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    Corpse Bride
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    Sebastian Schlicht7
    Sebastian Schlicht7

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    4,0
    Veröffentlicht am 30. November 2023
    Tim Burton und die Faszination über den Tod

    Dass Tim Burton 2005 eine alte, russische Sage über eine Leichenbraut verfilmen würde, passte wie die Faust aufs Auge. Burton hatte sich gerade in den 90ern zu einem der gefragtesten Regisseure in Hollywood etabliert und durch seine makabre und einzigartige Art viele Menschen angesprochen. Doch sein neuster Film „Corpse Bride“ sorgte besonders für viel Aufsehen, denn das Werk würde durch Stop-Motion-Animation zum Leben erweckt werden. Burtons letzter Film in diesem Stil war der großartige „The Nightmare Before Christmas“ von 1993, auch wenn dieser nicht ganz als Burton-Film kategorisiert werden kann, da Henry Selick die Regie führte. Nun aber führte Burton selbst Regie (ihm zur Seite stand Mike Johnson, ein Stop-Motion-Animateur, der auch an „Nightmare“ mitwirkte) und lieferte ein wirklich charmantes Ergebnis ab, das vor allem optisch überzeugt.

    19. Jahrhundert: Victor und Victoria haben sich noch nie gesehen, sollen aber vermählt werden, damit Victorias verarmten Eltern wieder eine finanzielle Stütze haben. Doch obwohl sich Victor und Victoria mögen, vermasselt der tollpatschige Bräutigam die Hochzeitsprobe. Als er im Wald vor sich hin übt, unterläuft ihm ein gewaltiger Fehler und plötzlich ist er mit einer Leiche verheiratet…

    Die Story hat ihre Reize, besonders die Totenwelt von Burton ist sehr charmant und wunderbar humorvoll umgesetzt. Disney´s „Coco“ von 2017 wählte ein ähnliches Prinzip des Totenreichs, aber das von Burton ist irgendwie noch runder. Die Menschen, die in der Kleinstadt sterben, leben dort auch in der Unterwelt weiter. Und wir sehen auch nur die Welt in dieser Stadt, trotzdem kreiert der Film ein Universum, das größer zu sein scheint.
    Vor allem steht natürlich die Tragik der Leichenbraut im Vordergrund. Die Figur der Emily (gesprochen von Helena Bonham Carter) ist der Star hier und der emotionale Kern der Geschichte. Auch ihre Beziehung zum schüchternen Victor (Johnny Depp) passt sehr gut und bietet ein süßes, teilweise auch rührendes Zusammenspiel.
    Insgesamt sind aber alle Figuren sehr sympathisch und charmant inszeniert, auch wenn Victoria (Victors Verlobte) etwas mehr Gewicht in der Story hätte haben können. Die Eltern der beiden sind witzig und typisch für Burton sehr wundervoll überzogen, sowohl in ihrem Design als auch in ihrem Charakter. Es gibt einen Antagonisten, der nicht viel mehr ist als das, aber auch das verzeih ich dem Film, da die Story wie ein schauriges Märchen wirkt, da braucht es in meinen Augen auch nicht immer die facettenreichsten Figuren.

    Dennoch fehlt es der Geschichte manchmal etwas an Würze. Tim Burton war 2005 noch nicht zu einem kommerziellen Regisseur verkommen (was leider nach seinem „Alice im Wunderland“-Remake langsam aber sicher passierte), doch seine Filme hatten in den 90ern etwas mehr Biss. „Corpse Bride“ ist immer wieder etwas zu "safe", zu mutlos in seiner Geschichte, jedenfalls fühlt es sich für mich so an (und ich habe den Film schon viele Male gesehen).

    Doch kommen wir zu den Stärken des Films: Die Optik. Das Design der Welt erinnert zwar stark an „Nightmare“, aber das ist eher eine Frage des Stils. Burton hat eben seinen eigenen Stil und den sieht man hier in aller Pracht mit wundervoller Stop-Motion-Animation zum Leben erweckt. Seit „Nightmare“ hat sich das Medium auch nochmal stark verbessert und das sieht man hier. Burton und sein Team nutzten zusätzlich auch CGI-Effekte, die wunderbar mit dem handwerklichen Stop-Motion harmonieren und somit neue Möglichkeiten boten. „Corpse Bride“ sieht absolut traumhaft aus und spricht auch heute noch mit seinem gotischen, düsteren Look viele Menschen an, die (wie Burton selbst) eine Vorliebe für das Totenreich und das Makabre haben.

    „Corpse Bride“ ist übrigens auch ein Musical, dementsprechend gibt es einige Songs im Film. Die Musik stammt natürlich aus der Feder von Danny Elfman, der einen romantisch, düsteren Score komponierte. Besonders das Hauptthema macht die Musik so wundervoll. Seine Songs sind ebenfalls sehr passend. Hier ging Elfman eher in eine humoristische Richtung, während er für „Nightmare“ auch die tragischen, melancholischen Seiten der Figuren musikalisch vertonte. Trotzdem sind die Songs in „Corpse Bride“ allesamt sehr stimmig, unterhaltsam und besonders „Remains of the Day“ ist ein Ohrwurm. Im Film selbst wirken die Songs jedoch manchmal sehr deplatziert. Immer wenn ich den Film sehe, bin ich überrascht, dass plötzlich ein Lied angestimmt wird. In meinen Augen hätte der Film auch ohne einige der Songs funktioniert, aber ich möchte sie ehrlich gesagt auch nicht mehr missen.

