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Sebastian Schlicht7
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3,0
Veröffentlicht am 4. Oktober 2024
Starke Bilder, fantastische Musik und leider eine etwas blasse Story...
1977: George Lucas veränderte Film- und Kulturlandschaft mit seiner Space Opera „Star Wars“. IM gleichen Jahr kam aber auch ein Film von Lucas´ Freund Steven Spielberg, der ebenfalls mit außerirdischen Lebewesen und Raumschiffen zu tun hatte: „Unheimliche Begegnung der dritten Art“. Dies war erst Spielbergs dritter richtiger Kinofilm, zwei Jahre nach seinem großen Erfolg mit „Der weiße Hai“. Und Spielbergs Zukunft sollte nur noch bergauf gehen, gerade in den 80ern und 90ern. „Unheimliche Begegnung…“ gilt jedoch als eines seiner persönlichsten Werke und für viele als Klassiker. Der Film hatte für seine Zeit eine überraschend positive Message. Auch im Vergleich zu anderen Filmen des Genres, ist das Werk besonders, da in den meisten Fällen Aliens als böse Monster dargestellt werden. Der Film gewann zwei Oscars, einmal für die beste Kamera und das beste „Sound Effects Editing“ (ein Special Achievment Oscar, den es bis dato noch nie gab) und war insgesamt für sieben weitere Trophäen nominiert. Spielbergs Film hat die Filmlandschaft auf eine ganz andere Ebene geprägt als „Star Wars“ und ich wollte diesen Streifen wirklich toll finden. Ich hatte ihn vor etwa 20 Jahren gesehen und wollte nun meine Erinnerung auffrischen. Doch leider hat mich das Endergebnis etwas enttäuscht zurück gelassen. In meinen Augen ist Spielbergs späterer Film „E.T.“, der eine sehr ähnliche Thematik aufweist, deutlich besser in seiner Aussage und Erzählstruktur. Doch schauen wir uns „Unheimliche Begegnung…“ genauer an, denn es gibt neben einigen Schwächen auch viele wirklich starke Elemente.
Die Story: Überall auf der Welt gibt es Sichtungen von UFOs. Einer dieser Menschen, die in direkten Kontakt mit einer fliegenden Untertasse kommen, ist Roy Neary. Während seine Frau und auch seine Kinder nicht an das Gesagte glauben, verliert er sich immer weiter in seiner Faszination. Unerklärliche Bilder flackern in seinem Kopf auf und treiben ihn immer näher an den Ort, der das alles erklären könnte…
„Unheimliche Begegnung…“ ist besonders in technischer Hinsicht stark. Auch heute noch, nach fast 50 Jahren, sieht der Film stark aus. Die Effekte der Raumschiffe sind sehr gut gealtert und besonders die Musik von John Williams macht diesen Film besonders. Der Soundtrack ist wirklich absolut grandios, besonders im Finale!
Schauspielerisch ist hier auch vieles in Ordnung. Richard Dreyfuss ist sehr überzeugend, während der kleine Cary Guffey als Barry doch sehr nervig ist als Kind. Da hatte Spielberg in „E.T.“ ein deutlich besseres Händchen fürs Kinder-Casting…
Mein Problem ist aber die Story und die Inszenierung der Geschichte. Spielbergs Merkmale sind auch hier klar zu erkennen. Der Fokus auf einer Kleinstadt-Familie, die mit dem Übernatürlichen konfrontiert wird, die intimen und charmanten Momente und vor allem der kindliche Optimismus. Und all das funktioniert sonst in seinen Werken sehr gut, selbst in einem Film wie „Der weiße Hai“ sind diese menschlichen Aspekte erfrischend. Hier aber greifen die verschiedenen Ideen und Storyelemente nicht wirklich ineinander: Roy als Hauptfigur etwa soll der sympathische und nachvollziehbare Protagonist sein. Doch in seinem Wahn ist er sehr grob und sogar gefährlich für seine Familie. Der Film verkauft das Ganze aber längst nicht so kritisch, wie es eigentlich sein sollte. Am Ende bleiben mir eigentlich alle Figuren etwas zu blass, als dass sie mich wirklich emotional berühren würden. Die Mutter von Barry scheint auch nur halbherzig ihrem Sohn hinterher zu laufen, wenn dieser urplötzlich aus dem Haus in die Dunkelheit rennt. Tatsächlich hätte ich lieber den ganzen Film bei den Wissenschaftlern verbracht, die sich intensiv damit beschäftigen, wie man mit den Außerirdischen kommuniziert.
