„Ben Is Back“ illustriert eindrucksvoll die Erkenntnis, dass egal wie alt Kinder sind, Eltern sich immer Sorgen um deren Wohlergehen machen werden. So auch Julia Roberts‘ Figur, die bereit ist, alles für ihren längst erwachsenen Sohn zu tun. Und das sogar dann, wenn dieser scheinbar nicht anders kann, als sich selbst zerstören zu wollen. Roberts' Darstellung einer verzweifelt kämpfenden Mutter ist ergreifend und dürfte die meisten Zuschauer*innen direkt am Herzen (und an den Tränendrüsen!) packen – auch, weil wir uns alle (zumindest teilweise) darin wiedererkennen …
„Ben Is Back“ läuft am heutigen 27. März 2023 um 23.10 Uhr auf MDR.
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In unserer FILMSTARTS-Kritik zum Drama von Peter Hedges („Gilbert Grape - Irgendwo in Iowa“, „Dan - Mitten im Leben“) vergeben wir starke vier von fünf Sternen. Speziell wird darin die Authentizität und Originalität der Suchtszenen gelobt, die sich erfrischend weit von den bei diesem Thema immer wieder aufgewärmten Hollywood-Klischees entfernen.
Ben wird geschickt als eigentlich herzensguter Junge gezeichnet – voller Liebe, Empathie und guter Absichten sowie auch noch sympathisch humorvoll. Genauso gut gelingt dank Drehbuch, Inszenierung und Darsteller aber auch seine Charakterisierung als tickende Zeitbombe, die nur darauf wartet, hochzugehen und ihr komplettes Umfeld mit ins Verderben zu stürzen. Verkörpert wird die Titelfigur von Peter Hedges’ Sohn, dem „Manchester By The Sea“- und „Ladybird“-Star Lucas Hedges.
Sein exzellenter Auftritt wird aber noch klar durch die mitreißende Löwenmutter-Performance von Julia Roberts in den Schatten gestellt. Der Superstar schafft es, uns Holly glaubhaft als unfassbar willensstark und doch enorm verletzlich wahrnehmen zu lassen. Die Rezension schließt mit der Feststellung, dass Julia Roberts Leistung hier unbedingt oscarwürdig gewesen wäre.
"Ben Is Back" auf MDR: Das ist die Story
Es ist der Tag vor Weihnachten, als Ben Burns (Hedges) plötzlich und nach einem Jahr kompletter Abwesenheit vor der Tür seiner Familie steht. Während Mutter Holly (Roberts) vor Freude fast zu platzen droht, reagiert seine jüngere Schwester Ivy (Kathryn Newton) längst nicht so euphorisch. Und auch Stiefvater Neal (Courtney B. Vance) ist von der überraschenden Rückkehr wenig begeistert. Erinnern beide sich doch nur allzu gut an den emotionalen Trümmerhaufen, den Bens letztes Gastspiel bei ihnen hinterlassen hat.
Dennoch will Holly sich die Wiedersehensfreude nicht verhageln lassen und ist mehr als bereit, ihren eigentlich in einer betreuten Wohngruppe für Suchtkranke lebenden Sohn zurück in den Kreis der Familie aufzunehmen. Auch wenn das bedeutet, dass sie panisch sämtliche Tabletten und andere, mögliche und unmögliche Gefahrenherde für einen Rückfall aus dem trauten Heim entfernen muss.
Sie geht sogar so weit zu verkünden, dass sie Ben während der nächsten 24 Stunden keine Sekunde aus den Augen lassen werde. Um ihm ihre unbedingte Loyalität zu demonstrieren, begleitet sie ihn nicht nur zu einem Selbsthilfe-Meeting für Junkies, sie legt sich auch vor seinem Bett auf den Fußboden, um dort die Nacht zu verbringen. Und doch dauert es nicht lange, bis der junge Mann von seiner Vergangenheit sowie seiner tückischen Krankheit eingeholt wird …
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