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Cursha
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4,5
Veröffentlicht am 4. Oktober 2023
Clint Eastwoods stärkster Film, wenn es rein um seine Regie geht. "Erbarmungslos" sind nicht nur großartig aus und hat einen wunderschönen Score, sondern auch die Darsteller machen einen erstklassigen Job, was zu großen Teilen auch an Eastwood selbst liegt, der es hier schafft einen Spätwestern zu schaffen, in dem er seinen Charakter auch mit Würde altern lasst, im Schwächen auf den Leib schreibt, aber er dennoch etwas bedrohliches und interessantes hat, ohne sich ständig über ihn lustig zu machen, wie es in der jüngeren Vergangenheit des Öfteren der Fall war. Die Handlung ist zudem sehr mitreißend und spannend und auch in Nebenrollen machen Morgan Freeman und Gene Hackman eine starke Figur. Ein hervorragender Spätwestern, vom Gesicht des Western selbst.
"Erbarmungslos" ist ein guter Wester, aber in meinen Augen kein Meisterwerk.
Zwar erzählt der Film fast mehr als ein Sergio Leone und ist dabei kürzer, aber trotzdem tauchen hier und da Längen auf. Die Inszenierung ist nicht so groß und episch wie in den alten Filmen und auch landschaftlich hat der Film nicht enorm viel zu bieten. Da muss also die Story überzeugen. Und diese hat Tiefe in den Charakteren, steigert sich immer mehr in Spannung und hat ein tolles Finale, aber es gibt eben nicht diese Wucht. Für manche Szenen hätte man sich mehr Zeit lassen können, für andere wiederum weniger. Der fast komplette Verzicht auf Musik macht das ganze trockener. Die Darsteller sind ansonsten super. Insbesonder Eastwood liefert wieder eine starke Leistung.
Fazit: Gute Darsteller, gutes Ende, an sich gute Geschichte aber mit kleinen Längen und inszenatorisch etwas trocken.
Erbarmungslos ist ein klasse Spätwestern mit allen was das Genre Herz begehrt. Es gibt super Darsteller , von Clint Eastwood angefangen , über Morgan Freeman bis hin zu Gene Hackman. Alle agieren sie top - an Mr. Hackman ging sogar der Oscar als bester Nebendarsteller für seinen diabolischen , grausamen Sheriff Little Bill. Auch Clint ist wiedermal genial , wie zu seinen besten Zeiten. Zwar alt geworden , aber immer noch mürrisch , mies drauf , wortkarg , zynisch etc etc. Der Streifen ist ein Abgesang auf alte Westernmythen und wurde zu Recht als bester Film mit einen Oscar ausgezeichnet! Nicht nur für Western Fans ein Muss!
Schon die Western von Sergio Leone, mit denen Clint Eastwood in den 60ern berühmt geworden war, waren relativ düster. Was sich Eastwood nun hier geleistet hat, ist aber die Dekonstruktion des Westerns an sich, und zwar in einer Übergangszeit zur Moderne. Die ernannten Helden müssen erkennen, dass sie gar keine Helden sind, sondern Sadisten, Mörder und Vergewaltiger. Alles, was an ihnen in längst vergessenen Zeiten glorreich war, ist vorüber. Sie haben es verlernt, und sind alt geworden. Nichts lässt sich mehr daran ändern. Ihre Aufgabe ist es nun, sich selbst zu erkennen. Der Film begleitet die Charaktere bei dieser Identitätssuche. Nichts ist groß aufgetragen, sondern insgesamt ist die Inszenierung eher nüchtern und neutral, aber vor allem authentisch und ehrlich. Der Dreh- und Angelpunkt der Handlung ist zwar ein Auftragsmord, aber dieser steht beinahe nie im Vordergrund. Es geht vielmehr um die Charakterentwicklung. All das scheint ein Markezeichen von Eastwoods Regie zu sein. Zudem werden sämtliche Illusionen, die das Western-Genre erschaffen hatten, zu Fall gebracht. Das furiose Finale bricht mit der Erzählweise des restlichen Filmes, ist aber immer noch total konsequent. Man könnte natürlich noch viel mehr schreiben - schaut euch ihn am besten einfach an!
