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    Das Urteil von Nürnberg
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    Sir Hansen
    Sir Hansen

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    5,0
    Veröffentlicht am 3. Mai 2015
    Ein packender Film, der Vieles gut aufklärt! Das Urteil von Nürnberg ist eine adaptierte Inszenierung eines Nürnberger Prozesses, indem 4 führender Richter des NS-Regimes vor dem amerikanischen Kriegsgericht im Jahre 1948 stehen. Hauptperson ist Richter Haywood (Spencer Tracy), der als führender Richter zu diesem Prozess selektiert wurde. Während des Prozesses muss er sich vielen Schwierigkeiten stellen und versucht sich trotzdem einen objektiven Blick über die Lage zu verschaffen und zu urteilen...

    Der fast 3 Stunden lange Film ist ein Produkt von Stanley Kramer. Laut eines eigenen Kommentars konzentriert sich der Film besonders auf die Einhaltung des unbeeinflussbaren Urteils eines Gerichts. Bei so einem Film bei dieser Länge muss viel zusammenkommen, dass den Film anschaubar macht. Bei dem oben benannte Thematisierung des Regisseurs werden während der Zeit viele Fakoren zusammengestellt, die einen schlauer zurücklassen oder wenigstens einen nachdenklich machen.
    Was macht es storytechnisch so spannend? Man glaubt, dass die amerikanische Staatsanwaltschaft leichtes Spiel hat, aber der Verteidiger, gespielt von Maximillian Schell, stellt eine nicht leicht knackbare Verteidigung da. Zeugen, die klar gegen die angeklagten Richter der Nazis aussagen, werden vom Verteidiger mit dem Faktor des logischen Handelns versucht zu parieren. Dies lädt immer wieder von Zeuge zu Zeuge zum Nachdenken ein. "Auch die deutsche Zivilsiation wird angeklagt" ruft er bei seiner ersten Rede.
    Das deutsche Volk spielt für die Einhaltung der Objektivität eine wichtige Rolle und wird angenehm über den Film verteilt dagestellt. Keiner will was gewusst haben, keiner hatte eine Mitschuld und der Patriotismus ist (der auch vor 1935 da war) auf eine gewisse Art und Weise geblieben. Eine Verurteilung von Deutschen wäre also eine Verurteilung gegen alle Deutsche. Dies macht die Amerikaner auch bestürzt,die Deutschland als Verbündeten brauchen für den bevorstehenden Kalten Krieg. Die ist zwar zeitlich alles etwas verquert, aber der Film will nicht zeitlich korrekt sein oder die Deutschen in dem Film darstellen (bzw. er versucht bei Letzerem). Dies alles ist eine Vorlage und ein Teil für den Hauptkern, den Stanley Kramer in dem Film thematisiert. Die Einhaltung der Objektivität bei der Verurteilung. Viele politische Faktoren versuchen Haywood in eben diese Karten zu spielen.

    Doch bei so viel Stofffülle kommt die Grundthematik am Ende nicht richtig zum Vorschein und es bleibt doch der Eindruck, man hätte einen Film über die Auflkärung des Spirits der Deutschen erlebt. Das war vielleicht nicht Kramers Plan, aber sein Ziel, die Unabhängigkeit des Rechtes, ist vielen sicher im Unterbewusstein auch klar gewesen.
    Die Schauspieler sind klasse. Die Darstellung wird in diesem 3 Stunden-Streifen klasse gezeigt ( der Kurzfilm über das KZ-Lager ist ein sehr bedrückendes Beispiel).

    Fazit: Kramers Ziel mit diesem Film ist nicht im Vordergrund, aber es ist da. Dazu eine packende angearbeitete Geschichte, die viel Wahrheit behält und vortefflich umgesetzt wurde. Keine Frage, dies ist ein wichtiger Film, der zum Grundwissen gehört und angesehen werden muss.
    chagall1985
    chagall1985

    24 Follower 103 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 16. September 2014
    Ich kenne keinen Film der die Fragestellung nach persönlicher und kollektiver Schuld innerhalb von Untrechtssystemen so treffend analysiert und zu solch einer einfachen, doch absolut menschlichen und humanistischen Grundüberzeugung kommt.
    Im Grunde kann man die Botschaft des gesamten Films mit einem berühmten Zitat beschreiben:
    "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt"
    Erik Satie
    Make it shine
    Make it shine

    30 Follower 97 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 9. Dezember 2010
    Eher zufällig bin ich gestern auf diesen Film gestoßen. Ich habe zuvor nämlich das Ende der hervoragenden Dokumentation "Der Kniefall des Kanzlers" gesehen, der Film lief dann im Anschluss.

    Mit einer gekürzten Länge von 170 Minuten war ich doch am überlegen, ob ich mir diesen langen Film so spät abends gäbe. Aber bereits der Anfang konnte begeistern. Man sieht, wie der Richter Dan Haywood im zerbombten Nürnberg ankommt und sich auf den Weg zum Gericht macht. Man sieht zwar sofort, dass der Hintergrund nachträglich hinzugefügt wurde, trotzdem entsteht eine wirklich sehr gute Stimmung. Die Szenen im Gericht sind dann grandios.

    Die vier angeklagten Richter sind alle ganz unterschiedliche Menschen. Einer dieser Richter sticht besonders hervor: Ernst Janning, gespielt von einem grandios-aufgelegten Burt Lancaster. Der stellvertretende Anwalt bietet einige Argumente, die man so fast schon bestätigen kann. Er behauptet zum Beispiel, dass die Richter im Nahmen des Staates gehandelt haben und ihnen durch die vielen Einschränkungen, die mit Hitlers Ergreifung kamen, keine andere Wahl blieb. Es wird gesagt, dass man diesen Zustand als "vorübergehend" sah, und gar nicht daran dachte, dass es so schlimm weren würde. Der Anwalt wird gespielt von Maximilian Schell, ich persönlic würde seine Leistung sogar als "Jahrzehnt-Leistung" bezeichnen. Grandios, glaubwürdig und nicht zu Unrecht mit einem Oscar ausgezeichnet.

    Neben den beeindruckenden, oftmals sehr langen, aber sehr authentischen und spannenden Szenen, zeigt der Film aber auch abseits der Nürnberger Prozesse ein bisschen das Leben der Bevölkerung. Eine Szene bleibt einem doch im Gedächnis: Der Richter fragt am Tisch ein Paar, ob sie den von den vielen Grausamkeiten des Krieges gewusst ahben. Die Frau verneint, zeigt aber deutlich, wie nervös und angespannt sie ist. Der Mann tappt dann in die Falle und fragt, ob es den schlimm wäre wenn sie es gewusst hätten. Die "Schuldfrage" wird während des gesamten Films immer wieder behandelt.

    Absolut grandios ist dann der Showdown zum Schluss als Ernst Janning... Ich will jetzt mal nicht zu viel verraten.

    Marlene Dietrich hatte hier eher eine Nebenrolle, zeigte aber trotzdem schon ein bisschen was von ihrem Charme bzw. ihrer Ausstrahlung. Die Musikuntermalung bestand hauptsächlich aus alten Marschliedern, die ganz wunderbar in die Szenerie passen. Zu letzt sollte noch einmal erwähnt werden, wie extrem spannend dieser Film ist. Schon seit gefühlten Jahren konnte mich ein Film nicht mehr so fesseln wie dieser.

    5 von 5 Sternen für diesen Evergreen, der durch seine authentische Aufmachung, den grandiosen Schauspielercast und einige interessante Fragen von vielen Filmen hervorsticht.
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