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    Große Änderung bei "Black Mirror": Darum spielen "Beyond The Sea" & Co. nicht in der Zukunft – sondern in der Vergangenheit!
    Julius Vietzen
    Julius Vietzen
    -Redakteur
    Eigentlich hat Julius lange Zeit lieber Filme als Serien geschaut, aber bei Netflix, Disney+ und Co. gibt es einfach viel zu viel gute Sachen. Bisherige Highlights 2024: "Shogun", "3 Body Problem" und "Arcane" Staffel 2.

    Das kennt man von „Black Mirror“ sonst kaum: Gleich drei Episoden aus Staffel 6 spielen nicht in der Zukunft, sondern in der Vergangenheit. Ist das noch Science-Fiction? Und was steckt hinter dieser Änderung am Konzept der Anthologie-Serie?

    Nick Wall/Netflix

    Black Mirror“ ist eine Science-Fiction-Serie, auch wenn man das längst nicht in jeder Episode merkt. Denn manche Folgen spielen in einer Zukunft, die gar nicht mehr so weit entfernt scheint oder mittlerweile (fast) erreicht wurde, andere wiederum sind in (einer Version) der Gegenwart angesiedelt. Was es bislang jedoch nur selten gab (nämlich bei dem interaktiven Film „Bandersnatch“): eine „Black Mirror“-Episode, die in der Vergangenheit spielt. Doch in Staffel 6 sind gleich drei Episoden in der Vergangenheit angesiedelt. Aber warum eigentlich?

    "Beyond The Sea"

    Im Fall von „Beyond The Sea“ verrieten die Stars Josh Hartnett und Kate Mara, was es mit dem Setting im Jahr 1969 auf sich hat: Wie Mara dem US-Branchenmagazin The Hollywood Reporter erklärte, sei es ihrer Ansicht nach eigentlich egal, wann die Folge spiele. Denn: „Das Thema Verbindung ist heute noch genauso relevant wie in den 60ern. Menschliche Verbindung und wie wichtig sie für das Überleben und die Liebe ist.“

    Ihr Co-Star Josh Hartnett findet jedoch, dass es durchaus einen Grund für das Handlungsjahr gibt: „[Die Sünde der Hauptfiguren] ist Hoffnung und Optimismus. Das sind die Dinge, die durch diese Manson-artigen Morde zerschmettert werden“, so Hartnett. „Denn [im Jahr 1969] war das Weltraumprogramm die große Hoffnung des amerikanischen Volkes und der Menschheit. Es war der technologische Höhepunkt dieser Zeit. Reisen zum Mond schienen etwas zu bedeuten, als würden wir bald den Mond kolonisieren.“

    Gegenüber Vanity Fair verriet „Black Mirror“-Schöpfer Charlie Brooker außerdem, dass ihn die Möglichkeit fasziniert habe, eine „retrofuturistische“ Science-Fiction-Geschichte wie aus den 60er Jahren zu erzählen, ohne „Chrom, Glass und Hologramme“.

    "Mazey Day"

    „Mazey Day“ mit Zazie Beetz spielt nicht ganz so weit in der Vergangenheit, aber immerhin in den frühen 2000ern. Das merkt man an den altmodischen Handys (die eben noch keine Smartphones sind) und an der fehlenden Allgegenwärtigkeit des Internets. Und genau das ist auch der Grund für das Setting:

    Wie Charlie Brooker gegenüber NME erklärte, würde der Werwolf-Twist der Folge im Jahr 2023 mit Photoshop und KI-Bildbearbeitung kaum funktionieren. „Wir befinden uns am Rande einer erschreckenden Zukunft voller Desinformation und stehen kurz davor in diesen Abgrund zu stürzen“, so Brooker. „[Die frühen 2000er] waren der letzte Moment, bevor wir alle ein Smartphone hatten, bevor wir alle Paparazzi waren und eine Kamera in der Tasche hatten.“

    "Dämon 79"

    „Dämon 79“ spielt wenig überraschend im Jahr 1979 und der Grund dafür ist sogar noch simpler: Irgendwann hatte Charlie Brooker mal eine Spin-Off-Serie namens „Red Mirror“ geplant, die aus lauter Retro-Horror-Episoden bestehen sollte. „Dämon 79“ wäre die erste „Red Mirror“-Folge geworden, wurde dann aber kurzerhand in „Black Mirror 6“ eingegliedert, weil er sich von den bereits erwähnten „Chrom, Glas & Hologrammen“ frei machen wollte, wie er gegenüber Esquire erklärte.

    Diese Entstehungsgeschichte merkt man „Dämon 79“ auch immer noch an, schließlich wird die Episode im Vorspann als „A Red Mirror Film“ bezeichnet.

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