Ein sehr seltsamer, aber dennoch faszinierender Mix aus poetischer Schönheit und ungeschönter Brutalität, sehr ruhig und gefühlvoll, stellenweise gar von einer melancholischen Stimmung getragen, die dann jäh von Gewaltausbrüchen durchbrochen wird. Wer ein "typisches" Actiondrama erwartet, wird enttäuscht werden, "Hana-Bi" ist ein Werk der Ruhe, der Stille, der Wortlosigkeit, hinter der jedoch mehr steckt als hinter der Geschwätzigkeit von anderen Filmen. An einigen Stellen droht die Stille zwar fast schon in Langeweile zu enden, was aber durch einige wirklich perfekt inszenierte Sequenzen ausgeglichen wird. Der Film hat Wucht, aber die erfährt man erst dann, wenn man sich wirklich in ihn hineinversetzt, alles ist sehr subtil und verlangt Aufmerksamkeit und Integration. Außer vielleicht den Gewaltszenen, die in ihrem Realismus ein krasses Kontarstprogramm zu der allgemeinen Stimmung des Filmes darstellen, jedoch niemals zum Selbstzweck verkommen, sondern die zwischen zwei Extremen, der Liebe und dem Tod, schwankende seelische Lage der Hauptfigur perfekt darstellen.
Der Film ist Poesie, manchmal etwas zu ruhig, manchmal auch anstrengend, aber manchmal eben auch perfekt und im Gesamteindruck eine intensive, skurille und unvergessliche Erfahrung. Ich freu mich schon darauf, ihn ein zweites Mal zu schauen.