Bereits im September durften wir in „Avatar 2: The Way Of Water“ (Kinostart: 14. Dezember 2022) reinschnuppern: Bei einem exklusiven Screening im Mathäser Palast in München sammelten wir spannende Eindrücke, die uns auf den wohl meisterwarteten Blockbuster der letzten Dekade einstimmten. Und nicht nur das. Wir trafen keinen Geringeren als Jon Landau, um mit ihm über die bevorstehende Rückkehr nach Pandora zu sprechen.
„Wer?“, könnte nun der ein oder andere fragen. Denn ja, Landau ist einer, der zumeist hinter den Leuten im Rampenlicht steht – der als Produzent aber dennoch von unschätzbarem Wert für Regisseur James Cameron ist. Und das schon seit geraumer Zeit: Die beiden trafen sich bereits im Zuge der Dreharbeiten des Schwarzenegger-Klassikers „True Lies“ und sind seitdem ein unzertrennliches Team – das neben „Titanic“ und „Alita: Battle Angel“ eben auch „Avatar - Aufbruch nach Pandora“ auf den Weg brachte. Und nun auch „Avatar: The Way Of Water“.
Im Interview zu seinem jüngsten Mega-Projekt sprach Landau mit uns nicht nur über die größte Stärke von Blockbuster-Mastermind James Cameron, sondern vor allem auch über den besonderen Ansatz von „Avatar“ – und wie sich dieser von dem von Marvel und Co. unterscheidet.
Echte Helden, echte Emotionen
Ja, man habe mit Pandora versucht, eine Welt zu erschaffen, in die das Publikum gerne wieder zurückkehrt. Und einen großen Teil der Faszination, die das Leben auf dem Unobtanium-reichen Mond ausmacht, geht natürlich auch auf die beeindruckenden Spezialeffekte, die kreativen Designs und andere visuelle Glanztaten zurück. Was „Aufbruch nach Pandora“ und vor allem „The Way Of Water“ im Kern ausmacht, sei allerdings etwas ganz anderes.
„Unsere Figuren sind keine Superhelden. Sie sind echte Helden, die uns daran erinnern, dass in jedem von uns ein Held stecken kann“, so Landau, der damit eine klare Trennung von den nach wie vor enorm erfolgreichen Comic-Verfilmungen von Marvel und Co. ausspricht.
Vor allem die anstehende Fortsetzung soll gewissermaßen als Origin Story für neue Helden und Heldinnen fungieren. Landau dazu: „In Teil 2 sehen wir Teenager-Hauptfiguren, mit denen sich das junge Publikum identifizieren kann. Denn man wird sehen, was es bedeutet, im Schatten der eigenen Eltern aufzuwachsen. Für sie geht es darum, herauszufinden, wer sie selbst überhaupt sind.“
„Im Kino geht es darum, mit welchen Emotionen die Menschen nach Hause gehen“, so Landau weiter, der im selben Atemzug betont, dass James Cameron es wie kaum ein anderer Filmemacher verstehe, eben jene Emotionen bei einem besonders breiten Publikum zu wecken. „Den Plot lässt man im Kino, doch die Emotionen nimmt man mit nach Hause.“ Recht hat er.
"Avatar": Eine große Geschichte
Was „Avatar“ außerdem von großen Hollywood-Franchises wie dem Marvel Cinematic Universe unterscheidet – mal abgesehen von den zeitlichen Abständen, in denen die einzelnen Filme erscheinen (zwischen „Avatar“ und „Avatar 2“ bekamen wir sage und schreibe 28 (!) MCU-Kapitel zu sehen) –, sind die Dreharbeiten.
Bei Marvel etwa unterzeichnen Schauspieler*innen in der Regel Verträge für eine gewisse Anzahl von Filmen bzw. Auftritten, die vorab grob festgelegt wird, aber keineswegs in Stein gemeißelt ist. Denn ob das alles am Ende dann auch tatsächlich so umgesetzt wird, ist auch eine Frage des Erfolges – und tritt der entweder nicht ein oder ist größer als erwartet, muss eben angepasst werden. Abgesehen davon werden Stars oft selbst im Dunkeln darüber gelassen, was mit ihren Figuren passiert. Einerseits wissen die kreativen Köpfe oft selbst noch gar nicht, wie genau es weitergehen soll. Andererseits ist so nach außen hin aber einfach auch größtmögliche Geheimhaltung gewährleistet.
Auf die Frage, warum „Avatar: The Way Of Water“ so lange auf sich warten ließ, erklärt uns Jon Landau, dass hierzu erst einmal alle vier Drehbücher – also auch von „Avatar 3“, „Avatar 4“ und „Avatar 5“ – fertiggestellt werden mussten. Warum das nötig war? Weil Teil 2 eben nicht einfach nur eine Fortsetzung ist, nach der man erst einmal weiterschauen würde, wohin die Reise geht. Der „Avatar“-Fünfteiler erzähle eine große Geschichte, die man zu Ende gedacht haben wollte, bevor man sich kopfüber in ihre (Weiter-)Erzählung stürzt. Man drehte schließlich nicht nur „The Way Of Water“, sondern auch schon den noch titellosen „Avatar 3“ sowie einen Akt von „Avatar 4“!
„So weiß unser Cast auch, wohin es mit der Geschichte und ihren Figuren geht“, unterstreicht Landau die Wichtigkeit dieses Konzepts. Die Beteiligten würden dadurch ein Gefühl für das berühmt-berüchtigte bigger picture bekommen. Außerdem hilft dies natürlich auch bei den Dreharbeiten mit jungen Schauspielerinnen und Schauspielern, die binnen kürzester Zeit auch aus ihren Rollen herauswachsen würden.
Wie lange wir am Ende tatsächlich auf das aktuell für den 18. Dezember 2024 angesetzte dritte „Avatar“-Abenteuer warten müssen, werden wir erst noch sehen. Zunächst aber gilt es ohnehin, sich auf den Start von „Avatar: The Way Of Water“ einzustellen. Wir durften bereits Ende September bei einem exklusiven Screening reichlich Eindrücke sammeln und sind uns sicher, dass James Cameron einmal mehr ein Kino-Phänomen auslösen wird, von dem die Menschen noch viele Jahre sprechen werden. Mehr über unsere ersten Eindrücke gibt es am Sonntag in einem folgenden Artikel.
"Avatar 2: The Way Of Water" ist ein Must-See-Kinoevent: Die ersten Stimmen zum "Avatar"-Sequel sind voller Begeisterung