Die ersten drei Folgen von „Der Schwarm” sind seit einigen Tagen in der ZDF-Mediathek zu finden, weitere drei stehen ab heute als Stream zur Verfügung. Dass nicht alle von der Serien-Adaption begeistert sind, haben wir bereits berichtet. Schließlich hat „Der Schwarm”-Autor Frank Schätzing höchstpersönlich viel Kritik an der Verfilmung seines berühmtesten Romans geäußert. Wäre es nach ihm gegangen, hätten sich die Serien-Macher*innen viel weiter von der literarischen Vorlage entfernen müssen - schon allein weil das Buch 2004 erschien und seitdem einige Jahre ins Land gegangen sind.
Schätzing erklärte in seiner Kritik, dass sich die Medien- und Kommunikationsdynamik in den letzten Jahrzehnten stark verändert habe und die Konsequenzen der Klimazerstörung, die ja wesentlicher Teil von „Der Schwarm” sind, auch für Gruppierungen wie Fridays For Future wichtig wurden. 2004 war das noch ganz anders.
Die zerstörte Umwelt und die vielen Folgen davon sind allerdings nach wie vor aktuell und haben sich eher noch verschärft - und genau darum geht es auch in der ZDF-Serie. Doch wie viel Realität steckt in der düsteren Dystopie?
"Der Schwarm": Viele Fakten, aber auch Fiktion
In „Der Schwarm” wird von einem mysteriösen Organismus erzählt, der sich in den Weltmeeren ausbreitet und auf verschiedene Art und Weise die Menschen angreift. Schiffe werden durch Gas-Explosionen, die durch Eiswürmer auf dem Meeresgrund ausgelöst werden, in Sekunden versenkt, Restaurantmitarbeiter sterben nach dem Ausnehmen eines Hummers an Zellgiften und Wale fallen Touristen an – und zunächst versteht niemand die Gründe für diese Unfälle. Weltweit begeben sich Wissenschaftler*innen auf Spurensuche und stoßen bald auf eine intelligente Lebensform, die unerklärlich scheint und die Menschheit auslöschen will.
›› "Der Schwarm" in der ZDF-Mediathek
Bei der Produktion der Serie haben sich die „Der Schwarm”-Macher*innen von der Meeresbiologin Dr. Antje Boetius beraten lassen, die am Alfred Wegener Institut die Ozeane erforscht. Im Interview mit Prisma hat die Wissenschaftlerin erzählt, wie ihre Arbeit bei der Produktion aussah und natürlich wurde sie auch gefragt, wie realistisch das gezeigte Szenario sei. Laut Boetius sind viele Phänomene der Serie faktenbasiert. So können Wale zum Beispiel bei der Jagd miteinander kooperieren und es gibt Algen und Einzeller, die Gifte produzieren und Menschen krank machen können - so wie es in „Der Schwarm” passiert. Die Wissenschaftlerin sagt aber auch: „Es existiert sicherlich kein Wesen im Meer, das die Menschen vom Planeten werfen will”.
Fakt ist aber auch: Weniger als fünf Prozent der Meere sind bisher erforscht. Boetius erklärt, dass sie bei Expeditionen immer wieder auch auf völlig unbekannte Lebewesen im Meer stößt: „Wir gehen davon aus, dass in den Meeren noch rund eine Million unbekannter Tierarten leben”. Für Boetius ist es vor allem die Botschaft der Serie, die wichtig sei und als real wahrgenommen werden sollte. So müsse der globale Klimaschutz und die Erhaltung der Artenvielfalt klar geregelt werden. Sonst seien es die Naturkatastrophen, die uns wie „die Rache des Meeres” vorkommen könnten...
Die ersten sechs Folgen von „Der Schwarm” können als Streams in der ZDF-Mediathek abgerufen werden. Die letzen beiden Episoden folgen am 8. März. Linear im TV ist die Serie am 6. März um 20.15 Uhr zu sehen. An drei aufeinanderfolgenden Tagen werden jeweils zwei Folgen ausgestrahlt.