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Anonymer User
2,5
Veröffentlicht am 12. März 2010
Es ging hier dem Regisseur wohl nicht um einen echten Krimi, sondern um die Darstellung des gewöhnlichen Alltags der Kripo. Daher ist es auch nicht spannend. Man sieht die teilweise monotone Arbeitsweise der Polizei, die sich aber von jetzt auf gleich in eine gefährliche Situation verwandeln kann. Es erfordert nicht nur ständig physische und mentale Präsenz, sondern auch Selbstbeherrschung und oft ein besonnenes Vorgehen. Auch der persönliche Hintergrund der beiden Hauptfiguren wird nur gestreift. Der ’kleine Leutnant’ wie ihn die Kommissarin nennt, ist verheiratet mit einer Lehrerin aus Le Havre (Wochenend-Ehe) und auch die Besuche der Kommissarin (Nathalie Baye) bei den Anonymen Alkoholikern werden nur kurz eingeblendet. Man merkt deutlich den Unterschied zu Hollywood. Kein Glamour, nichts Spektakuläres passiert, halt wie im normalen Leben.
Ich würde den Film eher als Drama als als Krimi ansehen. Er zeigt die Polizeiarbeit aus der eher ungewohnten, alltäglichen Perspektive, was jedoch zu Längen im Film führt, erzählt auch von dem Kampf der Hauptdarstellerin gegen die Alkoholsucht und berührt damit immer wieder das Thema Polizeiarbeit und Trinken. Mehr am Rande wird die eigentliche Kriminalgeschichte erzählt, die mir als solches nicht so sehr gefallen hat. In dem Augenblick, wo der Kollege der Hauptdarstellerin schwer verletzt wird, bekommt der Film eine weitere Facette und wird dramaturgisch etwas dichter. Aber insgesamt fehlt es an Spannung und die Themen werden alle nur gestreift, so das man wohl für sich selber herausfinden muss, wo der Schwerpunkt der Geschichte liegt. Schauspielerisch hat mir der Film wiederum gut gefallen.
Der etwas andere Polizeifilm. Dieser französische Streifen beobachtet und betrachtet den Alltag einer Polizeieinheit durch die Augen eines jungen Heißsporns der zu viele Filme geschaut hat und die gleiche Erfahrung macht wie der Zuschauer: jeglicher Hollywoodglanz ist wie weggewischt, der reale Alltag ist trist und frei und Glanz und Glamor, außerdem ist der Job mit wesentlich mehr Papierkram versehen als man es sonst glaubt. Da der Film eben nicht mit Filmklischees aufgemöbelt ist kommt er auch ohne glanz total trist und geradezu unbequem daher - aber eben auch vollkommen glaubwürdig und gerade dadurch dass es durchweg echt erscheint kommt auch zwischenzeitlich ein Kollege ums Leben wos dramaturgisch nicht passieren sollte.
Fazit: Trister und realistischer Blick auf den französischen Polizeialltag!
Der Film ist gut gelungen und mehr war wohl aus der Thematik auch nicht herauskitzelbar. Die Darsteller sind sehr, keinesfalls übertrieben, sondern wirken alle sehr realistisch, wie Kollegen aus dem eigenen Betrieb. Die Polizeiarbeit ist sehr sachlich dargestellt. Allerdings muss ich sagen, dass obwohl mir der Film gefallen hat, ich der Ansicht bin, dass
dieser Film eher ins Fernsehen gepasst hätte. Er erreicht einfach qualitativ nicht Kino Niveau und ist folglich auch keinen Kinobesuch wert, aber wäre für Fernsehen Sonntagabend ein super spitzen Film.