Schon die Western von Sergio Leone, mit denen Clint Eastwood in den 60ern berühmt geworden war, waren relativ düster. Was sich Eastwood nun hier geleistet hat, ist aber die Dekonstruktion des Westerns an sich, und zwar in einer Übergangszeit zur Moderne. Die ernannten Helden müssen erkennen, dass sie gar keine Helden sind, sondern Sadisten, Mörder und Vergewaltiger. Alles, was an ihnen in längst vergessenen Zeiten glorreich war, ist vorüber. Sie haben es verlernt, und sind alt geworden. Nichts lässt sich mehr daran ändern. Ihre Aufgabe ist es nun, sich selbst zu erkennen. Der Film begleitet die Charaktere bei dieser Identitätssuche. Nichts ist groß aufgetragen, sondern insgesamt ist die Inszenierung eher nüchtern und neutral, aber vor allem authentisch und ehrlich. Der Dreh- und Angelpunkt der Handlung ist zwar ein Auftragsmord, aber dieser steht beinahe nie im Vordergrund. Es geht vielmehr um die Charakterentwicklung. All das scheint ein Markezeichen von Eastwoods Regie zu sein. Zudem werden sämtliche Illusionen, die das Western-Genre erschaffen hatten, zu Fall gebracht. Das furiose Finale bricht mit der Erzählweise des restlichen Filmes, ist aber immer noch total konsequent. Man könnte natürlich noch viel mehr schreiben - schaut euch ihn am besten einfach an!