„Black Mirror“ ist eine sogenannte Anthologie-Serie: Die Episoden erzählen also keine fortlaufende Geschichte wie bei Formaten à la „Game Of Thrones“ oder zeigen dieselben Figuren bei verschiedenen Abenteuern wie klassische Fernsehserien von „Star Trek“ bis „CSI“. Vielmehr erzählt jede Folge eine eigene, abgeschlossene Geschichte, wenn auch mit wiederkehrenden Themen und Motiven – und mit zahlreichen Easter Eggs und Querverbindungen. So wie in „Dämon 79“, der fünften Folge von „Black Mirror“ Staffel 6:
Die Episode spielt im Norden Englands im Jahr 1979 und hat deswegen auf den ersten Blick nicht viel mit den restlichen Episoden von „Black Mirror“ zu tun – wenn da nicht der Handlungsstrang um den rechtspopulistischen Regionalpolitiker Michael Smart (David Shields) wäre. Tatsächlich haben kritische Blicke auf die britische Politik nämlich schon in „Black Mirror“-Folgen wie „Der Wille des Volkes“ aus Staffel 1 oder „Die Waldo-Kandidatur“ aus Staffel 2 eine große Rolle gespielt. Und es wird sogar noch konkreter:
Wenn Hauptfigur Nida (Anjana Vasan) den Dämon Gaap (Paapa Essiedu) um einen Blick in Michael Smarts Zukunft bittet, sieht sie dabei dessen schockierenden Aufstieg zum Premierminister des Vereinigten Königreichs – und aufmerksame „Black Mirror“-Fans können Anspielungen auf gleich zwei anderen Episoden entdecken: „White Bear/Böse Neue Welt“ (Staffel 2, Folge 2) und „Metalhead/Metallkopf“ (Staffel 4, Folge 5).
"Böse Neue Welt" & "Metallkopf"
So wählt Michael Smart zum Zeichen seiner neugegründeten Partei Britannia ein Symbol, das erstmals in der Folge „Böse Neue Welt“ zu sehen war (und seitdem auch in anderen Episoden immer wieder auftauchte): drei Balken, die zusammen eine Art auf dem Kopf stehendes Y bilden. Außerdem ist in einer Einstellung einer der Roboterhunde aus der Folge „Metallkopf“ zu sehen:
Das bedeutet nicht, dass „Dämon 79“ die Vorgeschichte zu „Böse Neue Welt“ und/oder „Metallkopf“ ist, schließlich geht am Ende der Episode ja die Welt in einem Atomkrieg unter. Es unterstreicht aber noch einmal, dass die Folgen zumindest lose in einer Art Erzähluniversum verbunden sind – vielleicht etwa so wie die verschiedenen Parallelwelten, die aktuell bei Marvel und DC erforscht werden.
Längst nicht das einzige Easter Egg
Dazu passt auch, dass diese Verbindungen in „Dämon 79“ längst nicht die einzigen Easter Eggs in „Black Mirror“ Staffel 6 sind. So werden etwa in mehreren Folgen die Serien-in-der-Serie „Sea Of Tranquility“ und „The Callow Years“ erwähnt oder gezeigt. Letzteres ist übrigens eine Anspielung auf die Hauptfigur der allerersten „Black Mirror“-Folge, Premierminister Michael Callow, und „Sea Of Tranquility“ wird in dieser Episode erstmals erwähnt.
Und auch ein Krankenhaus namens Saint Juniper spielt in „Black Mirror“ nicht zum ersten Mal eine Rolle – was wiederum auf Folge 4 aus Staffel 3, „San Junipero“, verweist, die vielleicht beste „Black Mirror“-Episode überhaupt.
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