Der Titel des Originals Freedomland bezieht sich auf ein verfallenes Kinderheim, wo die Polizei unter Ermittler Council (Samuel Jackson) nach einem toten Jungen sucht. Der deutsche Titel kommt etwas philosophisch daher, entpuppt sich aber bei näherem Hinsehen als gegenstandslos. Die Wahrheit hat hier gar kein Gesicht! Wir sehen eine ältere, arg gestörte Mutter, deren Verzweiflung die Zuschauer keineswegs beeindruckt.
Brenda (Julianne Moore) taucht bei der Polizei blutüberströmt auf und behauptet überfallen worden zu sein. Nicht nur der Ermittler bezweifelt Brendas Aussage. Auch als sie hinzufügt, dass ihr kleiner Sohn Cody noch im Auto sitzt, beginnt der Plot langsam etwas sonderbar zu werden. Brenda rastet immer mehr aus, wirkt immer gestörter und Ermittler Council stellt weiterhin freundliche Fragen. Bis am Ende eine religiös verbrämte Lösung die Zuschauer überrascht, die kopfschüttelnd nach dem Ausschaltknopf suchen. Trotz zwei Weltstars kommt hier nichts rüber. Stattdessen erfahren wir Details über Nebendarsteller, die keiner wissen will. Councils Sohn sitzt nebenan im Knast…ein Volksaufstand wird von der Polizei gewaltsam niedergeknüppelt. Billy, ein junger Mann, der seine Frau angeblich vertrimmt hat, soll Brenda geholfen haben und wird verhaftet. Wieso der eigentlich?
Ohne impulsgebende Orientierung zerfasert der Plot und verläuft sich selbst im Unbekannten. Jemand haucht noch aus dem Off ‘Geh zu Gott, mein Engel.‘
So pendelt sich das Ganze zwischen Unfug und Unfähigkeit ein. Ärgerlich. Schade für Julianne Moores zahlreiche Tränen und den beruhigend, sympathischen Samuel Jackson.
Chance vertan, Kapital vergeudet.