Die Streamingwelt ist im ständigen Wandel, nicht zuletzt weil man mittlerweile auch vor so einigen Problemen steht. Auf dem immer umkämpfteren Markt haben viele Anbieter für ihren Content weiterhin gigantische Ausgaben, denen allerdings stagnierende oder nur sehr langsam wachsende Abozahlen gegenüberstehen. Um gegenzusteuern, greift man auf verschiedenste, teils sehr umstrittene Maßnahmen zurück, wie etwa das Löschen exklusiver Inhalte, um Tantiemen zu sparen, wie es jüngst Disney+ getan hat und Paramount+ schon bald tun wird.
Aber auch Anpassungen bei den Abos an sich werden immer wieder vorgenommen, vor allem beim Streaming-Platzhirsch Netflix. Dabei sind jedoch längst nicht nur gelegentliche Preiserhöhungen gemeint, auch wird immer mal am grundlegenden Abo-System selbst geschraubt, um entweder neue Nutzer*innen zu generieren, mit den bestehenden mehr Gewinn zu machen oder im Idealfall beides zu erreichen.
So gibt es seit vergangenem Jahr nicht nur ein günstiges Netflix-Abo mit Werbung, auch wird inzwischen immer stärker gegen das weit verbreitete Teilen von Accounts mit anderen Haushalten vorgegangen. Doch damit nehmen die einschneidenden Netflix-Änderungen innerhalb kurzer Zeit offenbar noch kein Ende: Wie eine neue Entwicklung in Kanada nahelegt, könnte bald das beliebte Netflix-Basisabomodell der Vergangenheit angehören!
Kein Basis-Abo mehr in Kanada ...
Wenn man ein Netflix-Abo abschließt, hat man aktuell (noch) die Wahl zwischen den folgenden vier verschiedenen Modellen mit unterschiedlichem Funktionsumfang und zu entsprechend unterschiedlichen Preisen:
- Standard-Abo mit Werbung: Full HD, auf zwei Geräten gleichzeitig streambar (4,99 pro Monat)
- Basis-Abo: HD, Inhalte auf einem Gerät stream- und downloadbar (7,99 Euro pro Monat)
- Standard-Abo: Full HD, Inhalte auf zwei Geräten gleichzeitig stream- und downloadbar, ein Zusatzmitglied aus anderem Haushalt möglich (12,99 Euro pro Monat)
- Premium-Abo: UHD, Inhalte auf vier Geräten gleichzeitig stream- und downloadbar, zwei Zusatzmitglieder aus anderem Haushalt möglich (17,99 Euro pro Monat)
Diese Modelle existieren so in den meisten der vielen Netflix-Länder (wenn auch mit variierenden Preisen). Eine prominente Ausnahme bildet hier nun aber Kanada, wo man der Website blogTO und mehreren erbosten Twitter-Reaktionen zufolge mehr oder weniger still und heimlich die besagte Basis-Abo-Option entfernt hat. Und dass uns Ähnliches bald in Deutschland blüht, ist sehr wahrscheinlich...
... und bald auch nicht mehr in Deutschland?
Es kommt immer mal wieder vor, dass Netflix neue Funktionen oder Änderungen in einigen Haushalten eines begrenzten Territoriums austestet, bevor sie breit ausgerollt oder doch wieder fallengelassen werden. Bei der Neuerung in Kanada handelt es sich nun aber schon um mehr als bloß einen Test, schließlich betrifft diese grundlegende Änderung alle entsprechenden Abonnent*innen im ganzen Land. Doch nicht nur diese konkrete Maßnahme lässt vermuten, dass Netflix diese bald auf andere Länder wie Deutschland ausweiten könnte, auch eine versteckte Umbenennung deutet stark darauf hin.
So wurde das „Standard-Abo mit Werbung“ bis vor Kurzem noch als „Basis-Abo mit Werbung“ bezeichnet. Dass man den Namen nun an das nächsthöhere Abomodell angepasst (genau wie es übrigens auch in Kanada vor der Streichung des Basismodells der Fall war), lässt vermuten, dass auch hierzulande das Basismodell bald komplett wegfallen wird. Hinzu kommt, dass das Basismodell beim Abschließen eines Netflix-Abos inzwischen auch schon versteckt wird und man erst auf den Button „Alle Abos anzeigen“ klicken muss, um überhaupt dorthin zu gelangen:
Eine offizielle Bestätigung für die hiesige Abschaffung steht zwar noch aus, sodass es noch abzuwarten gilt, ob es wirklich dazu kommt, überraschend wäre es nach diesen Hinweisen nun aber nicht mehr. Die vielen Nutzer*innen des Basismodells dürften darüber dann wenig erfreut sein und könnten so also bald vor der Wahl stehen, ob sie in das nächstteurere Standard-Modell wechseln, um Netflix annähernd so nutzen zu können wie bisher (was jedoch einen recht ordentlichen Preisanstieg um 5 Euro pro Monat bedeuten würde), oder aber auf das günstigere Werbemodell umsteigen, bei dem es pro Stunde zu insgesamt vier bis Minuten Werbeunterbrechungen kommt, die in 15- bis 30-sekündigen Werbespots vor und während Filmen und Serien ausgespielt werden.
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