Der Film beginnt so vielversprechend. Alles wirkt düster, geheimnisvoll und unheimlich. Mir ging es so, dass ich mir automatisch weiter ausmalte, wie der Film wahrscheinlich ausgeht. Ohne jetzt arrogant zu klingen, meine Vorstellung von der Geschichte war besser, logischer und faszinierender als der tatsächlich Ausgang des Films. Wobei man hier nicht von einem Ausgang gehen kann, eher von einer Handlung mit mehreren Brüchen, ähnlich wie wenn die Handlung eine Treppe bildet: der erste unlogische Bruch findet statt und man hebt verwundert die Augenbraue. Der nächste nicht nachvollziehbare Bruch findet statt und man sitzt verwirrt da und so folgen die Brüche bis zum Ende durch wo man sich fragt, um was es in der Geschichte eigentlich letztendlich noch mal ging. Charaktere werden eingeführt, nur um gleich wieder zu sterben, Handlungsstränge werden stillschweigend fallen gelassen, als hätten sie nie existiert, Charaktere ändern ihr Wesen (manche sogar mehrmals hintereinander, sodass man den Überblick darüber verliert wer jetzt "gut" und "böse" sei) und gegen Ende folgen noch weitere Neue Aspekte die fast schon einen neuen Film bilden könnten. Und die letzte Szene ist ja wohl ein Witz: Bam, Abspann, einfach so als hätte bei dem Regisseur die Schulglocke geläutet und er hat alles stehen und liegen lassen.
Nur eines muss man dem Film lassen: er ist visuell hervorragend umgesetzt! Von der Lichtstimmung, den Farben, den Bildausschnitten bis hin zu dem Schnitt und der Kameraführung, alles wirkt stilistisch wie ein künstlerisches Musikvideo, das habe ich so schon lange nicht mehr in einem Film dieses Genres gesehen. Schade, dass die Geschichte da nicht mal ansatzweise mithalten konnte.