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    TV-Warnung: Tom Cruises wohl miesester Action-Film – schaut lieber "Top Gun 2" oder irgendeinen (!) anderen Titel mit ihm
    Oliver Kube
    Oliver Kube
    -Freier Autor und Kritiker
    Oliver Kube ist seit den 1990ern als Journalist/Kritiker in Sachen Film, TV, Musik, Literatur & Technik tätig. Für FILMSTARTS schreibt er seit 2018.

    Superstar Tom Cruise hat eine unglaubliche Reihe von erfolgreichen und/oder richtig guten Titeln in seiner Filmografie. Einer fällt jedoch in keine der beiden Kategorien. Wir raten euch, lieber nicht einzuschalten, wenn heute „Die Mumie“ im TV läuft.

    Um es kurz zu machen: „Die Mumie“ ist ein Desaster! Natürlich gibt es schlechtere Filme – unzählig viele sogar. Angesichts eines kolportierten Budgets von 195 Millionen Dollar sowie der vor als auch hinter der Kamera versammelten Namen ist es aber fast schon erschreckend, dass das Ergebnis ihrer gemeinsamen Anstrengungen so enttäuschend-banal, mittelmäßig und streckenweise schlichtweg langweilig ausfallen konnte.

    „Die Mumie“ läuft am heutigen 5. März 2023 zur Primetime um 20.15 Uhr auf RTL. Eine Wiederholung bietet der Sender noch am selben Abend um 23.40 Uhr an.

    Falls ihr beide Termine verpassen solltet, euch den Film aber trotz (oder vielleicht gerade wegen?) unserer Warnung anschauen wollt, könnt ihr ihn bei Online-Anbietern wie Amazon auf Blu-ray und DVD bestellen. Wahlweise steht der FSK-12-Titel dort auch kostenpflichtig zum sofortigen Streamen bereit.

    Unsere Empfehlung wäre allerdings, dass ihr anstelle von „Die Mumie“ besser irgendeinen anderen der vielen guten bis geradewegs brillanten Streifen aus Tom Cruises mehr als beeindruckender Filmografie für die abendliche Unterhaltung wählt. Wie wäre es etwa mit „Top Gun 2: Maverick“? Oder mit „Eine Frage der Ehre“? Oder mit „Magnolia“? Oder mit „Collateral“? Oder mit einem der „Mission: Impossible“-Kracher? Oder mit „Edge Of Tomorrow“? Oder, oder, oder …?

    "Die Mumie" auf RTL: Das ist die Story

    Zu Zeiten des alten Ägypten in Mesopotamien, auf dem Gebiet des heutigen Iraks: Pharaonentochter Ahmanet (Sofia Boutella) kann es kaum noch erwarten, das Erbe ihres unermesslich reichen und mächtigen Vaters anzutreten und das riesige Reich zu regieren. Dann allerdings rutscht sie durch die unerwartete Geburt eines kleinen Bruders in der Thronfolge nach hinten.

    Von blinder Wut darüber getrieben, geht die Prinzessin ein Bündnis mit Set (Javier Botet), dem Gott des Todes, ein und ermordet für ihn ihre gesamte Familie. Just, als sie ihrem göttlichen Verbündeten seine versprochene menschliche Hülle verschaffen will, wird sie jedoch von königstreuen Priestern lebendig mumifiziert und unter einer meterdicken Sandschicht begraben.

    Tom Cruise und Sofia Boutella in Universal Pictures Germany GmbH
    Tom Cruise und Sofia Boutella in "Die Mumie".

    In der Gegenwart: US-Army-Sergeant Nick Morton (Tom Cruise) und sein Freund Corporal Chris Vail (Jake Johnson) nutzen die unübersichtliche Situation im vom Krieg geschüttelten Irak, um sich routinemäßig illegal Antiquitäten und wertvolle Kunstwerke anzueignen. Als durch ein Bombardement eine bis dato unbekannte Grabstätte freigelegt wird, ist das Duo natürlich zur Stelle.

