„Guardians Of The Galaxy Volume 3” lässt weiterhin die Kinokassen klingeln (weltweites Einspiel aktuell: 659 Millionen Dollar). Schon einige Zeit vorher sind wir bei einer frühen Sondervorstellung im Disneyland Paris in den Genuss des neuen Marvel-Blockbusters gekommen.
Und in diesem Rahmen haben sich nicht nur Regisseur James Gunn sowie „Star-Lord“ Chris Pratt und „Gamora“ Zoe Saldana, sondern die ebenfalls in die französische Hauptstadt gereisten Nebula- und Mantis-Darstellerinnen Karen Gillan und Pom Klementieff die Zeit genommen, um mit uns über das große Finale der kosmischen MCU-Trilogie zu sprechen. Was sie zum emotionalen Abschied zu sagen haben und welche – nun ja – abenteuerliche Idee Pom Klementieff für einen eigenen Film über ihre Figur Mantis hätte, könnt ihr nachfolgend lesen...
James Gunns "Keine Arschlöcher"-Politik
FILMSTARTS: Wenn du Mantis’ Empathie-Fähigkeiten genau in diesem Moment bei Karen anwenden würdest, was würden sie dir offenbaren?
Pom Klementieff: Sie ist erschöpft, aber auch freudig-aufgeregt. Sie ist bereit, Spaß zu haben.
FILMSTARTS: Stimmt das, Karen?
Karen Gillan: Oh ja. Mein Gott, du verstehst mich wirklich! (lacht)
FILMSTARTS: Ist es denn tatsächlich so, dass ihr im „Guardians“-Team eine besondere Beziehung aufgebaut habt? Oder war es einfach nur ein weiterer Job?
Pom Klementieff: Wir hatten wirklich Glück. Ich habe an anderen Filmen gearbeitet, bei denen man mit bestimmten Leuten klarkommt, aber nicht mit allen, was über einen längeren Zeitraum hart sein kann. Aber diese Filme hier waren so besonders. Wir lieben James, die anderen Schauspieler*innen und auch jede*n in der Crew. Wir hatten so viel Spaß. James hat einfach diese „Keine Arschlöcher“-Politik. (lacht) Er weiß, wie er seine Leute auswählen muss.
Karen Gillan: Das stimmt. Es ist wirklich eine besondere Arbeit. Wir konnten das jetzt fast ein Jahrzehnt lang machen und haben so viel zusammen erlebt. Das schweißt zusammen. Der Gedanke, dass das jetzt endet, ist emotional.
FILMSTARTS: Wie waren denn eure letzten Tage am Set?
Pom Klementieff: Wir hatten unterschiedliche letzte Tage, aber es gab diese Momente, in denen wir dachten: „Oh, das ist wohl das letzte Mal, dass wir das jetzt zusammen machen.“ Es hat sich merkwürdig angefühlt.
Karen Gillan: Die Abschiedsszene am Ende war echt schwer für uns. Wir haben wirklich geweint und mussten dafür gar nicht schauspielern. Es war für uns sehr bedeutend. Wir waren stolz darauf, was wir geschafft haben, zugleich aber auch traurig loszulassen.
Pom Klementieff: Es ist sehr selten, in dieser Blockbuster-Größenordnung die klare Vision eines Regisseurs zu haben. James hat alle drei Filme und das „Holiday Special“ geschrieben und inszeniert und diese Figuren geformt. Und auch wenn wir in anderen Marvel-Filmen aufgetreten sind, hat er immer die Dialoge mitgestaltet und sichergestellt, dass den Figuren treu geblieben wird. Wir konnten ihm voll vertrauen und hatten gleichzeitig auch jede Menge Spaß mit ihm.
FILMSTARTS: Da du das „Holiday Special“ gerade schon erwähnt hast: Wie wichtig war es für euch, vor dem emotionalen und düsteren Trilogie-Finale noch dieses leichtfüßige Comedy-Intermezzo unterzubringen?
Pom Klementieff: Wir hatten so viel Spaß beim Dreh des „Holiday Specials“, weil es einfach für frischen Wind gesorgt hat und wir so albern und komplett verrückt sein konnten. Aber „Guardians Of The Galaxy Volume 3“ war dann erst recht wundervoll, gerade weil es so bodenständig und voller Emotionen war. Rocket und seine Hintergrundgeschichte sind einfach so interessant. Und wir haben ja vorher schon Andeutungen dazu bekommen, wenn man etwa im ersten „Guardians Of The Galaxy“ bereits die Narben auf seinem Rücken sieht und sich fragt, was mit ihm passiert ist. Es war toll, jetzt dahin zurückzukommen.
FILMSTARTS: Jede dieser Flashback-Szenen ist so herzzerreißend.
Pom Klementieff: Oh ja, ich habe geheult, als ich das gesehen habe. Beim Dreh sieht man die Figuren ja nicht wirklich, höchstens mal Bilder von ihnen, da sie ja erst am Computer entstehen. Und sie dann fertig auf der großen Leinwand zu sehen, ist herrlich.