Der Film hat trotzdem hier und da wirklich gute Momente: Der Anfang ist recht düster und sehr spannend und das Finale wundervoll kitschig und wird fast ohne Dialoge erzählt. Doch eben dieses Niveau kann der Film in meinen Augen nicht oft halten. Ohne Williams´ großartige Musik würden viele Szenen sicherlich sogar sehr albern wirken… Vielleicht sind es auch die vielen biblischen Zitate, die im Film zu finden sind: Da hab ich als Atheist natürlich nicht gleich die große Verbindung dazu… Tatsächlich waren viele Szenen im Mittelteil für mich einfach… langweilig. Und dass ich das über einen frühen Steven Spielberg-Film sage, ist schon heftig. Der Mann konnte in seinen besten Jahren großartige Filmwerke schaffen und „Unheimliche Begegnung…“ hat viele von diesen magischen Film-Momenten. Doch die Geschichte und die Figuren bleiben am Ende zu schwammig. Vielleicht liegt es auch daran, dass Spielberg selbst das Drehbuch mitschrieb. Das hatte er in seiner Karriere nicht oft gemacht und seine besten Filme wurden immer von anderen Drehbuchautoren geschrieben…
Ein kleiner Aufreger über die deutsche Synchronisation: Wie bei vielen Spielberg-Filmen, gibt es auch für „Unheimliche Begegnung…“ eine zweite deutsche Synchronfassung. Diese ist ok, aber halt auch nicht wirklich gut. Ich werde wohl nie verstehen, warum man gerade für Spielbergs bekanntesten Filme („E.T.“ und „Jäger des verlorenen Schatzes“) eine zweite deutsche Vertonung hochholen muss…
Zudem gibt es mehrere Fassungen des Films: Eine „neue Fassung“ von 1980 mit mehr Szenen, die jedoch im Allgemeinen von Fans als schlechter angesehen wird. Im Director´s Cut von 1998 wurde der Großteil der Ursprungsfassung wieder genutzt (hierzu gab es dann auch die neue Synchronfassung).
Fazit: „Unheimliche Begegnung…“ ist ein sehenswerter Film und wird auch heute noch einige Zuschauer sicherlich begeistern können. Ich gehöre leider nicht dazu. Abseits des fantastischen Soundtracks und den tollen Bildern, bleibt bei mir leider nicht viel hängen. Ich bleibe bei „E.T.“!
Dir ulkigste Szene, bei der ich wirklich lachen musste, ist im Original glaub noch nicht mal vorhanden. Ansonsten ist der Film schon schwerer Tobak, der im besten Falle einschläfernd und ungewollt parodisch rüberkommt.
Schön, diesen Klassiker nach 44 Jahren anzusehen. Etwas fummelig entwickelt sich der logische Plot. Doch die unfassbaren Effekte (auch heute staunt man noch) und die sehr seltene Darstellung der Außerirdischen als freundliche Wesen (im heutigen Blockbustergerummel undenkbar), geben dem Werk seinen Status, Klassiker eben.
Ich konnte mich bei diesen "Spielberg" vor allem mit den eher humoristischen Ton den er anschlägt nicht wirklich zurecht finden. Weil es ja auch immer wieder im Kontrast mit einigen atmosphärisch mehr düsteren Szenen liegt. Diese sind an und für sich sehr gut inszeniert und funktionieren für sich alleine. Allerdings betrachtet man es im Kontext, können sie einfach aufgrund des generellen Tons nicht den gewünschten Effekt erzielen. Was ein Grund wäre warum die bei mir nicht so gezündet haben. Zusätzlich waren es mir allgemein, auch zuviel Effekte(vor allem auch im ersten Akt) die für die generelle Atmosphäre des Film dann doch eher kontraproduktiv waren. Es schadete halt das ganze Mysterium rund ums unbekannte. Dazu kommt das mich eben in diesen angesprochenen eher erheiternden Phasen des Films, mir die Charaktere einfach zu schlecht ausgearbeitet sind. Mich interessierte es einfach nicht was in "Roy´s" Familie so abläuft. Es sollte mich aber eigentlich interessieren....da es ein klarer Schwerpunkt im Film ist und es später auch noch ne Relevanz hat. Die Bessesnheit von "Roy" und wie diese seine Familie zerstört konnte mir einfach nicht authentisch vermittelt werden. Ähnliches gilt für "Jillian" deren Sohn entführt wird.... Zum Teil lag es aber auch sicherlich am Cast. Allen voran "Dreyfuss", aber auch "Dillon" konnten mich nicht überzeugen und schafften es nicht den Film die Dramturgie zu verleihen die er vor allem gegen Ende gebraucht hätte. Das beste an "Close Encounters...." sind sicherlich die letzten Minuten. Man merkt ganz genau das "Spielberg" da voll und ganz in seinem Element ist. Das ist dann auch absolut toll anzusehen....auch wenn es mich aus genannten Gründen dramaturgisch nicht fesseln konnte. Irgendwie hat man allerdings das Gefühl das der Film auch nur wegen diesen letzten Minuten existiert. Denn die ganze Sotryline ist simpl und belanglos und dient meines Erachtens nur als Mittel zum Zweck um den Zuseher ein wunderbares Finale zu servieren. Was man dann ja auch erfolgreich tut...