Dass erfolgreiche Netflix-Serien automatisch mit einer weiteren Staffel fortgesetzt werden, ist längst nicht mehr selbstverständlich. Zuletzt bekamen Zuschauer*innen der deutschen Mystery-Serie „1899” einen schmerzlichen Eindruck davon, wie schnell alles vorbei sein kann – und zwar trotz riesigem Cliffhanger! Während man in den letzten Jahren relativ sicher sein konnte, dass die Geschichte weitererzählt wird, sieht das jetzt ganz anders aus. Der Streaming-Gigant Netflix setzt Serien ab, auch wenn sie (relativ) erfolgreich und bei den Fans und Fachpresse beliebt waren.
„Ginny & Georgia” beherrscht aktuell die Netflix-Charts. In der Kategorie der internationalen englischsprachigen Serien finden wir die erste Staffel (die bereits 2021 startete) auf Platz 5 und die neue zweite Staffel auf der Pole-Position. Sieht ganz so aus, als wäre die ganze Welt im „Ginny and Georgia”-Fieber. Eine Garantie für eine dritte Staffel ist das aber leider trotzdem nicht – und das wissen sogar die Macher*innen der Serie...
Darum ist Staffel 3 von "Ginny & Georgia" alles andere als sicher
„Ginny & Georgia” erzählt die Geschichte von der 30-jährigen Georgia Miller (Brianne Howey) und ihrer 15-jährigen Tochter Ginny (Antonia Gentry), die in eine neue Stadt kommen um nochmal ganz von vorne anzufangen. Was auf den ersten Blick ein bisschen an die legendären „Gilmore Girls” erinnert, entpuppt sich schnell als Serie, die ziemlich viele Genres in sich vereint. Krimi-Elemente sind zum Beispiel wesentlicher Bestandteil von „Ginny & Georgia”.
Streng juristisch betrachtet hat Georgia in ihrem Leben definitiv nicht alles richtig gemacht und so endet Staffel 2 mit einer ziemlich großen Überraschung, die eigentlich unbedingt in einer dritten Staffel aufgeklärt werden müsste. „Ginny & Georgia”-Erfinderin Sarah Lampert sieht das genauso und hat schon einige Ideen für eine Fortsetzung, wie sie in einem Interview mit Deadline erzählt. Aber auch sie weiß nicht, ob es weitergeht.
„Nein, es gab keine Gespräche mit Netflix über Staffel 3. Sie sind sehr strikt in dem, was sie machen”, sagt Lampert und spielt damit darauf an, dass der Streamingdienst aktuell genau überlegt, welche Projekte weiterverfolgt werden und welche nicht. Sie sei sich auch sicher, dass das offene Ende von Staffel 2 keine Garantie für eine Fortsetzung ist. Lampert und ihr Team haben aber Pläne und Strategien, die sie Netflix vorstellen werden und dann heißt es „abwarten”.
So könnte Staffel 3 von "Ginny & Georgia" aussehen
Achtung, Spoiler zu Staffel 2 von „Ginny & Georgia”!
„Ich hoffe sehr, dass wir Staffel 3 machen können, denn es würde ein wilder Ritt werden”, erklärt Lampert. Sie ist sich sicher, dass das Ende der zweiten Staffel viel Spielraum für die weitere Geschichte lässt. Damit spielt sie natürlich auf Georgias Verhaftung an und die Frage, ob die junge Mutter wirklich hinter Schloss und Riegel muss. Die Serie würde dann definitiv ganz anders werden als sie bisher war – da ist sich auch Lampert schon jetzt sicher.
Was würde aus Ginny und ihrem Bruder Austin (Diesel La Torraca) werden, wenn ihre Mutter ins Gefängnis ginge? Laut Lampert wäre vor allem die Frage nach dem Sorgerecht für die Kinder interessant – und da gibt es theoretisch ja auch einige Möglichkeiten. Und natürlich könnte (und müsste) es auch darum gehen, wie die beiden Kinder die Tatsache verarbeiten, dass beide Elternteile verurteilte Schwerverbrecher sind.
Nach einer Feel-Good-Serie klingt das alles nicht mehr. Aber wer weiß, vielleicht wird „Ginny & Georgia” dann für noch mehr Menschen interessant. Netflix dürfte sich darüber auf jeden Fall freuen und vielleicht wird eine dritte Staffel dann wahrscheinlicher.
"Ginny & Georgia" auf Netflix: Warum der überdrehte Genre-Mix für mich nicht funktioniert