    Fazit: „Corpse Bride“ hat für mich nicht die emotionale Kraft, wie andere Burton-Filme, überzeugt aber mit einer wunderbaren Optik, toller Musik und charmanten Figuren. Gerade zur Halloweenzeit ist der Film wie geschaffen und funktioniert auch für die Kleineren als schaurig, schönes Märchen (aber bitte als Eltern den Film mit den Kindern zusammen schauen). Eine hübsche Geschichte über den Tod und die Liebe!
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    11.197 Follower 4.949 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 2. September 2017
    Oje, warum tue ich mir so was nur an? Dies ist zwar keine inhaltliche Fortführung von "Nightmare before Christmas", aber die Parallelen sind natürlich nicht von der Hand zu weisen: wieder produziert von Tim Burton, wieder eine Gruselgeschichte und wieder der eigenartige, düstere Grusellook ... und eben "Nightmare before Christmas" war einer der nervtötendsten Streifen überhaupt für mich. Die Leichenbraut fällt dann aber etwas versöhnlicher aus: die märchenhafte Story ist durchaus brauchbar, die technische Seite ist durchweg beeindruckend und die Charaktere entsprechen ihren Schauspieler Alter Egos durchweg (insbesondere Hauptfigur Victor die wirklich ein gutes Abbild von Johnny Depp ist). Aber, es musste leider sein die schlimmste Sache aus dem Vorgänger zu übernehmen: den Gesang! Sorry, aber die zwar nett gemachten, aber endlosen Gesangseinlagen nerven nur, ziehen den Film trotz seiner Lauflänge von nur 75 Minuten unendlich und unerträglich in die Länge - es gibt sicher Leute die so was mögen, ich ganz eindeutig NICHT. Und wer den Film schauen und die Gesangseinlagen überspulen will (wie eine Bekannte von mir) kann das in einer Werbepause erledigen, dann ist der Film nur noch ne Viertelstunde lang!

    Fazit: Technisch toll und inhaltlich charmant - aber die Singerei machts unerträglich!
    Jenny V.
    Jenny V.

    130 Follower 237 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 2. März 2016
    Nur eine kurze Bewertung, da der Film eigentlich schon sehr bekannt ist.
    Wieder ein Tim Burton Film der seinesgleichen sucht, Schauer, Romantik, Witz, Anspielungen auf Gesellschaftsprobleme, Dramatik usw. werden wieder von Tim Burton und seinem Paradeschauspieler Johnny Depp perfekt miteinander verwoben.
    Einzige Wehrmutstropfen bei dem Film sind die doch teilweise für meinen Geschmack zu übertriebenen Figuren, besonders im Totenreich und das Ende, welches zweifellos gut gewählt ist, aber mir etwas lieblos erscheint und nicht meinen Geschmack trifft, wenn es auch die Blindheit der Männer gut widerspiegelt.
    Fazit: einer der besten Tim Burton Filme überhaupt
    Lamya
    Lamya

    1.295 Follower 801 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 26. Oktober 2012
    Auch, wenn der Film relativ kurz war, hat er es in der kurzen Zeit geschaft mich total zu überzeugen. Sehr abstrakter, liebevoller Animationsfilm, der sehr an Die Schöne und das Biest und co erinnert. Nette Story, zwischendurch gesang und bezauberne Dialoge machen diesen Film spitze!

    8/10
    Kino:
    Anonymer User
    3,0
    Veröffentlicht am 3. Juli 2011
    Der Film ist sehr liebevoll ausgestaltet und kreativ inszeniert. Er ist im zwar einfach nur mal dermaßen überdreht, dass jeder, der mit Tim Burton hadert, wohl auch hier aus dem Kino gestürmt wäre. Aber wer die überbordenden Details mag, auch wenn das Gesamtkonzept schlicht bleibt, dem sei dieser Film empfohlen.
    Telefonmann
    Telefonmann

