Ein packendes Schicksal wird sehr gelungen geschildert und mit vielen größeren und kleineren Details perfekt dargestellt. So sieht man, wie Mr. Stevens Welt langsam in sich zusammen fällt, er das aber nicht wahrhaben will. Seine Grundprinzipien wie z.B. Keine Männerbesuche werden übergangen, selbst seine beste Freundin Ms. Kenton heiratet und er muss einsehen, dass sich alles geändert hat. Dies wird über den ganzen Film in Zukunftspassagen dargestellt, die ihn in seinem Ruhestand zeigen. Eine der letzten Szenen war eine der ergreifendsten, denn Mr. Stevens gibt der weinenden Ms. Kenton einen Arbeitsauftrag ohne nur daran zu denken, sie zu trösten oder nur mal zu fragen, was los ist.
Die allerletzte Szene ist meiner Meinung nach eines der wichtigsten Elemente im Film. Hier liegt eine bedeutende philosophische Tiefe in der Handlung. Mr. Darlington wirft eine Taube aus dem Fenster, die sich zuvor ins Haus verirrt hat und somit dort gefangen war. Mr. Stevens sieht in dieser Szene der Taube sehnsüchtig nach und scheint sich, so meine Auffassung, mit ihr indentifizieren zu wollen. Auch er möchte frei sein, endlich aus diesem Haus rauskommen, weil ihm klar geworden ist, dass seine Arbeit nicht alles sein darf.
Anthony Hopkins passt perfekt in diese Rolle, weil er mit seiner ruhigen, abwägenden Art den Butler ausgezeichnet wiederspiegelt.
Der Film hat mich vollends überzeugt, auch wenn mir die Emotionen ein wenig zu kurz kamen. Deshalb bekommt er von mir "nur" 9/10 Sternen.