"Team America" ist wirlklich ein Film an den man sich gewöhnen muss und den man mögen muss, um ihn zu verstehen.
Zuerst dachte ich mir: Was hast du dir denn da für einen Quatsch angetan?
Aber sobald man mal hinter die Botschaft gekommen ist, wird der Film höchst interressant. Die Regisseure, zwei Amerikaner, die Amerika schlecht machen. Sehr unnormal. Aber auch sehr gut, wenn man die Selbstkritik eines Amerikaners an Amerika und nicht die eines Europäers hört. Es ist brilliant, wie Trey Parker und Matt Stone die Sinnlosigkeit der Vorgehensweisen des US-Militärs gegenüber Terrorismus darstellen. Diese ist: Draufballern, was das Zeug hält, solange die Terroristen sterben. Das zeigt schon die erste Szene, die man aber noch nicht richtig wahrnimmt, da man sich an die Bilder erstmal gewöhnen muss. So versucht Team America Attentäter in Paris aufzuhalten und zerstören dabei sowohl Eifelturm, als auch Louvre.
Im weiteren Verlauf des Films sieht man noch weitere solcher Szenen, die genauso brilliant sind. Die Pyramiden von Giseh und die Spynx werden mit Raketen befeuert, um ein Auto mit 4 Terroristen aufzuhalten. Selbstverständlich schlagen diese zurück und bombardieren den Panama-Kanal, was im amerikanischen Volk Proteste gegen Team America aufkommen lässt, obwohl sie die zuvor so hoch gepriesen haben.
Aber man denkt jetzt doch: Das können doch nicht die gleichen Regisseure sein, die das Southpark-Spektakel gemacht haben.
Doch. Das zeigen sowohl Szenen wie der umstrittene "Puppen-Sex" zwischen Gary und Lisa, als auch die übermäßige Brutalität und die Fülle an vulgären Ausdrücken und Aktionen (siehe "Kotz-Szene"). Ich liebe den Southpark-Humor, aber hier fand ich ihn überhaupt nicht lustig. Meiner Meinung nach kann man das Southpark-Prinzip nicht auf andere Filme anwenden.
Nichts desto trotz sind die Effekte gelungen. Explosionen und Animation der Puppen wirken sehr gut. Die Marionneten haben überraschenderweise einen sehr lebhaften Gesichtsausdruck.
Auch die Filmmusik übertrifft alle Erwartungen.
Mein Fazit: Team America ist ganz und garkein schlechter Film, die Idee ist grandios, auf Marionetten zurückzugreifen. Aber was war bei Parker und Stone zu erwarten? Sie setzten diesen stellenweise äußerst gelungenen Film durch oben genannte Szenen in den Sand.