Manchmal sind Filme derart grenzüberschreitend, dass sie nicht einmal eine eine FSK-Freigabe ab 18 Jahren erhalten. Doch diese Verweigerung ist nicht zwingend das Ende vom Lied: Filmverleiher können sich an die Juristenkommission der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (kurz: SPIO) wenden. Die kann Filmen bestätigen, keine schwere Jugendgefährung darzustellen, respektive strafrechtlich unbedenklich zu sein.
Dank SPIO-Siegel können Produktionen auch ohne FSK-Freigabe legal und uncut angeboten werden. Ein aktuelles Beispiel dafür ist der ultrablutige Actionreißer „Project Wolf Hunting“, der am 5. Mai 2023 streng limitiert im Mediabook erscheint:
Neben dem Blu-ray-Mediabook erscheint eine ebenfalls ungekürzte DVD-Edition bei Amazon*, außerdem bietet der Verleih Capelight im hauseigenen Shop sowohl die Blu-ray* als auch die DVD* an.
Aufmerksame Filmfans haben es vielleicht mitbekommen: Im Kino startete „Project Wolf Hunting“ Anfang März noch mit einer FSK-Freigabe ab 18 Jahren. Um die musste der Verleih allerdings regelrecht kämpfen!
Denn in den ersten beiden Prüfungen des Films verweigerte die FSK ihm in der Uncut-Fassung das 18er-Siegel. Erst im dritten Anlauf ließ sie sich von den Argumenten Capelights überzeugen. Jedoch ist der Jugendschutz im Heimkino eine Spur härter als im Kino, so dass die gerade noch errungene 18er-Freigabe auf der großen Leinwand nicht ausgereicht hat.
Die ungekürzte Heimkino-Auswertung des Brutalo-Reißers, der wie eine Mischung aus „Con Air“ auf einem Frachtschiff und Hardcore-„X-Men“ anmutet, benötigte daher das SPIO-Siegel. Und damit ist „Project Wolf Hunting“ in guter Gesellschaft...
"The Sadness": Pandemie-Schocker im extra blutigen Zombie-Look
2022 machte „The Sadness“ dasselbe durch wie dieses Jahr „Project Wolf Hunting“: Der taiwanesische Schocker sorgte auf Filmfestivals für Furore, nicht zuletzt aufgrund seiner drastischen Gewaltdarstellungen. Eben die führten aber dazu, dass der ultrafiese Pandemie-Thriller mit Zombieschocker-Ästhetik nicht mit dem Segen der FSK ungeschnitten im Heimkino veröffentlicht wurde.
Durch die SPIO-Prüfung ist „The Sadness“ trotzdem in voller Länge erhältlich, etwa im Steelbook mit 4K-Disc und Blu-ray:
Wie auch „Project Wolf Hunting“ ist „The Sadness“ direkt via Capelight erhältlich, nämlich im 4K-Steelbook*, im 4K-Mediabook*, als reguläre Blu-ray* sowie als reguläre DVD*.
In „The Sadness“ geht es um eine Krankheit, die dafür sorgt, dass Menschen jegliche Zurückhaltung verlieren und daher mit widerlichen Folgen ihrem Gewalt- und Sexualtrieb nachgehen:
Genrefans diskutieren seit Start von „The Sadness“ eifrig, ob die gewissenlosen Fieslinge in dem Film als Zombies durchgehen oder nicht. Zumindest laut FILMSTARTS-Kritik ist er aber einer der „brutalsten Zombiefilme aller Zeiten“!
"Cat Sick Blues": Der perverse Katzenliebhaber mit Blutdurst
Nicht nur Schlachtplatten mit literweise Kunstblut und unzähligen zerstückelten Opfern kamen in jüngerer Vergangenheit nur mit SPIO-Siegel ins Heimkino. Mit „Cat Sick Blues“ wurde auch einem Slasher die FSK-Freigabe ab 18 Jahren verweigert, woraufhin das verantwortliche Label Busch Media Group den Weg zur Juristenkommission ging.
Dort wurde der Low-Budget-Horrorfilm abgesegnet, sodass er in voller Länge veröffentlicht werden konnte. In „Cat Sick Blues“ geht es um den Katzenliebhaber Ted (Matthew C. Vaughan), der nach dem Tod seines Haustiers einen Nervenzusammenbruch hat.
Er redet sich daraufhin ein, durch den Tod von neun Menschenleben die Katze wieder zum Leben erwecken zu können. Also begibt sich der „Cat Sick Blues“-Protagonist mit Katzenmaske, XXL-Umschnalldildo und messerscharfen Krallen durch das nächtliche Melbourne.
Ted sieht es bevorzugt auf Frauen ab, die er auf bestialische Weise massakriert, wodurch sich die Frage aufdrängt, ob er es wirklich auf die Wiedergeburt seiner Katze abgesehen hat, oder allein auf's Töten.
Parallel dazu sucht Claire (Shian Denovan) endlich nach Erlösung: Ihre Katze, mit der sie zum Onlinestar wurde, ist kürzlich getötet worden. Der Katzenmörder hat Claire zudem vergewaltigt, die Tat gefilmt und das Video online gestellt. Als Claire und Ted sich begegnen, hat dies aufwühlende Folgen...
"Caged": Folter-Horror trifft Erotik-Thriller
Um unseren Querschnitt zu vollenden, kommen wir nicht um derbe Sexualität herum: 2022 kam „Caged – Gefangene der Lust“ nach Deutschland – geschlagene zehn Jahre nach seiner Weltpremiere. Für die Kinoauswertung erhielt der Mix aus Entführungsthriller, Fetisch-Erotik und Folter-Horror noch in ungeschnittener Form eine FSK-Freigabe ab 18 Jahren.
Knapp ein Jahr später hatte „Caged“ aber weniger Glück: Die FSK rückte im Heimkino kein 18er-Siegel heraus, weshalb Busch Media den Umweg zur Juristenkommission ging. Die nickte das Genre-Kuriosum ohne Kürzungen ab.
„Caged“ wurde sowohl in einzelnen Horror-Publikationen als auch auf dem Festival CineKink gefeiert, das sich gewagter Erotik und sexuell freimütigen Erzählungen widmet. Inszeniert und geschrieben wurde der Film von Stephan Brenninkmeijer, der zum Projekt durch reale Vorfälle inspiriert wurde:
Im Zuge eines früheren Sex-Psychodramas des Filmemachers berichteten ihm zahlreiche Frauen von ungewöhnlichen, gewagten und teils verstörenden Erfahrungen. Diese Geschichten verarbeitete er in der fiktiven Erzählung rund um die verheiratete Stella (Chantal Demming), die unter einem prüden Ehemann leidet.
Als er ihr erlaubt, sich allein in erotische Eskapaden zu stürzen, gönnt sie sich einen One-Night-Stand nach dem nächsten. Stella ist euphorisch – bis sie von einem Maskierten in ein Kellergewölbe verschleppt und dort gefoltert wird...
Dieser Horrorfilm schockierte selbst Stephen King – uncut fürs Heimkino holen!*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.
