Mit Netflix verbinden viele nur Filme und Serien. Doch auch darüber hinaus ist der Streaming-Gigant mit dem roten N aktiv. Neben Video-Spielen hat Netflix auch im Bereich der Comic-Landschaft Fuß gefasst: Bereits im Sommer 2017 wurde das Comic-Label „Millarworld“ gekauft. Knapp ein Jahr später erschien mit „The Magic Order“ von Autor Mark Millar („Kick-Ass“, „Kingsman“) und Marvel-Zeichner Olivier Coipel („Thor“, „New Avengers“) die erste Netflix-Comic-Reihe. Und die startete gleich so richtig durch, denn laut Deadline war das erste Heft der Reihe zum damaligen Zeitpunkt der erfolgreichste neue Comic-Buch-Launch der vergangenen 20 Jahre.
Mit „The Ambassadors“ startet jetzt eine neue Comic-Reihe bei dem Label. Natürlich war Millar wieder als Autor aktiv. Frank Quitely, Travis Charest, Olivier Coipel, Matteo Scalera, Matteo Buffagni und Karl Kerschl wurden damit beauftragt, je eine Ausgabe des Comics zu gestalten, die jeweils in einem anderen Land spielt. Denn in „The Ambassadors“ geht es um einen weltweiten Wettbewerb, in welchem sechs Personen gesucht werden, die es wert sind, Superkräfte zu erhalten und mit diesen als eine Art Superhelden-Botschafter ihr Land zu vertreten.
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Wird "The Ambassadors" die nächste Superhelden-Serie auf Netflix?
Natürlich will sich der Streaming-Gigant nicht plötzlich auch noch ein zweites Standbein als Comic-Verlag aufbauen, sondern plant über die Comic-Veröffentlichungen mittelfristig weitere Inhalte für die eigene Plattform zu kreieren. Inzwischen hat Netflix bereits einige Titel aus der Feder von Mark Millar in Serienform umgesetzt, darunter „Jupiter's Legacy“ oder zuletzt „The Chosen One“ (Der Comic ist als „American Jesus“ bekannt), dessen erste Staffel bereits abgedreht wurde.
Auch „The Ambassadors“ könnte schon bald eine Serien-Umsetzung erwarten, zumal die regionale Aufspaltung des Comics auch Netflix Wunsch nach maßgeschneiderten Inhalten für verschiedene Regionen erfüllt und sich sogar ideal für ein wachsendes Franchise eignen würde – so sieht es zumindest der Comic-Schöpfer Millar in einem Interview mit THR:
„Einer der großen Vorteile der Streamingdienste gegenüber dem Kino ist, dass man so etwas Verrücktes und Ehrgeiziges machen kann. Das heimische Publikum ist für ein amerikanisches Studio in der Regel das Wichtigste, vor allem am Eröffnungswochenende. Mit einer komplett nicht-amerikanischen Besetzung und ausschließlich in Übersee angesiedelten Schauplätzen wäre es schwer zu verkaufen, wenn es sich um einen traditionellen Kinostart handeln würde, aber ich bin von Korea, Indien, Brasilien, Mexiko, Australien und Frankreich genauso begeistert wie vom Publikum in Kalifornien oder New York. Auch für Netflix ist es spannend, da dies alles Wachstumsmärkte sind.“
Obwohl es nicht unwahrscheinlich ist, dass die Comic-Reihe bei Netflix in Serienform umgesetzt wird, gibt es aktuell noch keine Informationen dazu.
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