Anlässlich meiner 300. Kritik gibt es mal wieder eine besondere Kritik. Nämlich meine erste zu einem Zeichentrickfilm. Es scheint sehr skuril, wenn ein richtiger Horrorfan, dem es gar nicht brutal und blutig genug sein kann mal einen Film von Disney kritisiert. Das ist es vielleicht auch, aber ich bin halt vielseitig. "Die Schöne und das Biest" wollte ich unheimlich gern mal wieder sehen. Ich habe diesen Film in meiner Kindheit sehr gerne gesehen, und hatte enorme Lust, ihn mal wieder zu Gemüte zu führen. Und immer noch empfinde ich diesen Film als sehr gelungen!
Die Geschichte basiert auf einem französischen Volksmärchen, und was Disney daraus gemacht hat, ist einfach toll. Ich finde diese ganze Story an sich total genial, tragisch und amüsant zugleich. Wie sehr sich die Geschichte nun dem Volksmärchen ähnelt, vermag ich nicht zu sagen, doch ich fand die Umsetzung sehr gut.
Einen Zeichentrickfilm dieser Gattung kann man natürlich nicht so kritisieren wie andere Filme. So wäre das, was jetzt bei mir drankommen würde, die Charakterisierung. Was erwartet man da bei einem Zeichentrickfilm von Disney? Ausufernde Charaktere, die sehr tiefgründig daherkommen? Sicherlich nicht und mit menschlichen Schauspielern hat man es ja auch nicht zu tun. Ich fand die Figuren einfach liebevoll kreiert und sehr sympathisch. Da wäre das Biest, welches auf den ersten Blick sehr böse wirkt, doch eigentlich eine sehr traurige Geschichte hat und dann auch sehr liebevoll sein kann. Ich finde die Figur des Biestes einfach nur sehr genial. Die Schöne ist aber ebenso toll gemacht, einfach nur sehr sympathisch und reizend. Es gibt zahlreiche Figuren, viele davon sind auch nicht menschlich. Gerade hier hat Disney immer wieder das richtige Händchen und versteht es ungemein gut den Gegenständen Leben einzuhauchen. Der Kerzenständer, die Uhr, die Teekanne mit ihrem Tassensöhnchen usw. Einfach toll.
Von einer richtigen Inszenierung kann man bei einem Zeichentrickfilm ja nicht sprechen, doch wäre es ein realer Film, dann würde ich sagen, dass es echt tolle Kamerafahrten gibt. Das ganze ist echt toll gezeichnet, dabei gibt es auch ein paar Animationen aus dem Computer. Dies wurde in der neuen Fassung nochmal aufpoliert. Doch dies stört nicht und passt gut. Ansonsten ist alles noch richtiger Zeichentrick und gerade das verleiht dem ganzen einen ungemeinen Charme.
Die Atmosphäre find ich stellenweise ziemlich düster und ich wunder mich auch, dass "Die Schöne und das Biest" ohne Altersbeschränkung freigegeben ist. Teilweise ist der Film echt düster und für die Kleinsten sicherlich ziemlich unheimlich und beängstigend. Gerade was diesen Punkt betrifft gibt es für mich den einzigen Punkt, weshalb ich diesem Film nicht die Höchstbewertung gebe. Ich persönlich hätte es besser gefunden, wenn es kein Happy-End gegeben hätte, denn es hätte gut gepasst. Aber nun ja, man muss bedenken, dass man es mit einem Disney-Film zu tun hat und deshalb geht das schon in Ordnung.
Der Unterhaltungswert ist sehr gut. Ich habe diesen Film bestimmt zehn Jahre nicht mehr gesehen, konnte mich dennoch an vieles erinnern und habe mich zu keimem Zeitpunkt gelangweilt. Gerade in der Phase wo sich die Schöne und das Biest noch nicht so gut verstehen, habe ich mich teilweise gut amüsiert und hier ist das Geschehen auch mit am intensivsten. Die zahlreichen Musicalszenen sind normal für Disney und haben mir gut gefallen. Die Songs sind eingängig und gut gesungen. Hier ein Lob an die deutsche Synchronisation.
Fazit: "Die Schöne und das Biest" ist einfach ein tolles Märchen, welches von Disney fast perfekt umgesetzt wurde. Die Umsetzung ist teilweise ziemlich düster, traurig, doch insgesamt sehr amüsant und lustig. Für die ganz Kleinen ist das meiner Meinung nach nichts, doch insgesamt ist "Die Schöne und das Biest" der ebenso Kinder wie auch Erwachsene faszinieren kann. Toller Film!