Bruce Willis ist eine Action-Legende. Mit Hau-Drauf-Krachern wie „Stirb langsam“, „Last Boy Scout“ oder „Last Man Standing“ hat er diesen Status gleich mehrfach untermauert. In den vergangenen Jahren allerdings drehte die glatzköpfige Ikone fast nur noch Filme am Fließband, um, so gut es noch geht, für seine Familie vorzusorgen, bevor seine inzwischen diagnostizierte Demenzerkrankung ihn zum vorzeitigen Karriere-Ende zwang. Leider kassierten die Werke wegen ihres omnipräsenten Lagerhallen-Charmes und ihrer Belanglosigkeit fast durchweg miese Wertungen.
In diese Reihe gesellt sich auch der Rache-Reißer „Acts Of Violence“, der am heutigen 04. Mai 2023 um 22.00 Uhr auf Tele 5 ausgestrahlt wird (In den frühen Morgenstunden am Samstag wird der Film ab 3.55 Uhr auch noch mal wiederholt. Außerdem kann er vom 5. bis 11. Mai flexibel über die Tele-5-Mediathek abgerufen werden.).
Bruce-Willis-Hardcore-Anhänger*innen dürfen natürlich einen Blick riskieren. Allen anderen aber müssen wir tunlichst von einer Sichtung abraten, denn mehr als eine bleihaltige Action-Gurke bekommt ihr hier nicht geboten.
Darum geht es in "Acts Of Violence"
Seitdem Declan MacGregor (Cole Hauser aus „2 Fast 2 Furious“) aus dem Krieg zurückgekehrt ist, findet er sich in seiner Heimat nicht mehr zurecht. Auch seine Brüder Brandon (Shawn Ashmore) und Roman (Ashton Holmes) können dem traumatisierten Veteranen nicht helfen. Als jedoch Romans Verlobte Mia (Melissa Bolona) auf ihrem Junggesellinnenabschied von Gangstern entführt wird, findet Declans Wut ein Ventil.
Von nun an setzt er alles daran, die große Liebe seines Bruders zu retten. Gemeinsam mit seinen Brüdern legt er sich mit einer durchtriebenen Schlepperbande hinter dem Kidnapping an und trifft dabei auf Max (Mike Epps), der genauso skrupellos wie clever ist. Bei ihrer Suche bekommen Declan und seine Brüder Unterstützung durch den knallharten Cop Avery (Bruce Willis) und seiner Kollegin Brooke Baker (Sophia Bush), die schon länger gegen den Mädchenhändlerring ermitteln...
Selbstjusitz von der Stange
In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik, die „Acts Of Violence“ läppische 2 von 5 Sterne gibt, schreibt Autor Markus Fiedler in seinem Fazit: „Schwacher Rachefilm mit bekannten Gesichtern, die keine Zeit bekommen, aus ihren Rollen etwas zu machen. Die wenigen wirklich guten Ideen fallen hier schnell dem Kugelhagel zum Opfer.“
Regisseur Brett Donowho, der zuvor Videotheken-Ramsch wie „5 Souls“, No Tell Motel“ oder „Paranormal Haunting At Silver Falls“ in Szene gesetzt hat, erweckt in „Acts Of Violence“ zuweilen den Eindruck, als würde er sich wirklich für das Traumata des Protagonisten Declan interessieren. Immer wieder gibt es Momente, in dem sich der Film kurz Zeit nimmt, um aufzuzeigen, wie sehr diese Figur eigentlich leidet. Tiefgang allerdings steckt keiner im Drehbuch.
Stattdessen versinken all die halbwegs soliden Ansätze in plumpen Klischees und hektisch zusammengeschnittenen Schießereien, die hier zwar nicht spärlich eingesetzt werden, inszenatorisch aber maximal dem Genre-Durchschnitt entsprechen. Problematisch daran ist auch die eher schmucklose Optik, die laut Kritik „eher an die veralteten 08/15-Copserien aus dem Fernsehen als an einen Kinofilm erinnern“.
Aus & vorbei! Der allerletzte Film von Bruce Willis erscheint diese Woche fürs Heimkino: Deutscher Trailer zu "Assassin"Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.