„Velma“ stößt bereits seit der Veröffentlichung am 12. Januar 2023 auf richtig viel Gegenwind. Doch jetzt hat die Neuinterpretation der beliebten „Scooby Doo“-Cartoon-Serie einen neuen Tiefpunkt erreicht und ist jetzt ganz offiziell die am schlechtesten bewertete Animations-Serie auf der IMDb.
Dabei ist es eigentlich nichts Neues, dass die Helden der Samstagmorgen-Cartoons eine Neuausrichtung erfahren. Seitdem „Scooby Doo, wo bist du?“ erstmalig 1969 über die amerikanischen Fernsehbildschirme flimmerte, hat die Serie weitere 13 neue Ableger spendiert bekommen, die sich teilweise erheblich im Animationsstil unterschieden.
Erdacht wurde das Detektiv-Team der Mystery Inc., die immer wieder übernatürlichen Phänomenen auf den Grund gehen und dabei von einer sprechenden, sehr gefräßigen und überaus ängstlichen Bulldogge namens Scooby Doo begleitet werden, von den kreativen Köpfen William Hanna und Joseph Barbera. Die leiteten auch gemeinsam die legendäre Zeichentrickschmiede Hanna-Barbera Cartoons, Inc., die u.a. klassische Cartoon-Serien wie „Familie Feuerstein“ oder „Yogi Bär“ entwickelten und produzierten.
Woher kommt der Hass auf "Velma"?
Anders als viele der bisherigen „Scooby Doo“-Serien ist „Velma“ eine Serie, die sich nicht an ein jugendliches Publikum richtet, sondern sich klar als Mystery-Comedy-Zeichentrickserie für Erwachsene versteht. Die Figuren unterscheiden sich in dieser Serie teilweise drastisch von ihren Vorbildern – nicht nur vom Charakter, sondern auch in ihrer äußerlichen Erscheinung. Zudem hat die Serie auch kein Problem damit, gesetzte Regeln der „Scooby Doo“-Serien für einen Gag umzuschmeißen und auch Themen wie Sex und Gewalt in die Show einzubauen.
Bereits mit der Veröffentlichung der ersten Bilder wurden negative Stimmen laut, die sich über die teilweise deutlichen Änderungen am Aussehen und den kulturellen Hintergrund der Figuren beschwerten. Nach der Veröffentlichung der ersten Folgen brach dann eine ganze Welle an Hass und Wut über die Verantwortlichen hinter der Serie herein.
Inzwischen ist „Velma“ die am schlechtesten bewertete Animation-Serie in der Internet Movie Database (IMDb), wo sie auf gerade einmal 1,3 von 10 möglichen Punkten kommt. Auch bei Rotten Tomatoes sieht es für die Serie übrigens nicht viel besser aus. Auf der Kritiken-Sammelplattform kommt die Serie zwar immerhin auf 42 Prozent positive Kritiken von der Fachpresse, aber bei den Zuschauer*innen gerade einmal noch auf magere 6 Prozent.
Auch das bekannte Wirtschaftsmagazine Forbes hat der Serie bereits einen Artikel gewidmet und beschreibt die negative-Review-Welle wie folgt:
„Eine seltene Kombination aus Anti-Woken-Kritikern, die gegen die Serie sind, linksgerichteten Zuschauern, die die Serie einfach nur schlecht finden, und „Scooby Doo“-Fans, die sich über die Änderungen an der Marke aufregen, haben „Velma“ zu einer der Serien mit dem niedrigsten Zuschauer-Score in der Geschichte von HBO gemacht […].“
Erfolgreich trotz negativer Stimmen
Man sagt ja, dass jede Werbung gute Werbung ist. Im Falle von „Velma“ scheint sich das auf jeden Fall zu bewahrheiten. Trotz der ganzen Negativität, die sich gegen die Show richtete, hat Velma-Sprecherin und Serien-Schöpferin Mindy Kaling auf Twitter einen Beitrag geteilt, in dem sie den Erfolg des Serien-Auftakts von „Velma“ feiert, denn die Show konnte den erfolgreichsten Premierentag für eine HBO-Max-Original-Zeichentrickserie überhaupt für sich verbuchen.
Natürlich könnten unter der Vielzahl an Zuschauer*innen auch einige „Hate-Watcher“ gewesen sein, also Personen, die sich die Sendung nur anschauen, um sich darüber lustig zu machen oder diese zu kritisieren. Das ändert jedoch nichts daran, dass „Velma“ so eine sehr erfolgreiche Premiere feiern konnte und eine zweite Staffel trotz der negativen Bewertungen plötzlich gar nicht so unwahrscheinlich scheint.
Aktuell ist noch nicht bekannt, wann „Velma“ auch in Deutschland zu sehen sein wird. Da es sich hier um eine HBO-Max-Produktion handelt, dürfte die Serie hierzulande in naher Zukunft bei RTL+ im Stream abrufbar sein.
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