    Mit Hilfe der Archäologin Jenny Halsey (Annabelle Wallis) wollen Morton und Vail den wertvollen Sarkophag nach England schaffen, um ihn dort zu Geld zu machen. Bei der Bergung setzen sie jedoch die seit Tausenden von Jahren in ihrem düsteren Grab auf Rache sinnende Ahmanet frei. Plötzlich müssen die Schatzsucher gegen eine unermesslich böse Kraft ankämpfen. Dabei mischen sich überraschend Dr. Henry Jekyll (Russell Crowe) und seine mysteriöse Geheimorganisation ein …

    Darum ist "Die Mumie" ein Flop

    Dass ein Film, der weltweit 410 Millionen Dollar einspielte und Superstar Tom Cruise mit 169,3 Millionen das bis dato erfolgreichste globale Startwochenende seiner mit Blockbustern gespickten Karriere bescherte, dennoch als kolossaler Flop angesehen werden muss, ist auf den ersten Blick schwer zu glauben.

    Schaut man sich dann aber an, dass „Die Mumie“ nicht nur die eingangs erwähnten 195 Millionen Produktionskosten, sondern obendrein auch noch mindestens 150 Millionen an Vertriebs- und Werbekosten verschlungen hat, wird die These schon haltbarer.

    Zudem erhielt das produzierende Studio ja auch längst nicht 100 Prozent der Einnahmen, sondern nur einen Bruchteil davon. Der Rest geht an die Steuer, die Kinos, den lokalen Verleiher etc. Von den knapp 100 Millionen, die etwa allein in China eingespielt wurden, landeten nicht einmal 25 in den Kassen von Universal. Um mit ihm wirklich schwarze Zahlen zu schreiben, hätte „Die Mumie“ wohl mindestens das Doppelte seiner finalen Einnahmen am Box Office generieren müssen.

    Zumindest visuell kann der Film überzeugen. Universal Pictures Germany GmbH
    Zumindest visuell kann der Film überzeugen.

    Doch damit nicht genug. Denn nicht nur finanziell blieb der Film weit hinter den Erwartungen zurück, sondern vor allem auch künstlerisch. Die Rezensionen zum Kinostart waren größtenteils negativ bis vernichtend. Rotten Tomatoes, eine Sammelseite für englischsprachige Kritiken, vermeldet, dass von den 316 erfassten Reviews lediglich 15 Prozent positiv ausfielen. Der Rest waren teilweise reichlich harsche Verrisse der Arbeit von Regisseur Alex Kurtzman.

    Da sind wir mit zweieinhalb von fünf möglichen Sternen und unserer speziell den düsteren Look lobenden FILMSTARTS-Kritik noch vergleichsweise gnädig. Dennoch moniert auch unser Autor Andreas Staben die holprige Story, eine uninspirierte Inszenierung, wenig interessante, weil eindimensionale Charaktere und irritierend unlustige Versuche in Richtung auflockernden Humors. Nicht einmal der Hauptdarsteller konnte seinen sonst so evidenten Charme spielen lassen. Ist Cruise doch in einer viel zu unsympathischen, selbstsüchtigen Figur gefangen.

    "Die Mumie": Anfang und Ende des "Dark Universe“

    Außerdem – und das dürfte für Universal die größte Enttäuschung gewesen sein – sollte „Die Mumie“ das sogenannte „Dark Universe“ starten. Unter diesem Titel war eine zusammenhängende Filmwelt à la MCU & Co. geplant, in der die klassischen Monster der Studio-Hits aus den 1930ern und 1940ern im Hochglanz-Format ins kollektive Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit zurückkehren sollten. Das zumindest war die Idee.

    Blockbuster über Figuren wie der Unsichtbare, das Frankenstein-Monster, den Wolfsmenschen oder das Phantom der Oper waren allesamt in Vorbereitung. Mit Johnny Depp für den mittlerweile komplett umgekrempelten und ohne ihn erschienenen „Der Unsichtbare“ sowie Javier Bardem und Angelina Jolie für „Frankensteins Braut“ waren bereits die ersten Stars unter Vertrag genommen worden. Ein weiterer davon war Russell Crowe, der als Dr. Jekyll/Mr. Hyde sogar schon einen, seinen eigenen Film vorbereitenden Nebenrollenauftritt in „Die Mumie“ hatte.

    Das liest sich alles gar nicht so unspannend, oder? Doch mit „Die Mumie“ wurde gleich der Start des geplanten neuen Mega-Franchise frontal gegen die Wand gefahren. So ist die ganze Idee mittlerweile Geschichte. Ob zumindest der eine oder andere der angedachten Monsterfilme, losgelöst von einer übergreifenden Handlung, dennoch realisiert wird, ist nicht bekannt. Mit fortschreitender Zeit dürfte selbst dies immer unwahrscheinlicher werden.

    Dark Universe: Teaser und Infos zum Monster-Franchise mit Tom Cruise, Johnny Depp und Russell Crowe

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