Mit "Erbarmungslos" hat Clint Eastwood ein wahres Meisterwerk geschaffen, das mit dem üblichen Klischees des Western-Genres gründlich aufräumt. Die Story des in die Jahre gekommenen Killers, der ein neues Leben ohne Gewalt und Alkohol dank seiner Frau gefunden hat und sesshaft geworden ist, ist zwar nicht grundsätzlich neu, aber dafür von Eatswood umso brillanter erzählt. Er setzt dabei vor allem auf Realismus, lässt den Anti-Helden oft ziemlich alt aussehen (z.B. hat er das Reiten und Schießen verlernt). Alles wirkt dabei äußerst authentisch, nichts scheint übertrieben. Einfach klasse inszeniert! Die Atmosphäre des Films ist sehr kalt und düster. Niemand scheint hier als Sympathieträger zu dienen, jeder hat Dreck am Stecken. Niemand kann das Recht auf seine Seite ziehen oder seine Taten rechtfertigen. Der Film endet in einem großartigen Finale, das es wirklich in sich hat. Aber natürlich kein Show-down wie in einem typischen Western. Schauspielerisch kann "Erbarmungslos" ausnahmslos überzeugen und bewegt sich auf einem sehr hohen Niveau. Allen voran Clint Eastwood selbst liefert als in die Jahre gekommenen Ex-Killer eine sensationelle Leistung ab. Er verleiht seiner Rolle problemlos die nötige Tiefe und Glaubwürdigkeit und kann in jeder einzelnen Sekunde überzeugen. Eine oscarreife Leistung! Aber auch die anderen Darsteller wie Gene Hackman als korrupter Sheriff (mit einem Oscar ausgezeichnet), Morgen Freeman als Eastwoods Partner oder Ed Harris spielen einfach großartig und stehen Eastwood in nichts nach. Hier scheint einfach alles zu passen!
Fazit: "Erbarmungslos" ist ein beeindruckender und bemerkenswerter Western, der endlich mit den Vorurteilen und Klischees des Genres aufräumt. Mit viel Authentizität, hoher Intensität, einer genialen Story, großartiger Atmosphäre und einem überragenden Cast lässt Eastwood den Western wieder auferstehen! Für einen spannenden und tollen Filmabend nur wärmsten zu empfehlen!!
„Erbarmungslos“ ist ein hervorraender Westernfilm, der vor allem in schauspielerischer Hinsicht überzeugt. Der eigentliche Plot ist auch sehr gut gelungen. Die Zeit um 1880 wird im Film wunderbar präsentiert. Auch musikalisch ist der Film in einem sehr guten Bereich. Insgesamt ist Erbarmungslos ein sehr guter und interessanter Western, der wie z.B. „Brokeback Mountain“ eher den wirklichen Wilden Westen zeigt. Die letzte Schießerei von Clint Eastwood ist auch unheimlich genial gelungen.
Ein Abgesang des alten Genres: Western. Sehr gut erzählt und gespielt von einen Profi wie Clint Eastwood, der ja durch kultige Western wie durch die "Dollar" Trilogie, Weltberühmtheit erlangte. Gute und stimmige Musik, dass auch zum Nachdenken anregt. Sehr gute Darsteller, die die damaligen Comboys perfekt verkörpern. Allen voran sicherlich Gene Hackman: Seine sadistische und selbstgerechte Rolle hat sogar einen Oscar beschert als Bester Nebendarsteller. Ein Zeitloser Film, das man immer wieder anschauen kann und möchte!
Also...Dieser Film ist sicherlich eine Erweiterung für das Genre des Westerns und hat einige sehr gute Szenen (vor allem das Finale), trotzdem sollte man doch mal die Kirche im Dorf lassen: Die schauspielerischen Leistung sind gut, aber nicht überragend und schon garnicht Oscar-Reif. Clint Eastwood spielt mit dem selben Gesichtsausdruck und auch im Prinzip den selben Charakter wie in allen seinen anderen Filmen auch. Das mag zwar authentisch sein, ist aber noch lange keine gute schauspielerische Leistung. Die anderen Darsteller finden sich auf ähnlichem Niveau wieder. Des Weiteren weist der Filme einige Schwächen in der Logik des Drehbuches auf und auch die Entscheidungen der Charaktere sind teilweise nur schwer nachzuvollziehen, was sehr nervig ist.
Eastwood schreibt die besonderen Geschichten. Irgendwie sind seine Filme immer interessant und abwechslungsreich. Zumindest die, die ich bisher gesehen habe... "Erbarmungslos" ist für mich ein guter, aber nicht überragender Westernfilm. Die grundsätzlich negative Stimmung des Films und die allesamt verkorksten Personen sind manchmal kaum zu ertragen. Das meine ich sowohl positiv als auch negativ. Mir ist klar, dass das kein "Feel-Good-Movie" ist, dennoch birgt die negative Stimmung einige Längen. Eastwood, Freeman und Hackman beweisen auch in diesem Film, dass sie hervorragende Schauspieler sind. Sie wollen nicht gemocht werden und schaffen das. Für mich ist es immer schwierig einen Film zu mögen, wenn man sich wirklich nicht mit einer (!) Person im ganzen Film identifizieren kann. Während das beispielsweise bei einem Lars von Trier-Film erwartet werden kann ist das bei Eastwood doch überraschend. Die Aufnahmen sind schön und spiegeln trotzdem die Trostlosigkeit der damaligen Zeit wider.
Fazit: Ein guter Western, der streckenweise langweilig ist.