Nachdem durch einen grotesek rüberkommenden einäugigen alten Penner aufgedeckt wird, dass Rachel (Audrey Hepburn), Schwester und Tochter einer einflussreichen Rancher-Familie, in Wirklichkeit ein indianisches Findelkind ist. Als Säugling hat sie ein Massaker am Stamm der Kiowas überlebt und wurde fortan von den Zacharys wie ihr eigen Kind großgezogen. Plötzlich drehen die weißen cowboy-behuteten Einzeller und deren weibliche Pendants kräftig am Rassisten-Rad. Niemand will etwas mit einer Familie zu tun haben, die eine ‚rote Niggerin‘ ein Familienmitglied nennt.
Und so sind die Zacharys auf sich allein gestellt im Kampf gegen die bitterbösen Kiowas, die auch Wind davon bekommen haben, dass irgendwo bei den weißen Schuften noch ein rote totgeglaubte Schwester lebt. Mit typischem Indianergebrüll machen sie sich über die Farm der Zacharys her, um Rachel mitzunehmen und sie ihrer eigentlichen Bestimmung zuzuführen.
Die Zacharys - das sind außer Rachel noch die Brüder Ben (Burt Lanchaster), Cash ( Audie Murphy), Andy (Doug McClure) und Mama Mathilda (Stummfilmstar Lilian Gish) - wehren sich nach Kräften, killen flinke Wade den ganzen Stamm auch ohne die Hilfe anderer Cowboy-Hüte. Jeder Schuss ein Treffer. Geht doch. Nur Mama Mathilda muss ins Gras beißen.
Schließlich will Ben dann auch noch Rachel heiraten. Wenn schon, denn schon. Krisen schweißen selbst Stiefgeschwister zusammen, die 20 Jahre Altersunterschied aufweisen. Kann er seine kleine Schwester, von der er lange geträumt zu haben scheint, ja doch noch ehelichen und ihr ihren Platz am Herd zuweisen. Da gehören Frauen nämlich seiner Meinung nach hin. Na denn. Prost Mahlzeit.
Und am Ende nach dem ganzen finalen Geballer schreiten die Zacharys gedankenverloren über die Kiowa-Leichenberge, schauen romantisiert den Zugvögeln hinterher und träumen von einem schönen Leben. Tra-Ra. Kapelle Tusch. Und schon fällt der Vorhang.
Was für ein hanebüchener Unsinn, den uns Regie-Veteran John Houston da präsentiert. Ein Haufen mehr oder weniger unsymphatische Dünnbrettbohrer im Kampf um oder gegen die als Kiowa geborene Rachel.
Ein wahres Sammelsurium der Peinlichkeiten.
- Alle Indianer stramm unter 100 IQ. Dumm wie Bohnenstroh, nur als Schiessbudenfiguren zu gebrauchen.
- Die ganzen Cowboys labern nur nervigen, teils ärgerlichen Schwachsinn. Selbst Burt Lanchaster, der hier wohl eine Heldenrolle innehatte, ragt nicht wirklich aus dem großen Heer der Dummbatze heraus, stolpert hölzern in den Kulissen herum und macht lauter peinliche Bermerkungen
- und dann die ganzen Dialoge. Arghhh. Heimatland oh Heimatland. Beispile gefällig:
„Da draußen sind drei Kiowas, die wollen verhandeln“ - „Leg einfach einen um“. Peng. Oder…
„Mami, ich bin jetzt schon 20 Jahre alt. Seit 20 Jahren warte ich darauf dass mich irgendein Mann heiratet“. Kicher. Kicher. „Ich kann nicht mehr warten“ . Schmollmund. Oder….
„Du habe Sqaw. Ich wolle habe. Isse meine Schwester. Ich Bruder. Du mir gebe. Dafür du kriege Pferde.“
Es ist einfach nicht im Geringsten eine Entschuldigung, dass der Film von 1960 ist. Auch da gab es schon grandiose Filme, Meisterwerke, auch wenn sich Filmtechnik noch in den Kinderschuhen befand. So ein grottenschlechter Wild-West Film geht gar nicht. Ich wäre fast wie einst Rumpelstilzchen durch 2 Etagen hindurch im Erdreich versunken. Selbst die wunderbare Audrey Hepburn kann diesen Schinken mit ihrem wunderbaren Lächeln, mit ihrem scheuen Blick, ihrer umwerfenden Aura, nicht retten. Sie ist aber immerhin ein klitzekleiner Lichtblick. Meine Meinung: ein Film, der wirklich im Giftschrank der Filmgeschichte verschwinden sollte.
Aber es ist wie immer. Über Geschmack lässt sich nicht wirklich streiten. Wem es gefällt. Mir nicht.