"Bullitt" wird heute, 40 Jahre später, gern ein wenig augenzwinkernd betrachtet. Manche sagen sogar, dass sie die Szenen in "Bullitt" alle schonmal gesehen hätten und der Plot ja nun wirklich nicht spannend bzw. überraschend wäre.
Nun, dies mag sogar stimmen ABER man darf dabei nicht ausser Acht lassen, dass all' dies in "Bullitt" damals aber originell, spektakulär und neu war. Viele Filme kopierten damals "Bullitt" und den modernen "Cop-Thriller" hätte es ohne "Bullitt" niemals gegeben.
Damals fragte der Regisseur Steve McQueen, was bitte er denn in "Bullitt" anders machen wolle als andere Schauspieler in anderen Cop-Filmen?
Und Steve McQueen sagte: "Ich werde einen Rollkragenpulli tragen!"
Und das zeigt es auch schon. "Bullitt" war anders. Ein anderer Cop-Film. Der Held war plötzlich nicht ein Ritter in strahlender Rüstung sondern ein Mensch mit Ecken und Kanten, der auch mal tat, was seine Vorgesetzten gar nicht gut fanden. Der "Lone Wolf", der Einzelgänger, in der großen Stadt.
Dieser Film besitzt alle klassischen Klischees...nein, er hat sie sogar geprägt.
Ich empfehle diesen zeitlosen Klassiker jedem, der mal sehen möchte, wie es überhaupt zu den heutigen Cop-Thrillern kam.
Und jedem, der einen der beeindruckendsten Charaktere seiner Zeit in der Rolle seines Lebens (neben "Le Mans") zusehen möchte.
Kevin Costners Schauspiel richtete sich oft an dem Schauspiel von Steve McQueen, wie er selbst zugab. In diesem Film wird dies besonders sichtbar.
Und ja, die mittlerweile legendäre Autoverfolgungsjagd durch San Francisco, bei der McQueen selbst fuhr, ist einfach stark. Man fühlt sich, als würde man auf dem Beifahrersitz hocken.
Fazit: Klassischer und dennoch das Genre revolutionierender Cop-Action-Film mit einem grandiosen Steve McQueen, der in seiner wortkargen, coolen Art einen Cop spielte wie es in den folgenden Jahrzehnten viele große Schauspieler nach ihm ebenfalls tun sollten.
Durch ihn und diesen Film inspiriert.
Ansehen!