Das Original ist einer der größten Überraschungshits der 2000er: „Hangover“ eroberte 2009 die Welt wie im Sturm, wurde seither unzählige Male kopiert und veränderte sogar den Sprachgebrauch. Schließlich nannte man den Kopfschmerz am Morgen danach bei uns einst einzig und allein „Kater“. Seit der Filmrisskomödie ist dagegen auch der englische Begriff „Hangover“ geläufig.
Darüber, ob man mit Scham und Kater auf die „Hangover“-Sequels blicken sollte, herrscht jedoch Uneinigkeit. Insbesondere, wenn es um das eigene Wege einschlagende Trilogie-Finale geht. Wenn ihr zu dessen Fans gehört oder es mit zehn Jahren Verspätung nachholen möchtet: „Hangover 3“ läuft heute, am 17. Juni 2023, ab 22.25 Uhr in Sat.1, zudem ist die Actionkomödie bei Netflix abrufbar.
Und sollte euch der Film nicht von den Socken hauen: In dem Fall seid ihr in prominenter Gesellschaft. Denn einer der Stars äußerte sich kritisch über ihn und dessen Vorgänger!
"Hangover 3": Ein Trilogie-Finale, das es nicht hätte geben sollen?
Bei einem Budget von 103 Millionen Dollar spülte „Hangover 3“ weltweit 362 Millionen Dollar ein – für sich stehend ein respektables Ergebnis. Da „Hangover 2“ jedoch zuvor bei einem Budget von 80 Millionen Dollar über 586 Millionen Dollar generierte, war es zugleich ein ziemlicher Absturz. Solch ein Absturz mag thematisch passend sein, dennoch äußerte einer der Hauptdarsteller den Wunsch, man hätte sich das alles erspart:
Zach Galifianakis fand bereits 2016 in Marc Marons WTF-Podcast klare Worte für die Filmreihe – sie hätte keine werden sollen! „Ich wünschte, wir hätten nur einen Teil gemacht“, erläuterte der Darsteller des struppigsten Mitglieds des Wolfsrudels, Alan.
Dieses Urteil scheint ein rein künstlerisches zu sein, denn über die vom späteren „Joker“-Regisseur Todd Phillips geleiteten Dreharbeiten verlor er keine Kritik: „Das war schon eine gute Zeit in meinem Leben und ich bereue es nicht.“ Den von manchen Fans gewünschten vierten Teil kann man sich wohl trotzdem abschminken.
Wobei: Galifianakis scherzte gegenüber Maron, dass man ja nie weiß, was man als Hollywood-Star plötzlich zu tun gewillt ist, wenn der Ruhm schwindet. Allerdings müsste Galifianakis dann zwei seiner Co-Stars umstimmen, denn sowohl Ed Helms als auch Bradley Cooper hielten in der Vergangenheit bereits fest, dass sie es bei drei „Hangover“-Filmen belassen wollen.
Für alle, die es vergessen haben: Worum ging's nochmal in "Hangover 3"?
Kindskopf Alan (Zach Galifianakis) stürzt nach dem Tod seines Vaters in eine Lebenskrise. In der Hoffnung, ihn wieder auf die sonnige Seite des Lebens bringen zu können, planen seine Freunde Phil (Bradley Cooper), Stu (Ed Helms) und Doug (Justin Bartha) eine Rückkehr an den Ort, wo aus ihnen das legendäre Wolfsrudel wurde: Las Vegas! Aus der erhofften Aufmunterung wird aber nichts, denn ein brutaler Gangsterboss (John Goodman) beauftragt die ewigen Unglücksvögel damit, ihm den flüchtigen Gauner Mr. Chow (Ken Jeong) auszuliefern...
Weniger Filmriss, mehr Krimi-Action: „Hangover 3“ bot einen Vorgeschmack darauf, wohin es Regisseur Todd Phillips noch verschlagen wird. Trotz der Abkehr von der „Hangover“-Formel erwies sich das Trilogie-Finale aber als „nicht ansatzweise so innovativ oder abgefahren wie das Original“. Für die mutige Boshaftigkeit gab es in der FILMSTARTS-Kritik damals aber wenigstens drei von fünf Sternen.