In James L. Brooks Film "Besser geht´s nicht", geht es um den exzentrischen Autor Melvin Udall (Jack Nicholson). Melvin ist ein begnadeter Schriftsteller wenn es um das Schreiben von Romanzen geht und er ist damit auch äußerst erfolgreich. Wenn es aber um das wahre Leben geht, ist er ein richtiges Ekelpaket! Man kann ruhigen Gewissens auch Arschloch sagen. Er hat etwas gegen Schwule, Schwarze und Juden und wenn er etwas will, dann soll das auch sofort passieren! Somit hat er auch gar kein Problem den Hund seines schwulen Nachbars Simon (Greg Kinnear) den Müllschacht zu entsorgen. Einzig alleine die taffe Kellnerin Carol (Hellen Hunt) kann halbwegs mit ihm umgehen und bietet ihm Paroli. Als Carol nicht mehr in "seinem" Restaurant zur Arbeit erscheint, ist Melvin außer sich und beginnt sie zu suchen...
Romanzen oder Tragikomödien sind eine Sache vor sich. Es gibt etliche äußerst schwache Filme. Meist sind sie mit Klitsches überladen, vorhersehbar oder triefen nur so vor schmalzigen Kitsch, sodass man nur noch seine Augen verdreht und auf ein Ende des Streifens wartet. Brooks Film macht aber von Anfang an richtig gute Laune. Wenn die liebevolle, ältere Dame die Tür öffnet und sich über das schöne Wetter freut und dann plötzlich einen blassen Ausdruckt bekommt weil Melvin vor der Tür steht, ist das einfach ein herrlicher Anblick und man kommt nicht mehr aus dem Lachen heraus. Vor allem Fans von Jack Nicholson! Schließlich kennen wir doch alle sein teuflisches Lächeln. Dass Jack ein verdammt guter Darsteller ist, merkt man schnell an seine Maroden seiner Figur. Zum Beispiel hat er fürchterlich Angst vor Keime! Er bringt sein eigenes Besteck mit ins Restaurant oder er schließt die Tür gleich 4x ab! Der gute, alte Jack stielt aber nicht den anderen die Show! Es ist keineswegs eine One Men Show. Dies war meine größte Befürchtung. Zwar sehe Jack unheimlich gerne, aber ich mag es einfach nicht, wenn sich der Film auf seinen Star konzentriert. Nicht nur die Figur von Hellen Hunt bietet im Film Jack N. Paroli sondern auch ihre Darstellung selbst! Hunt kann locker mit Jack mithalten und sie macht eben so sehr Spaß! Auch wenn ihre Figur doch recht tragisch ist. Wenn sie verzweifelt versucht für ihren kleinen asthmakranken Sohn dar zu sein und ihn Tränen ausbricht weil ihr das ganze zu Kopf steigt, geht einen das Gewaltig unter die Haut. Sie hat aber viele lustige Stellen. So zum Beispiel wenn sie ein Edna Krabappel (das typisc he Ha!) ähnliches Lachen auspackt oder wenn sie Malvin zeigt wo es langgeht. Auch Greg Kinnear geht unter den zwei grandiosen Darstellern nicht unter. Ganz im Gegenteil! Zur Überraschung meinerseits, konnte er sogar regelrecht mit den beiden mithalten. Auch wenn er ziemlich naiv ist, findet man als Zuschauer recht schnell Zugang zu seiner Figur und findet gar Mitleid für ihn nach dem er sein Atelier und seine Loft verliert und zu seinen Eltern muss die nicht ganz so klar mit seiner sexuellen Orientierung zurecht kommen. Zu den sehr guten Darstellern gesellt sich auch Cuba Gooding Jr. Er spielt Simons Manager Frank und gleichzeitig der Liebhaber von Simon. Im Gegensatz zu Simon hat er jedoch eine sehr coole und starke Persönlichkeit. Alles in einem sorgt die schöne Geschichte um den zornigen Mann Melvin der im hohen Alter doch noch Anerkennung und Liebe findet oder findet soll für Spaß und ein schönes Gefühl. Die 2,5 Stunden vergehen recht flott und man wird gut amüsiert. Der Kitsch hält sich in Grenzen, aber es reicht nicht so ganz für ein komödiantisches Meisterwerk. Dafür ist der Plot etwas zu platt. Wenn in der zweiten Hälfte Simon zu seinen Eltern fährt und Melvin und Carol mitfahren sollen, geht dem Film etwas die Luft aus und er schlägt einen anderen Weg. Zwar ist dieser ebenso amüsant, aber nicht recht passend zur ersten Hälfte in der Stadt. Da hätte ich mir eher eine Fortsetzung der Geschichte in der Stadt gewünscht.
Gegen Ende gibt es dann doch noch das typische hollywood´sche Happy End und das gefiel mir nicht. Nicht nur, dass es total vorhersehbar war, es wurde auch zu abrupt behandelt und so beendet.
Ansonsten ist der Streifen sehr gut gefilmt. Die Kamera ist stehts bei Jack und die Beleuchtung und die bunten Fassaden verstärken das Wohlgefühl. Der Soundtrack gibt auch noch seinen Beitrag dazu ab und New York hat selten so nett gewirkt.
FAZIT: Ein köstlicher Film mit zwei erstklassigen Hauptdarstellern die für mich jetzt schon Kult sind. Besser geht´s nicht macht tierisch Spaß und sorgt für einige Lacher aber auch für den einen oder anderen tragischen Moment. Somit ist er definitiv einer der besseren Sorte von Romanzen. Nur die zweite Hälfte und das Ende hätte man anders gestalten können-