    99 Follower 231 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 2. August 2010
    Tim Burton ist ein toller Regisseur, dessen Kennzeichen man immer sofort erkennt. Er bringt immer eine wahnsinnig phantastische Atmosphäre in seine Filme rein und zählt auf jeden Fall zu einem meiner Lieblingsregisseuren. Auch mit "Corpse Bride" ist ihm wieder ein toller Film gelungen.
    Bereits 1993 kam ein Stop-Motion-Film heraus, bei dem Tim Burton mitwirkte. Die Rede ist von "Nightmare Before Christmas". Allerdings war Burton damals nicht Regisseur sondern nur Produzent. Dennoch kann man diese beiden Filme ganz gut vergleichen, denn in Sachen Optik und Musik ähneln sie sich doch ziemlich. Dabei war die Stop-Motion-Technik damals noch nicht so ausgereift und anno 2005 schon einfacher. Deshalb kommen die Bewegungen der Figuren hier auch wesentlich flüssiger rüber. Trotzdem ist es ein Mordsaufwand, einen Film in der Stop-Motion-Technik zu drehen und einer solche Aktion gebührt Respekt.
    Es ist allerdings sehr schön einen solch altmodischen Puppenfilm zu sehen. Gerade in Zeiten wo mittlerweile mehr als jeder zweite Kinderfilm aus den USA ein Animationsfilm ist, freut es mich, wenn man auch mal etwas Anderes sieht. Die Optik ist toll. Wie in jedem Burton-Film stimmt natürlich auch die Atmosphäre wieder. Das Reich der Lebenden ist düster, dunkel, grau und leblos, während das Reich der Toten bunt, überdreht, chaotisch, grell und hell ist. Das zu beobachten macht Spaß und ist eine wahre Augenweide.
    Auch darf hier natürlich nicht der tolle Soundtrack fehlen. Wieder einmal griff Burton dabei auf den genialen Danny Elfman zurück, der es einfach drauf hat. Die Songs im Film sind gelungen und der restliche Score unterlegt das Filmgeschehen sehr passend. Ich habe mir "Corpse Bride" in Deutsch angesehen, habe allerdings gehört, man solle ihn sich unbedingt im Originalton anschauen, weil alles besser wirkt.
    Die Geschichte basiert auf einer alten russischen Sage und ist interessant mit anzusehen. Auch gibt die Story viel Platz für jede Menge verrückter Figuren, die liebevoll umgesetzt wurden. Johnny Depp, mittlerweile ja Allzweckmann für Tim Burton, leiht der Hauptfigur seine Stimme und auch das Aussehen wurde der Figur angepasst. Daneben gibt es noch Helena Bonham Carter, auf die Burton auch immer öfter zurückgreift. Schauspielerleistungen gibt es hier ja nicht zu bewerten, aber die Figuren im Film sind alle toll gelungen.
    Fazit: "Corpse Bride" ist ein sehr unterhaltsamer Puppenfilm, den Burton mit Leichtigkeit wieder seine Ader aufdrückt. Die Geschichte ist interessant, der Soundtrack stimmig, spannend wird es auch ab und zu mal und die Atmosphäre ist stark. Für die ganz Kleinen stellenweise vielleicht etwas gruselig, aber insgesamt ein Film für die ganze Familie, der mir sehr gut gefallen hat.
    Alpha78
    Alpha78

    29 Follower 130 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 24. April 2010
    Wer Burton mag, mag Corpse Bride.
    Kino:
    Anonymer User
    4,5
    Veröffentlicht am 12. März 2010
    Tim Burton ist ein wirkliches Genie. Er hat soviel Kreativität das es hoffentlich noch für unzählige weitere Filme reichen wird. Ob nun Batman oder Charlie und die Schokoladen Fabrik. Sein Repertoire ist breit gefächert.



    Mit Corpse Bride ist ihm wieder ein richtig schönes Märchen gelungen. Witzig, optisch perfekt und eine herzerwärmende Geschichte um Liebe und Tod. Das ist das Rezept diesen Filmes.



    Ein Drahtseilakt zwischen Tragik und Komödie ist ihm hier gelungen. Das natürlich alles ein gutes Ende nimmt ist klar. Es ist halt ein Märchen.



    Im Original mit Stimme von Jonny Depp ist er noch besser. Also wer die Möglichkeit hat und es kann, bitte im Original sehen.



    In diesem Sinne ein Hoch auf die Braut.
    Kino:
    Anonymer User
    2,5
    Veröffentlicht am 12. März 2010
    Achtung Spoiler! Bitte nur lesen, wenn Sie den Film kennen!



    Corpse Bride hat einen gewissen Charme, auch wenn eine Frau, die offenbar jahrelang in der Erde gelegen hat, halb verwest ist und eine Made im Auge hat, in mir ein wenig Ekel hervorruft. Dennoch hat der Film viele sehenswerte Szenen. Allerdings ist der Streifen insgesamt viel zu kurz geraten. Knapp über eine Stunde ist zu wenig. Erst will Victor zurück zur Oberfläche, dann spielt er ein wenig Klavier mit einer Leiche, plötzlich will er sich umbringen, um mit ihr zusammen sein zu können. Und dann wird die arme Victoria als Notnagel überreicht. Kann auch kein tolles Gefühl sein, den Kerl nur zu kriegen, weil eine Leiche großzügigerweise verzichtet. Das alles geschieht zu schnell. Der Film hätte locker 30 Minuten mehr vertragen können ohne Längen zu haben. Schade, der Film hat durchaus Appetit gemacht, aber man ist am Ende nicht satt.
    Kino:
    Anonymer User
    2,5
    Veröffentlicht am 19. März 2010
    ich fand den film nicht so beonders. es gab zwar einige witzige stellen (die hochtzeitsprobe und das helena bonham carter wie emely aussieht) aber es gibt wirklich witzigere filme.
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