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    Ist "Die Ringe der Macht" Tolkien-treu? Das sind die größten Unterschiede zur Vorlage des "Der Herr der Ringe"-Autors
    Annemarie Havran
    Annemarie Havran
    -Mitglied der Chefredaktion
    Nicht erst seit dem Besuch der Mitternachtspremiere von „Der Herr der Ringe – Die Gefährten“ liebt Annemarie epische Fantasy-Geschichten.
    Mitarbeit von:
    Sebastian Gerdshikow

    In „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ auf Amazon Prime Video wird die Vorgeschichte zu „Der Herr der Ringe“ erzählt. Doch sind die Serienschöpfer dabei den Werken von J.R.R. Tolkien treu geblieben? Im Video und im Artikel gehen wir dem nach.

    Da wir uns mit der gesamten ersten Staffel von „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ auf Prime Video befassen, gibt es hier erst einmal eine fette Spoiler-Warnung. FILMSTARTS-Videoredakteur Sebastian Gerdshikow nimmt in seinem Analyse-Video die Ereignisse aus „Die Ringe der Macht“ unter die Lupe und schaut, ob sich diese in den Schriften von Tolkien so wiederfinden lassen oder ob sich die Amazon-Serie da Freiheiten genommen hat. Im folgenden Text gehen wir kurz auf die wichtigsten Punkte ein.

    Galadriel & Finrod

    Bei J.R.R. Tolkien kämpft Galadriels Bruder Finrod (Will Fletcher) nicht gegen Sauron. Für die Serie wurde Finrods Tod durch Saurons Hand genutzt, um Galadriel (Morfydd Clark) ein starkes persönliches Motiv in ihrem Kampf zu geben. Und auch Galadriels Geschichte wurde ein wenig geändert. Sie war zum Beispiel nie auf der Insel Númenor. Und ihr Ehemann Celeborn galt bei Tolkien auch nie als tot bzw. verschollen...

    "Die Ringe der Macht": Die Vorgeschichte zu "Der Herr der Ringe" gibt es nun in einem neuen Buch

    Gil-galad

    Die Befugnisse des Elben-Hochkönigs (Benjamin Walker) wurden für die Serie enorm ausgebaut. In „Die Ringe der Macht“ wirkt es so, als herrsche er über alle Elben, also auch über die verschiedenen Elbenvölker, wie zum Beispiel das von Arondir (Ismael Cruz Cordova). Eigentlich hat er aber nur bei den Noldor das Sagen. Zudem kann er in der Serie die Möglichkeit gewähren, nach Valinor zurückzukehren. Das können aber eigentlich nur die Valar.

    Númenor & Elendils Familie

    In der Serie wird Elendil (Lloyd Owen) zu einer Art Berater für Königin Míriel (Cynthia Addai-Robinson), was bei Tolkien so nicht vorkommt. Und dass Elendils Sohn Isildur (Maxim Baldry) am Ende von Staffel 1 in Mittelerde für tot gehalten bzw. vermisst wird, wurde ebenfalls für die Serie erfunden. Bei Tolkien verlässt Isildur Númenor erst in Richtung Mittelerde, als dieses untergeht. Isildurs Schwester Eärien (Ema Horvath) wurde für „Die Ringe der Macht“ komplett neu erfunden, genau wie Pharazôns Sohn Kemen (Leon Wadham). Und Míriel gibt es bei Tolkien zwar, ihre Rolle wurde für die Serie aber ausgebaut, auch ihre Blindheit wurde hinzugedichtet.

    Die Ringe der Macht

    Die Tolkien-Geschichte, dass Sauron in der Gestalt des schönen Annatar Elbenschmied Celebrimbor (Charles Edwards) beeinflusst, damit dieser die Ringe der Macht schmiedet, wurde für die Serie nur sehr lose übernommen. Sauron alias Halbrand (Charlie Vickers) spricht zwar gegenüber Celebrimbor von „einem Geschenk“ (Annatar heißt in der Elbensprache „Herr der Geschenke“), aber das war es dann auch schon mit der Annatar-Anspielung.

    Zudem wurde die Reihenfolge geändert, in der die Ringe geschmiedet werden. Denn bei Tolkien werden zuerst die Ringe geschmiedet, die später den Menschen und den Zwergen geschenkt werden. Außerdem sieht es ganz so aus, als seien in der Serie nun alle drei Elben-Ringe aus Mithril und nicht nur einer, nämlich Nenya.

    Mithril

    Die Origin Story des Mithril, so wie sie in „Die Ringe der Macht“ erzählt wird, wurde für die Serie frei erfunden – widerspricht aber nicht wirklich dem Tolkien-Kanon. Denn dort wird keine Entstehungsgeschichte dieses Erzes erzählt, es ist einfach nur da und wertvoll. Tolkien erwähnt auch nicht, dass die Kraft eines Silmaril in das Mithril geflossen wäre, so wie es nun in der Serie der Fall ist.

    Die Mystikerinnen & der Fremde

    Die drei in Weiß gekleideten Frauen, die in der Serie dem Fremden aus dem Meteoriten (Daniel Weyman) auf der Spur sind, gibt es bei Tolkien nicht. Und sollte sich der Fremde tatsächlich als Zauberer Gandalf entpuppen, wäre dies ebenfalls eine Neuerung, denn bei Tolkien kommt Gandalf erst im Dritten Zeitalter in Mittelerde an und nicht im Zweiten Zeitalter, in dem „Die Ringe der Macht“ spielt.

    Wie sich die ganze Geschichte in Staffel 2 entwickeln wird, erfahren wir frühestens 2024 auf Amazon Prime Video. Welche Storylines wir uns für die zweite Staffel „Die Ringe der Macht“ vorstellen können, erfahrt ihr hier:

    "Die Ringe der Macht" Staffel 2 kommt: Wann und wie geht es auf Amazon Prime Video weiter?

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