Die Menschen stürmen seit Wochen für „Manta Manta 2“ in die Kinos und haben den Film bereits zum Besuchermillionär gemacht. Wer hätte es gedacht, aber damit wird die Fortsetzung dem Spruch auf dem offiziellen Poster („Der Film, auf den die Nation über 30 Jahre gewartet hat!“) tatsächlich ein Stück weit gerecht. Besser macht das die „Manta, Manta“-Fortsetzung zwar nicht, aber dafür gibt es jetzt eine richtig starke Alternative von und mit Til Schweiger neu im Heimkino:
„Lieber Kurt“ gibt es ab dem 27. April 2023 endlich auch auf DVD und Blu-ray, nachdem er im September 2022 in die hiesigen Kinos kam und im Februar bereits bei Amazon Prime Video* landete. Im Gegensatz zur Rückkehr von Til Schweigers Manta-fahrendem Bertie wollten die Bestseller-Verfilmung nach Sarah Kuttner ironischerweise gerade einmal 97.000 Menschen im Filmtheater sehen.
Warum ironisch? Weil „Manta Manta 2“ von Fachpresse und Publikum gleichermaßen verrissen wird. Indes ist „Lieber Kurt“ Til Schweigers bester Film seit satten 15 Jahren! Zumindest, wenn es nach FILMSTARTS-Chefkritiker Christoph Petersen geht...
"Lieber Kurt": Schweiger kann's noch!
Basierend auf Kuttners Roman „Kurt“* erzählt „Lieber Kurt“ die Geschichte von Jana (Jasmin Gerat) und Kurt (Til Schweiger), die sich das Sorgerecht für ihren gemeinsamen Sohn Kurt (Levi Wolter) teilen. Um seinem Nachkömmling näher sein zu können, beschließt Vater Kurt, gemeinsam mit seiner neuen Freundin Lena (Franziska Machens) ins Brandenburger Land zu ziehen. Die hat mit ihrem neuen Wohnort so ihre Probleme, versteht Kurts Beweggründe für diese Entscheidung allerdings voll und ganz.
Als es eines Tages jedoch zur Tragödie kommt und der kleine Kurt bei einem Sturz ums Leben kommt, weiß die Familie nicht wohin mit ihren Emotionen – und wird auf ihre härteste Probe gestellt, die sie sich wohl selbst in ihrem schlimmsten Albträumen nicht hätte ausmalen können…
Schafft Til Schweiger mit "Manta Manta 2", wovon andere Filmemacher ihr ganzes Leben träumen?Mit dem Remake seines eigenen Films „Head Full Of Honey“ wie auch mit der Psychiatrie-Schmonzette „Die Rettung der uns bekannten Welt“ tauchte Schweiger immer tiefer in die „kitschige Kunstwelt“ seiner Lifestyle-Marke Barefoot hinab und schuf lebensfremde Settings, in denen nahbare Figuren und Geschichten kaum eine Chance hatten. Konnte Schweiger Jahre zuvor noch ein Millionenpublikum in die Kinos locken (etwa mit „Keinohrhasen“ oder „Honig im Kopf“), reihte sich wohl auch nicht zuletzt deswegen Flop an Flop.
Doch „Lieber Kurt“ bietet „endlich wieder sowas wie echtes Leben“, heißt es unter anderem in der FILMSTARTS-Kritik, in der es am Ende gute 3,5 von 5 möglichen Sternen gab. Denn obwohl auch „Lieber Kurt“ visuell ein waschechtes Schweiger-Vehikel ist, quillt „durch die Ritzen des Hochglanz-Looks“ endlich auch wieder einmal „echtes Leben“ hinein.
Das beginnt bereits mit einem halbverfallenen Haus, das als Schauplatz dient, ist am Ende aber vor allem auch auf die Vorlage von Sarah Kuttner zurückzuführen, die von kleinen aber feinen, schmerzhaft-ehrlichen Beobachtungen lebt. Und so kann man mit „Lieber Kurt“ nicht nur unterhaltsame zwei Stunden verbringen, sondern auch noch einige Weisheiten mitnehmen, die erstaunlich weit über Kalenderspruchniveau liegen…
Vollgekotzt vorm Märchenschloss: Dieser Heimkino-Tipp zeigt Til Schweiger, wie man's richtig macht*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.
