Rollen sich bei euch ebenfalls die Fußnägel hoch, wenn ihr an die überzuckerten Heile-Welt-Schmonzetten denkt, die uns die Fernsehsender – sowie in den letzten Jahren massiv auch Netflix & Co. – alljährlich zur Adventszeit auftischen? Da ist es doch erfrischend, wenn es zwischendurch mal ein so frecher, schwarzhumoriger, streckenweise sogar herrlich bösartiger Streifen wie „Bad Santa“ mit Oscargewinner Billy Bob Thornton („U-Turn“, „Armageddon“) ins vorweihnachtliche Programm schafft.
„Bad Santa“ läuft am heutigen 16. Dezember 2022 um 22.10 Uhr auf ZDF Neo. Eine Wiederholung bietet der Sender noch in derselben Nacht um 1.05 Uhr an. Falls euch diese Termine nicht passen sollten, könnt ihr den Film jederzeit im Abo von WOW (ehemals Sky Ticket) sehen.
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Gegen eine geringe Gebühr gibt es „Bad Santa“ u. a. auch via Prime Video zu streamen. Zudem ist der Titel als englischsprachiger Import auf Blu-ray und DVD erhältlich:
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Mit Billy Bob Thornton, „Gilmore Girls“-Star Lauren Graham, dem immer unterhaltsamen Tony Cox aus „Willow“ beziehungsweise „Beetlejuice“ sowie dem leider schon 2008 verstorbenen Bernie Mac („Ocean‘s 11 - 13“) ist die Comedy mit Satire- und Sozialdrama-Elementen erstklassig besetzt. Trotzdem hatten wohl nur die wenigsten damit gerechnet, dass das Werk von „Ghost World“-Regisseur Terry Zwigoff in den US-Kinos ein solcher Hit werden würde. „Bad Santa“ spielte allein in Nordamerika locker das Dreifache seines 20-Millionen-Dollar-Budgets ein.
Über die Jahre entwickelte sich der Titel zudem – speziell natürlich immer wieder zur Festtags-Saison – zu einem Dauerbrenner auf dem Videomarkt. Die Umsätze mit DVDs, Blu-rays und im Streaming waren so signifikant, dass 2016 sogar ein nicht ganz so umwerfendes, aber immer noch amüsantes Sequel folgte. In „Bad Santa 2“ mischten neben erneut Thornton und Cox noch „Mad Men“-Star Christina Hendricks sowie die beiden Oscarpreisträgerinnen Kathy Bates („Misery“) und Octavia Spencer („The Help“) mit.
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Das ist die Story von "Bad Santa"
Für Willie (Billy Bob Thornton) ist sein Job als Kaufhaus-Weihnachtsmann nicht mehr als das: ein Job. Die Feiertage sind ihm schnuppe, hat sein Vater ihm als Kind doch jegliche Freude an dieser Zeit des Jahres gewaltsam ausgetrieben. So reißt er nur einfach seine Zeit im Kostüm ab, raucht, säuft und flucht dabei, wie es ihm passt. Die Wünsche der Kinder, die sein als Elf verkleideter Kollege Marcus (Tony Cox) ihm auf den Schoß setzt, hört er sich nur widerwillig und selten ohne einen flapsigen Spruch oder gar eine Beschimpfung an.
Währenddessen planen er und Marcus ohnehin nur, wie sie den Laden nach Ende der Weihnachtszeit am besten ausräumen können. Eines Tage lernt Willie aber dann den jungen Sonderling Thurman (Brett Kelly) kennen, der geradezu verbissen an den Weihnachtsmann glaubt. Der von seinen Eltern im Stich gelassene Junge lädt Willie ein, mit ihm und seiner senilen Oma (Cloris Leachman) zu leben. Ein Angebot, dass der immer abgebrannte und aktuell obdachlose Mann zunächst zögerlich, dann aber doch dankend annimmt.
Parallel dazu verliebt sich Willie in die etwas eigenwillige, aber extrem nette Barkeeperin Sue (Lauren Graham). Aufgrund dieser Wendungen beginnt er über sein bisheriges Dasein und sein Verhältnis zur Weihnacht nachzudenken. Kann es für ihn vielleicht doch noch eine Läuterung geben? Gerade als Willie selbst beginnt, daran zu glauben, wirft ihm der clevere Kaufhausdetektiv Gin (Bernie Mac) einen Stock zwischen die Beine. Hat der doch mittlerweile Willies ursprünglichen Plan, seinen Arbeitgeber auszurauben, durchschaut …
Und noch ein "böser" Weihnachtsmann
Aktuell läuft „Violent Night“ in den deutschen Kinos. Als in diesem Falle „echter“ Weihnachtsmann ist darin „Stranger Things“-Star David Harbour zu sehen. Klar, in der Action-Komödie mit „Stirb langsam“-Szenario geht es – der Titel deutet es unmissverständlich an! – deutlich gewalttätiger zu. Dennoch sollten euch ganz sicher einige Momente und Motive auffallen, die von „Bad Santa“ inspiriert sein dürften. Die griesgrämige Geisteshaltung der im rotweißen Outfit steckenden Hauptfigur etwa, ihr Hang zu sarkastischen Bemerkungen und die Vorliebe für hochprozentige Getränke, um hier nur die offensichtlichsten Punkte zu nennen.
Wenn ihr nach „Bad Santa“ und vielleicht auch „Bad Santa 2“ also Lust auf einen weiteren „bösen“ Weihnachtsmann habt, dann geht gern ins Kino und schaut euch „Violent Night“ an. Der Autor dieser Zeilen hat sich bei dem Film jedenfalls köstlich amüsiert. Als weiterer Anreiz sei vielleicht noch erwähnt, dass der Titel aus der Erfolgsschmiede der „John Wick“-, „Nobody“- und „Bullet Train“-Macher stammt.
Ein Marvel-Star wird für den "John Wick"-Macher zum Killer-Weihnachtsmann: Deutscher Trailer zum Action-Spaß "Violent Night"*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.