Captain Alatriste: Kritiken

Ein bisschen schade um den Film. Tolle Stimmung, tolle Bilder, tolle Atmosphäre aber leider zu langatmig und zu langweilig.

Kein Film den ich mir ein zweites Mal anschauen muß aber dennoch sehenswert.

Es kommt manchmal vor daß ein Film durchschnittlich ist, aber ein Darsteller darin so überragend daß sich der Streifen doch lohnt. Geht das auch wenn der Streifen wirklich farblos und mau ist und über eine Lauflänge von 140 Minuten geht? Nun, das muß jeder für sich selbst wissen und entscheiden. Hierbei ist es wenigstens Viggo Mortensen der einen spanischen Soldaten und Edelmann spielt der in die ein oder andere Intrige am Hof gerät, zwischendurch wird immer mal wieder geliebt oder geschlachtet. Es gibt einiges was man dem Film positiv anrechnen kann: üppige Ausstattung, hohes Budget, viel Schlachtaction und eine Story voller Intrigen und Liebe mit ein wenig Romantik dabei. Gleichermaßen ist dies der Nachteil: der Film ist ziemlich verknüpft und und verworren, irgendwann hat man nämlich echt den Faden verloren und weiß ganz und garnicht mehr wer da mit wem zusammenhält und wer versucht wen über den Tisch zu ziehen. Trotzdem, das beste Argument für den Film ist erwartungsgemäß Viggo Mortensen der die Rolle des Helden mit Seele und Stärke ausfüllt und einen fesselt, trotz all der Widersprüche des Charakters. Ob es einem reicht muß man wie gesagt für sich entscheiden.

Fazit: Überlanges und inhaltlich verworrenes und fades Intrigenspiel über dem Viggo Mortensen mit brillianter Schauspielkunst tront.

...sagt Soldat "Captain" Alatrise einmal zu seinem Schützling. Und was kann das Zuhause eines Soldaten etwas anderes sein, als das Schlachtfeld?



Willkommen zu einer Zeit, als Spanien Weltmacht war. Mit diesem Streifen hat Spanien ein Denkmal für das menschliche Kanonenfutter gesetzt, das einst unter unmenschlichen Umständen dafür da war, die Schatullen der Mächtigen zu füllen und das Ansehen der katholischen Kirche zu mehren. Viggo Mortensen liefert hier als einfacher Soldat, dessen bedingungslose Loyalität und sein Mut ihm den Namen "Captain" eingebracht haben, eine wirkliche Glanznummer ab. Seine unbeugsame Figur läßt selbst seine legendäre Aragorn-Verkörperung öfters mal alt aussehen. Und die eher ruhig melancholische und elegische Inszenierung tun ein übriges dieses eher dreckige Geschäft dennoch Groß aussehen zu lassen. Der Film ist der Inszenierung eines Sergio Leone näher als Mel Gibsons "Braveheart", und die gesprochenen Dialoge sind streckenweise von einer Poesie (zumindest in der sprachlichen Originalfassung auf Spanisch), daß man dem Drehbuchautor allein dafür danken möchte.



Ein zu Unrecht als "Direct-to-DVD" in die Verbannung geschicktes Werk, daß es - ähnlich wie "The Proposition" - verdient hat, entdeckt zu werden!