"Harold and Kumar" ist echt so ein Ding. Fast überall hat der Film schlechte Kritiken bekommen und ich finde ihn wirklich ziemlich gut. Wie kann das nur sein? So auf den ersten Blick weiß ich es auch nicht, aber vielleicht wird das ja innerhalb dieser Kritik klar.
An aller erste Stelle kann (und muss man eigentlich) die absolut dünne Story, welche dünner nicht sein könnte, kritisieren. "Harold und Kumar wollen nach White Castle". Das ist die Story. Doch wo mich bei vielen Filmen eine so dünne Handlung stört, gefällt sie mir hier eigentlich schon wieder. Ich fand es einfach witzig zu sehen, was den beiden Hauptcharakteren auf ihrem Weg zum White Castle alles passiert. Da wären wir auch schon beim nächsten Punkt: den Hauptcharakteren.
John Cho, aus "American Pie" trifft auf Kal Penn aus "Party Animals". Der Plan aus dieser Idee und der Handlung, dass beide zusammen nach White Castle wollen, einen Film zu machen, ist eigentlich verrückt und wahnsinnig, aber in meinen Augen hat es sich gelohnt. Ich finde beide Charaktere sehr sympathisch und die Synchronisation, von Oliver Pocher und Rick Kavanian ist zunächst sehr gewöhnungsbedürftig (einige würden auch sagen schlecht), gehört für mich jetzt aber richtig zum Film dazu. Was ich dann auch toll fand ist die weitere Besetzung. Gerade in den Nebenrollen wartet "Harold and Kumar" mit einigen bekannten Gesichtern auf. Da wäre Eddie Kaye Thomas, welcher auch in "American Pie" mitspielte und Ryan Reynolds, welcher in "Party Animals" mitspielte. Das zu sehen hat mir einfach Spaß gemacht. Desweiteren wäre da dann noch Christopher Meloni als Freakshow, eine herrlich überzeichnete Figur.
Wie schon gesagt, ist die absolute Stärke von "Harold and Kumar" was aus der kaum vorhandenen Handlung gemacht wird. Es wird nie langweilig in diesem Film, weil wirklich ständig etwas neues passiert. Dabei ist das Gesehene manchmal absurd komisch und manchmal auch nur absurd platt. Ich fand die Gagdichte aber sehr angenehm und konnte oft lachen. Dabei sollte man sich den Film am besten ansehen, wenn man mit ein paar Kumpels was trinkt, denn als Partyfilm ist "Harold and Kumar" wirklich gut geeignet. Natürlich kommt man auch hier nicht ohne die, für dieses Genre einfach typischen, Fäkalwitze aus, doch im Endeffekt nehmen diese eine gar nicht so große Rolle ein, was ich sehr erfreulich fand.
Fazit: "Harold and Kumar" ist eine handwerklich solide Komödie, bei der die Drehbuchautoren nicht allzuviel zu tun gehabt haben müssen. Man könnte schon von Situationskomik sprechen. Wer allerdings mal wieder einen recht stumpfen, aber trotzdem guten Schwachsinnsfilm sehen will, der ist hier bestens bedient. Mir hat "Harold and Kumar" gut gefallen!