Zum Abschluss von Halloween wurde gestern noch "The Hills Have Eyes" geguckt. Das Original kenne ich nicht, wird aber irgendwann noch nachgeholt. Auch wenn ich den Film schon ein paar Mal gesehen habe, muss ich sagen, dass er mir immer noch sehr gut gefällt und ich jedes Mal aufs Neue erstaunt bin, mit was für einem kompromisslosen Werk man es zu tun hat.
Die Story ist auf den ersten Blick eigentlich nichts Besonderes, lässt aber viel Platz für politische Statements. Das hebt "The Hills Have Eyes" garantiert von anderen Genrefilmen ab, denn hier gibt es wirklich ein bisschen Anspruch zu verbuchen. Schon gleich zu Beginn wird die Gangart des Filmes deutlich, denn es vergeht keine Minute und schon gibt es den ersten Splatter zu sehen. Danach wird es erstmal etwas ruhiger und die Familie wird eingeführt. Die Figuren sind Stereotypen, teilweise aber auch gewollt so in Szene gesetzt, z.B. der Vater als waffengeiler Amerikaner, und der Schwiegersohn, der damit gar nichts anfangen kann.
Die Charaktere werden von den Darstellern gut verkörpert. Die Figuren sind sympathisch und sind einem nicht völlig egal. Dadurch wirken die späteren Gewaltszenen nur noch deutlicher. Es dauert eine ganze Weile bis man die Mutanten sieht und auch bis jemand von der Familie stirbt. In dieser Zeit wird es aber nicht langweilig, sondern die Spannungsschraube wird angezogen und die Atmosphäre immer bedrohlicher. Dann in der zweiten Hälfte geht es richtig los und auch gleich mit einer Szene, welche an Intensität kaum zu überbieten ist. Ab hier wird es richtig hart, fies und kompromislos. Für ein Mainstreamfilm wirklich beachtenswert und beeindruckend.
Der Unterhaltungswert ist top und langweilig wird es nie, auch nach mehrmaligem Gucken. Zwischendurch wird es auch richtig spannend. Die Wandlung des Schwiegersohns ist nicht unglaubwürdig und kommt richtig gut daher, hätte ich nicht mit gerechnet. Die Atmosphäre ist hervorragend. Man fühlt sich als ob man einen 70er Jahren Streifen sehen würde und die modernen Bilder mit der 70er Jahre Atmosphäre behindern sich gegenseitig nicht im geringsten. Die Inszenierung ist ebenfalls klasse. Der Score untermalt das Geschehen sehr passend. Zum Schluss noch zum Splatter: Es geht wirklich hart zu Gange und es gibt zahlreiche, gut gemachte, blutige Effekte. Gorehounds kommen voll auf ihre Kosten und das in einer Mainstreamproduktion!
Fazit: Ein wirklich faszinierenden Film hat Herr Aja hier abgeliefert. "The Hills Have Eyes" ist nichts für Zartbesaitete, wirklich ein grober und sehr harter Terrorfilm. Dazu kommen gute Darsteller, tolle Atmosphäre, passende Inszenierung und gelungener Score. Auch die politische Ebene hat mir gut gefallen. Sehr empfehlenswert!
PS: Vom zweiten Teil sollte man die Finger lassen. Da ich diesen nicht nochmal gucken werde und so auch keine Kritik dazu verfassen werde, will ich dies hier noch anmerken, denn dieser Film ist einfach schlecht.