Der bekannteste Vampir, adaptiert von einem der bekanntesten Regisseuere seiner Zeit. Coppola macht aus dem Roman eine Geschichte die gleichermassen Horror als auf romantisches Drama ist, ohne dabei zu sehr in die eine oder andere Richtung abzurutschen.
Die Handlung richtet sich dabei recht stark nach dem Buch, nimmt sich aber natürlich aber auch ein paar Freiheiten:
Als sein Vorgänger, Mr. Renfield, nach seiner Rückkehr aus Transsylvanien den Verstand verliert und im Sanatorium von Dr. Seward eingeliefert wird, erhält der junge Anwalt Jonathan Harker (Keeanu Reeves) von seiner Kanzlei den Auftrag, die Betreuung von Renfields Mandant, Graf Dracula, zu übernehmen. Dazu reisst er selber zum Schloss des Grafen, während seine Verlobte Mina Murray (Winona Ryder) zurückbleibt und bei ihrer Freundin Lucy Westenra (Sadie Frost) wohnt. Lucy wird von 3 Männern verehrt: Dr. Seward, dem Texaner Quincy Morris und Lord Holmwood, für dessen hand sie sich schliesslich entscheidet.
Währenddessen kauft der Graf (Gary Oldman), der nach England ziehen möchte, mit seinem Vermögen und der Hilfe von Harker das Anwesen von Carfex Abbey welches in der Nähe vom Anwesen der Westenras liegt. Nachdem er ein Bild von Mina sieht, erkennt Graf Dracula in ihr seine vor Jahrhunderten verstorbene Frau wieder und beginnt die Vorbereitungen für seine Reise. Das Dracula ein Vampir ist, erfährt Harker aber erst viel zu spät, nachdem er zugestimmt hat, einen Monat auf dem Schloss zu bleiben. Mit Hilfe seiner Vampirbräute hält Dracula Harker gefangen, und reisst auf der HMS Demeter nach England wo er beginnt, Mina und Lucy zu verführen, bis Dr. Seward schliesslich Verdacht schöpft und seinen alten Mentor, Abraham van Hellsing (Anthony Hopkins) zur Hilfe ruft.
Das Highlight des Films ist auf jeden Fall Gary Oldman als Dracula, der den Grafen mit extrem vielen Nuancen spielt und fliessend vom gebrechlichen, uralten Grafen zum verführerischen jungen Mann oder blutrünstigen Monster wechseln kann. Ebenso schafft Oldman es, die Zerissenheit des Charakters darzustellen. Da ist zum einen der vereinsamte, alte Graf, der seiner Unsterblichkeit überdrüssig geworden ist, zum anderen aber auch der Krieger mit dem gebrochenem Herz, der seiner großen Liebe hinterher trauert und schliesslich der Vampir, der Gott entsagt hat und mit seinen dämonischen Kräften seinen Blutdurst stillen muss.
Visuell werden diese Wechsel ebenfalls extrem gut rübergebracht und Oldman trägt eine Vielzahl an Kostümen/Makeup, die sowohl faszinierend als auch gruselig sind. Generell sind die voktorianischen Kostüme und die Effekte im Film beeindruckend gehandhabt worden.
Die anderen Schauspieler sind ebenfalls großartig. Winona Ryder kommt sehr sympathisch rüber und man kann gut mit ihr mitfühlen und Anthony Hopkins spielt van Hellsing als einen guten, aber auch sehr exzentrischen Doktor, der mit seinen Ansichten öfters bei den anderen Charakteren aneckt aber trotzdem an seiner Überzeugung festhält.
Ebenso Positiv zu erwähnen ist die Filmmusik von Wojiech Kilar, die auch heute noch ab und zu als musikalische Untermalung für Grusel genommen wird.
Meiner Meinung nach ist Coppola's Verfimung die beste Moderne Adaption des Stoffes bisher. Als der Film 1992 herauskam war ich zwar noch viel zu jung, doch nachdem ich ihn einige Jahre später schliesslich gesehen habe, ist er zu einem meiner Lieblings-Filme geworden. Sehr zu empfehlen.