: Als seine Tochter von einer satanischen Sekte entführt wird, nimmt Polizist Bob Hightower (Nikolaj Coster-Waldau, „Game Of Thrones“) die Sache selbst in die Hand: Er kündigt, lässt sich tätowieren und infiltriert den Kult um den charismatischen Anführer Cyrus (Karl Glusman). Dabei hilft ihm Case Hardin (Maika Monroe, „It Follows“) – das einzige Opfer, das der Sekte je entkommen konnte...
Ebenfalls mit im Programm ist das kanadische Geister-Drama „Frontiers“ von Guy Édoin: Diane (Pascale Bussières) lebt mit ihrer Tochter Sarah (Mégane Proulx) auf einer Farm in den Eastern Townships, nahe der amerikanischen Grenze. Nach einem tragischen Unfall ist sich Diane plötzlich sicher, dass es in ihrem Haus spukt. Ihre Mutter Angèle (Micheline Lanctôt) kehrt aus Florida zurück nach Kanada, um Diane zu trösten und die Familie wieder zusammenzuführen...
Das Sequel zu einem Action-Megahit
Der Action-Kracher „The Roundup“ (selbst ein Sequel zu „The Outlaws“) hat 2022 trotz Covid-Nachwehen mehr als 100 Millionen Dollar allein in seinem Heimatland Südkorea eingespielt – ein absoluter Megahit, der dann in Deutschland auch schon auf dem Fantasy Filmfest zu sehen war. Kein Wunder, dass da mit „The Roundup: No Way Out“ nun sofort nachgelegt wird – und auch im dritten Teil der knüppelharten Cop-Reihe ist natürlich wieder „Train To Busan“-Superstar Ma Dong-seok als Ermittler mit mehr als fragwürdigen Methoden mit von der Partie...
Und als letztes haben wir noch eine echte Wundertüte für euch: Von „Nightman“, dem Langfilmdebüt der kanadischen Regisseurin Mélanie Delloye, ist nämlich bislang noch nicht viel mehr bekannt als eine kurze Plot-Beschreibung: Als eine junge schwangere Frau von verschwundenen Menschen und mysteriösen Morden in der Region erfährt, verdächtigt sie ihren vermeintlich perfekten Freund – ist der Vater ihres ungeborenen Babys womöglich ein gefährlicher Schlafwandler, der all diese Verbrechen unbewusst begeht?
Termine fürs Fantasy Filmfest 2023
Das Fantasy Filmfest findet in diesem Jahr im September als jeweils achttägiges Event in sieben deutschen Städten statt. Hier sind die genauen Termine:
- 6. bis 13. September in Frankfurt & München
- 13. bis 20. September in Berlin
- 20. bis 27. September in Hamburg, Köln, Nürnberg & Stuttgart
Auf der Homepage des Fantasy Filmfest könnt ihr euch weiterhin noch die begehrten Dauerkarten für das komplette Programm (= Festivalpass) sichern. Wichtig: Die Deadline für die Dauerkarten ist der 20. August 2023!
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