Er war kein Hit wie „Interstellar“, „John Wick“ oder „Godzilla“ und schlug selbst verglichen zu (anderen) Oscar-Hits wie „Birdman“ oder „Grand Budapest Hotel“ nur kleine Wellen durch die weltweiten Kinos. Dennoch: „Boyhood“ wurde 2014 als eines der außergewöhnlichsten Kinoerlebnisse des Jahres gefeiert – und nicht nur das. Auch Jahre später sind sich Filmkritikerinnen und Filmkritiker weitestgehend einig, dass es nur wenige Filme gibt, die so rundum gelungen sind wie das Coming-of-Age-Epos von Regisseur Richard Linklater („Before“-Trilogie).
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Das in einem Zeitraum von ganzen 12 (!) Jahren gedrehte Mammutwerk wurde mit fünf Golden-Globe-Nominierungen sowie sechs Oscar-Nominierungen bedacht, gilt heute aber nicht nur als einer der besten Filme seines Jahrgangs. Die Fachpresse kürt den Film sogar zu einem von wenigen „perfekten“ Filmen, die in all den Jahren des bewegten Bildes entstanden sind.
"Boyhood": 100 von 100 Punkten bei MetaCritic
Während Durchschnittswertungen auf Plattformen wie etwa Rotten Tomatoes mit Vorsicht zu genießen sind, weil Stimmen dort lediglich in „positiv“ und „negativ“ abgegeben werden, gilt Metacritic als wesentlich repräsentativer. Denn hier werden Kritiken mit konkreten Bewertungen zwischen 0 (schlechter geht's nicht) bis 100 (besser geht's nicht) versehen. Dementsprechend selten ist es auch der Fall, dass ein Film bei der vollen Punktzahl landet: „Boyhood“ ist nur einer von insgesamt acht Filmen mit einem perfekten Metacritic-Score von 100 Punkten! Die anderen sieben sind:
- „Der Pate“ (1972)
- „Citizen Kane“ (1941)
- „Das Fenster zum Hof“ (1954)
- „Casablanca“ (1943)
- „Drei Farben: Rot“ (1994)
- „Vertigo“ (1958)
- „Berüchtigt“ (1946)
„Boyhood“ ist damit der einzige Film aus dem 21. Jahrhundert, der Teil dieser elitären Runde ist, denn „Moonlight“ schrammt mit 99 Punkten hauchdünn daran vorbei. Die komplette Bestenliste von Metacritic findet ihr hier.
"Boyhood": Pures Leben
Coming-of-Age-Filme haben es an sich, Geschichten des Wachsens zu erzählen. In der Regel lernen wir darin junge Menschen kennen, die sich zum ersten Mal verlieben, aufs College kommen oder von zuhause ausziehen, um endlich auf eigenen Beinen zu stehen. Was „Boyhood“ nun von anderen Coming-of-Age-Filmen unterscheidet: Er wurde in einem Zeitraum von vielen Jahren gedreht – in denen eben nicht nur die Figuren, sondern auch ihre Darstellerinnen und Darsteller einiges erlebt haben. (Sowohl Ethan Hawke als auch Patricia Arquette erlebten in jener Zeit eine Scheidung, eine weitere Heirat sowie die Geburt eines Kindes.)
Im Zentrum der Geschichte steht der zu Beginn gerade einmal sechsjährige Mason Jr. (Ellar Coltrane), der bis zum Ende des Films die Volljährigkeit erreicht hat – auf dem Weg dorthin aber mit so manchen Herausforderungen zu kämpfen hat, mit denen sich Heranwachsende eben so herumschlagen müssen.
Denn seine Mutter (Arquette) zieht mit ihm und seiner Schwester Samantha (Lorelei Linklater) zurück in ihre Heimat Texas, um noch einmal aufs College zu gehen und schmeißt ihn damit in ein völlig neues Umfeld. Doch so bekommen die Kinder immerhin auch ihren Vater (Hawke) öfter zu Gesicht. Was folgt, sind gemeinsame Campingausflüge, das erste Bier, das erste Verliebtsein und die große Frage, was das Leben sonst wohl noch so für einen bereithält...
In der FILMSTARTS-Kritik zu „Boyhood“ reicht es übrigens nicht ganz für die Höchstwertung. Unser Kritiker Björn Becher vergibt für den „wahren Kino-Meilenstein“ aber immer noch herausragende 4,5 von 5 Sternen.
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