FILMSTARTS: Es ist schon erstaunlich, wie James diese bizarren Figuren zusammenbringt und es tatsächlich funktioniert, man ihretwegen weint...
Pom Klementieff: Du sagst es. Ich möchte sie alle als Plüschtiere haben. Ich will, dass sie im echten Leben existieren, um mit ihnen zu reden. Ich vermisse sie schon fast.
Karen Gillan: Okay, jetzt muss ich diesen Film auch sehen. (alle lachen)
Kehren Mantis und Nebula zurück?
FILMSTARTS: Seid ihr nach dem Ende der Trilogie denn jetzt komplett mit Marvel durch oder besteht die Chance, dass wir eure Figuren noch einmal wiedersehen?
Pom Klementieff: Wir haben absolut keine Ahnung, um ehrlich zu sein. Wir lieben diese Figuren und es ist schwer, Lebewohl zu sagen. Aber ohne James Gunn kann ich es mir bisher kaum vorstellen. Doch ich weiß es nicht. Wir werden sehen.....
FILMSTARTS: Nach Rocket wäre doch jetzt die Zeit für die Origin-Storys eurer Figuren gekommen...
Pom Klementieff: Es wäre auf jeden Fall süß, eine Baby-Mantis zu sehen. (lacht)
Karen Gillan: … mit einer halben Antenne, die noch wächst.
FILMSTARTS: Und man könnte Kurt Russell zurückbringen.
Pom Klementieff: (lacht) Oh ja, er nennt mich seine käferige Tochter.
FILMSTARTS: Wünscht ihr euch denn etwas Bestimmtes für die Zukunft eurer Guardians-Figuren?
Karen Gillan: Nebula hat ja schon eine erstaunliche Evolution durchgemacht. Sie und Gamora haben jetzt im Grunde die Plätze getauscht. Es wäre schön, sie weiter auf ihrem Pfad der Heilung zu begleiten. Es fühlt sich aber auch wie ein perfekter Moment an, um mit der Figur abzuschließen, da sie nun erstmals Liebe zugelassen und eine richtige Familie hat. Sie ist endlich dort angekommen und ich weiß nicht, wie man von dort aus weitermachen würde. Andererseits ist die Figur einfach ein so interessanter Quell von Emotionen, sodass es sicher noch einiges geben könnte, was man mit ihr machen könnte. Vielleicht ja wirklich eine Origin-Story.
Pom Klementieff: Ich würde gerne ein Mantis-auf-Pilzen-Special machen. (lacht) Es wäre sicher sehr bunt, spannend und spaßig. Ich weiß aber nicht, ob Disney da an Bord wäre. Es wäre aber einfach interessant zu sehen, wie sich Mantis in so einer Welt und Situation verhält. In 3D!
FILMSTARTS: Mindestens!
Karen Gillan: „Nehmt Pilze, bevor ihr euch das hier anschaut.“
FILMSTARTS: Habt ihr denn eine bestimmte Lieblingserinnerung an die ganze Guardians-Zeit?
Pom Klementieff: Es gibt einfach zu viele, um eine herauszupicken.
Karen Gillan: Es sind all diese Momente zwischen den Szenen, die Momente, in denen wir zusammen lachen, einfach miteinander verbunden sind. Es war so eine tolle Stimmung bei diesen Filmen. Jede*r ist einfach so witzig und schräg.
Pom Klementieff: Es war ein wirklich fröhliches Set, an dem wir einfach Spaß haben und Kinder sein konnten.
Zukunft bei DC?
FILMSTARTS: James Gunn lässt Marvel ja definitiv hinter sich und zieht weiter zu DC. Gäbe es denn eine DC-Figur, die ihr gerne spielen würdet, wenn er euch mitnehmen würde?
Karen Gillan: Es gibt jede Menge tolle weibliche DC-Figuren. Ich weiß es nicht. Vielleicht eine vorlaute Poison Ivy? Dann müsste ich nichts weiter mit meinen Haaren machen. Ehrlich gesagt würde ich aber jede Figur spielen, die James mir anbietet, auch wenn er mich bittet, ein zweiköpfiges Alien zu spielen, bei dem man mich gar nicht erkennen würde und ich auch keinen Text hätte.
FILMSTARTS: Und wie sieht es mit dir aus, Pom?
Pom Klementieff: Es gab bereits Gespräche. Also schauen wir mal...
FILMSTARTS: Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, was er aus dem neuen DC-Universum macht.
Pom Klementieff: Ich auch. Er ist einfach die perfekte Person dafür. Man sieht ja, was er mit den Guardians Of The Galaxy gemacht hat. Auch hier hatte er schon beim ersten Film einen Plan für die nächsten zehn Jahre. Das kriegt er jetzt auch bei DC hin.
FILMSTARTS: Und es wird dort auch Zeit...
Pom Klementieff: Ja, es gab so viel Verwirrung, weil alles in verschiedene Richtungen gegangen ist. Mit James Gunns Vision und Organsiation wird das was.